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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Stück Schaumstoff auf einer Unterlage aus Sperrholz, die auf Holzbohlen lag. Super. „Wenn ich eine Wahl hätte, würde ich das hier sicher nicht machen. Aber meine Karriere bedeutet mir nun mal viel.“
    „Nein, Baby, deine Karriere bedeutet dir
alles.
Wir werden dich daran erinnern, dass Erfolg nicht nur aus Leitartikeln und Abgabeterminen besteht.“
    Sie bemerkte, dass er dabei nicht lächelte. Glaubte er den Mist etwa wirklich, den er da verzapfte?
    „Dann tust du das alles nur für mich?“, entgegnete sie. „Um die oberflächliche Prinzessin aus ihrem Elfenbeinturm zu befreien?“
    Nun kamen die Grübchen wieder zum Vorschein. „Als edler Prinz, dessen reines Herz die oberflächliche Prinzessin auf ihrem Weg in den Elfenbeinturm zertrampelt hat, will ich dich mal mit Matsch in den Haaren sehen.“
    „Also ist das alles eine einzige große Verschwörung, um mich zu erniedrigen.“ Sie stand auf und war fest entschlossen, in ihr Auto zu steigen und wegzufahren. „Vermutlich hattest du überhaupt nie die Absicht, meine verdammten Fragen zu beantworten.“
    Doch Keri kam nicht weit. Schon packte Joe sie am Arm und wirbelte sie herum. Und wie es das Schicksal wollte, landete sie so, dass sie die Fußenden des Etagenbetts in ihrem Rücken spürte. Als er ein Bein zwischen ihre Schenkel schob und beide Hände rechts und links neben ihrem Kopf abstützte, erkannte ihr verräterischer Körper sofort die
Schließfachposition
von früher und entspannte sich automatisch. Sie musste sogar die Fäuste ballen, damit ihre Finger nicht von selbst in die Vordertaschen seiner Jeans schlüpften.
    In der Schule hatte sie jede freie Minute in dieser Position zugebracht: sie mit dem Rücken an ihrem Schließfach, er gegen sie gelehnt. Es war natürlich unvermeidbar gewesen, dass ein Lehrer sie so erwischt hatte. „Daniels und Kowalski, auseinander! Ich will, dass man mehr zwischen euch durchschieben kann als ein Blatt Papier!“
    Im Moment passte kaum ein Blatt Papier zwischen sie, und es war weit und breit kein Lehrer in Sicht. Obwohl die Chancen gut standen, dass demnächst seine Familie auftauchen würde. Wobei Keri sich nicht sicher war, ob seine Verwandten entsetzt wären oder ihn ermutigen würden.
    „Ich habe dich nicht hergebracht, um dich zu erniedrigen, Baby.“
    Insgeheim wünschte Keri sich, dass er aufhören würde, sie so zu nennen. Aber sie konnte ihn nicht daran hindern, ohne dass er merkte, dass es ihr etwas ausmachte. „Warum bin ich dann hier? Du hättest einfach Nein sagen oder das Interview um zwei Wochen verschieben können.“
    „Dann könnten wir beide aber keine Zeit miteinander verbringen.“
    Wie hatte sie es nur in der Highschool geschafft, sich nicht vollkommen in diesen Augen zu verlieren? Es war schwer, sich auf seine Worte zu konzentrieren, wenn er sie so anschaute. „Das mit uns, das ist fast zwanzig Jahre her, Joe.“
    „Ganz genau. Aber du warst damals nicht nur meine große Liebe, weißt du? Du warst auch meine beste Freundin. Deshalb will ich wissen, was alles passiert ist. Oprah Winfrey würde sagen, dass ich mit der Geschichte abschließen muss.“
    „Als ob du dir ihre Talkshow anguckst.“ Keri juckten die Finger – so groß war das Bedürfnis, sie in seine Hosentaschen zu stecken. Also vergrub sie die Hände in ihren eigenen Taschen.
    „Meine Nichte guckt Talkshows. Sie würde dir bestätigen, dass Oprah genau das sagen würde, da bin ich mir sicher.“
    „Ich glaube, es geht dir höchstens zu zehn Prozent darum, mit der Geschichte abzuschließen. Zu neunzig Prozent ist es Rache.“
    Joe lächelte. „Siebzig-dreißig.“
    „Dreißig-siebzig.“
    Er kam noch näher, und Keri hatte keinen Platz, um zurückzuweichen. Ungefähr eine Milliarde Gedanken schossen ihr durch den Kopf, aber nur zwei blieben hängen. Würde er sie küssen? Und warum war ihr das nach all den Jahren und ein paar wichtigen, aber zum Scheitern verurteilten Beziehungen nicht einfach scheißegal?
    Nostalgie wahrscheinlich. Immerhin hieß es, dass ein Mädchen den ersten festen Freund nie vergaß. Und mehr als einmal hatten ihre Träume seitdem auf dem Rücksitz eines 78er Granada gespielt. Trotzdem: Das hier war zu viel.
    Ein kurzer Blitz erleuchtete die Hütte. Joe fluchte so leise, dass es nur jemand hören konnte, der zwischen ihm und dem Bett eingeklemmt war.
    Jemand rief: „Sag Cheese!“
    „Das ist Bobby“, teilte Joe ihr mit, bevor er einen Schritt zurücktrat – was Keri erstaunlicherweise

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