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Mein Blut für den Teufel

Mein Blut für den Teufel

Titel: Mein Blut für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Person bezeichnen konnte, für die die Gesetze nicht galten.
    Er hatte sich aus der im Dunkel liegenden Ecke des Raumes einen Schemel geholt und darauf Platz genommen. Gebeugt saß er da, hielt den Revolver in der Hand und grinste mich kalt an. Die Augen waren etwas verengt, von seinen grauen Pupillen, die so schrecklich viel Gnadenlosigkeit ausstrahlten, konnte ich nichts erkennen. Ich befand mich in Costellos Hand, daran gab es nichts zu rütteln. Ich würde es aus eigener Kraft nicht schaffen, dieser lebensgefährlichen Situation zu entkommen.
    Er versuchte es mit Spott. »Soll ich dich fragen, Sinclair, wie es dir geht?«
    »Das ist überflüssig.«
    Er lachte dreckig. »Kann ich mir vorstellen.« Gelassen schlug er das linke Bein über das rechte. Im Spott zuckten seine Mundwinkel. Der Blick wechselte zwischen mir und der Sanduhr. Er griff in die Tasche, holte ein Pfefferminzbonbon hervor und schob es sich zwischen die Zähne. Lässig lutschte er daran.
    Meine erste Erregung war vorbei. Blut für den Teufel! Das war praktisch die Überschrift dieses schrecklichen Falls. Der Teufel wollte Blut haben, er glich plötzlich einem Vampir. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass mein Blut für ihn etwas Besonderes war und er sehr lange darauf gewartet hatte, es zu bekommen.
    Nur fragte ich mich, was er damit wollte? Asmodis war kein Vampir, er brauchte sich nicht vom Blut eines Menschen zu ernähren. Da musste etwas anderes dahinterstecken. Konnte mir Costello eine Antwort geben?
    Wenn ich ihn so anschaute und dabei seinen nichtssagenden Blick sah, war es kaum zu glauben. Costello war für den Satan und alle schwarzmagischen Dämonen ein gefährlicher Handlanger gewesen. Sehr tief hatte man ihn nicht in die Materie eingeweiht. Vielleicht war es jetzt anders, wo er so direkt mit Asmodis konfrontiert worden war. Ich fragte ihn. Viel Zeit würde mir nicht mehr bleiben. Je mehr Blut ich verlor, um so schwächer wurde ich. Schließlich würde es mir kaum noch gelingen, eine Frage zu formulieren.
    Ich räusperte mich, das Geräusch machte Costello wieder aufmerksam. Sein Blick blieb an mir kleben. »Willst du über dein Testament noch sprechen, Sinclair?« verhöhnte er mich.
    »Nein, ich habe eine Frage.«
    »Du wirst wohl kaum eine Antwort darauf bekommen.«
    »Jeder Delinquent hat einen letzten Wunsch, Costello, das müsstest du wissen.«
    »Dann stelle sie!«
    »Ich verliere Blut, das sehe ich, und ich möchte wissen, wozu der Teufel es benötigt.«
    »Er will es eben haben.«
    »Ist er unter die Vampire gegangen?«
    »Möglich.«
    Ich ließ mich durch seine fast einsilbigen Antworten nicht aus der Fassung bringen. »Hat er dich nicht eingeweiht, Costello? Behandelt er dich wieder wie einen Handlanger? Tut mir leid, ich hätte nicht so reagiert, wäre ich an seiner Stelle. Schließlich bist du wer…«
    »Was willst du?« unterbrach er mich scharf.
    »Eine Antwort auf meine Frage. Mehr nicht. Das ist schließlich mein gutes Recht.«
    »Ein Bulle hat bei mir keine Rechte.«
    »Dann sag es mir.«
    Der Mafioso hob die Schultern. »Okay, wenn du dann Ruhe gibst, ich will es dir erklären. Der Teufel braucht das Blut nicht für sich, sondern für einen anderen, der durch dein Blut gerettet werden kann. Bist du nun zufrieden?«
    Er hatte mir eine direkte Frage gestellt und bekam eine ebenso direkte Erwiderung. »Nein, bin ich nicht.«
    »Was noch?«
    »Wer ist dieser andere? Kenne ich ihn?«
    »Er ist ein sterbender Dämon, der dein Blut haben will, um sein Leben retten zu können.« Costello fügte ein dreckiges Lachen hinzu. »Ist doch stark, nicht wahr? Geisterjäger John Sinclair als Blutspender für einen Dämon. Das ist nicht einmal ein Witz, sondern eine Tatsache, die du akzeptieren musst, Bulle.«
    »Ja, leider…«
    »Deshalb freue ich mich, dass ich bei diesem Vorgang Zeuge sein kann. Ist das nicht wunderbar?«
    Für ihn vielleicht, für mich nicht. Ich ließ mir seine Antworten durch den Kopf gehen. Der Teufel brauchte mein Blut nicht für sich. Ein anderer Dämon sollte es bekommen.
    Wer kam in Frage?
    Ich dachte scharf darüber nach, ließ zahlreiche mir bekannte Dämonen Revue passieren, dachte auch an den geheimnisvollen Bluttunnel, den ich einmal durchquert hatte, und suchte da nach einer Lösung. Mir wollte kein vernünftiger Gedanke kommen.
    Irgendwie schaffte ich es nicht, eine Verbindung zu einem mir fremden Dämon und mein Blut zu bekommen.
    Wusste Costello wirklich nichts? Noch einmal fraß sich mein

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