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Mein Boss, die Memme

Mein Boss, die Memme

Titel: Mein Boss, die Memme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick D. Cowden
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kontrollwütigen Fängen einer bissigen, um ihre Macht zitternden Chef-Memme hängen.
    Der Drang zur egoistischen Status- und Machtsicherung ist das Kennzeichen stark hierarchischer Unternehmen. Ein Übel, das am Kopf jedes Unternehmens seinen Anfang nimmt. Diese Unternehmen sind wahre Zuchtanstalten für Ego-Shooter.
    Den Fluss in einem Unternehmen von unten nach oben umzukehren, dafür braucht es Vorstände, die weniger selbstverliebt sind. Die ihren Leuten vertrauen. Die Führungskräfte und deren Mitarbeiter selbstverantwortlich handeln lassen. Doch auch Vorstände sind letztlich viel zu oft nur Macho-Memmen, die um ihren eigenen Status bangen. Die aus ihrer abgesicherten Position heraus Vorgaben machen.
    Es gehört Mut dazu, den Druck von unten zuzulassen. Den Druck von Mitarbeitern und ihren Ideen, die nicht dem Status Quo der Machthaber dienen, sondern die die Verhältnisse in Unternehmen immer wieder positiv auf den Kopf stellen.
    Ic h habe diese Erfahrung über die Jahre gemacht: Eine Innovation, die echtes Verbesserungspotenzial für ein Unternehmen birgt, wird von dessen Memmen als Gefahr wahrgenommen. Je besser die Idee, desto größer die Angst. Die grenzenlose Mutlosigkeit lässt das Biotop zum Sumpf werden, in dem jede gute Idee auf Nimmerwiedersehen versackt.
    Doch nicht nur an den Erfolgschancen der Unternehmen richtet diese Mutlosigkeit großen Schaden an. Auch die Memmen selbst werden irgendwann zu Opfern ihrer eigenen Feigheit.

2. Getrieben:
immer erreichbar, aber nie Zeit
    Der Management-Guru Peter Drucker beschrieb Führungskräfte einmal als Komponisten und Dirigenten, vereint in einer Person. Das ist eine schöne Vorstellung: Chefs, die die Muse haben, Ideen zu kreieren, die ein Unternehmen und seine Mitarbeiter anschließend zur Aufführung bringen. Mit einem Chef, der, vom Podest herab den Dirigentenstab schwingend, den punktgenauen Einsatz und das harmonische Zusammenspiel seiner Techniker, Entwickler, Buchhalter, Marketing- und Vertriebsleute dirigiert. Das ist ein wunderbares Bild in den Augen all der Manager und Mitarbeiter, die nach Führung verlangen.
    Leider ist es zu schön, um wahr zu sein.
    Das Unrealistische an dieser Vorstellung ist, bei den Gegebenheiten in den meisten Unternehmen, dass Führungskräften dafür etwas Entscheidendes fehlt: nämlich Zeit.
    Man könnte einwenden, Manager müssten doch heute dank neuer Technologien über mehr Zeit verfügen als je zuvor. Die Zeit, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auf Strategien, auf ihre Produkte, auf die Kommunikation mit ihren Mitarbeitern und Kunden.
    Wollte etwa ein Unternehmenslenker in den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Bilanz seines Weltkonzerns vor sich auf dem Tisch liegen haben, musste er darauf einige Wochen warten. Solange dauerte es, bis alle Daten gesammelt und ausgewertet waren.
    Heute, nach der Installierung einer Firmensoftware, die alle weltweit standardisierten Prozesse im Unternehmen abbildet und die per Standleitung alle Firmenfilialen mit der Zentrale verbindet, genügt dafür lediglich ein Klick mit der Maustaste.
    Aber die IT - und Internetrevolution hat nicht nur sämtliche technischen Abläufe beschleunigt, sondern auch jeden Mitarbeiter einem neuen, rasanten Takt unterworfen. Die anschwellende Menge der verfügbaren und kommunizierten Informationen, die Flut der Nachrichten, die ständige persönliche Erreichbarkeit – all das muss von jedem Einzelnen bewältig werden. Der neue Geschwindigkeitsrausch ist auch ein Zeit- und Energiefresser.
    Zugleich geht die technologische Revolution einher mit sich rasant entwickelnden weltweiten Märkten. Länder wie China, Indien oder Brasilien treiben unser Wirtschaftswachs­tum und verschärfen zugleich den Wettbewerb mehr, als es sich viele Unternehmensführer in den westlichen Industrienationen vor zwanzig Jahren vorstellen konnten.
    Schneller als je zuvor ändern sich die Bedingungen für den Unternehmenserfolg. Der Umgang der Unternehmensführung mit den sich in immer kürzeren Abständen wandelnden Chancen und Risiken wird von Investoren und Analysten genau beobachtet und beeinflusst dadurch die Entwicklung des Börsenwerts eines Unternehmens maßgeblich.
    Die Folge: Unsere Oberbosse befinden sich durch diese Veränderungen in einen fortwährenden Alarmzustand. Dieser Druck von außen ist der große externe

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