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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Faustschlag, mit dem er dem Caravan eine Beule verpasst hatte. Dannys schriftstellerische Ambitionen. Joes Beziehung mit Lauren. Kevins Leben war eine wahre Fundgrube an Geschichten über Gewalt, Sex und Politik. Sie kannte die guten und die schlechten Seiten der Familie.
    Keri wischte sich Tränen ab, damit sie den Monitor erkennen konnte. Sie öffnete ein neues Dokument und begann zu schreiben.
    Joe brauchte dringend ein Bier. Nur eins.
    Das Problem dabei war natürlich, dass Bier in Sixpacks verkauft wurde und dass er die anderen fünf bestimmt nicht in den Ausguss kippen würde. Das wäre ja Verschwendung.
    Das Ticken der Uhr machte ihn wahnsinnig. Oder es hätte ihn wahnsinnig gemacht, wenn die Uhren nicht alle digital gewesen wären. Er hatte sich selbst verordnet, vierunddreißig Stunden zu warten, ehe er sie anrief. Zuerst hatte er mit vierundzwanzig Stunden angefangen, ehe ihm aufgefallen war, dass er sie dann ja am Vormittag ihres ersten Arbeitstags erwischen würde. Wartete er noch einmal zwölf Stunden, war es sicher zu spät, um sie noch anzurufen. Deshalb hatte er sich für vierunddreißig Stunden entschieden.
    Das war ihm zu dem Zeitpunkt logisch erschienen. Jetzt allerdings kam es ihm wie eine alberne und vollkommen willkürliche Zahl vor, die keinen Sinn ergab und ihn nur irremachte.
    So saß er also um zwei Uhr am Nachmittag zu Hause und verbrachte ungezählte Stunden damit, nach einem Bier zu lechzen.
    Er hatte überhaupt nicht geschlafen. Ihm fehlte Keri, wie sie neben ihm lag. Er vermisste ihre Wärme. Sogar ihr Schnarchen. Er war mit den Nerven am Ende, und seine Laune war so übel wie die Milch, die er vor seiner Abreise im Kühlschrank vergessen hatte.
    Ein kühles, schäumendes Blondes würde ihn beruhigen. Nur eins.
    Das Telefon klingelte. Er nahm ab, ohne sich die Nummer des Anrufers anzusehen: Wenn es nicht Keri war, wäre er andernfalls nicht rangegangen. „Hallo?“
    „Joseph, hier ist deine Mutter. Wenn du beschäftigt bist, rufe ich später wieder an. Aber ich hatte gehofft, du …“
    „Ich will ein Bier, Ma.“
    Sie war einige Sekunden lang sprachlos, sammelte sich jedoch schnell wieder. „Hast du was getrunken?“
    „Nein. Aber ich muss andauernd daran denken. Ständig.“
    „Gut, du wirst natürlich keins trinken. Stattdessen machst du eine Liste mit den Sachen, die wir vom Baumarkt brauchen, fährst rüber und besorgst sie. Anschließend kommst du zu uns und hilfst deinem Vater dabei, den Müllzerkleinerer im Abfluss auszuwechseln.“
    „Was ist damit passiert?“
    „Mein jüngster Enkelsohn.“
    Joe lachte und wühlte auf seinem Schreibtisch nach einem Stift. Er musste wirklich mal aufräumen. Wieder einmal. „Sag mir, was ihr braucht, Ma.“
    Zwei Stunden später war seine Mutter mit einem neuen Müllzerkleinerer ausgestattet, und es war noch immer nicht an der Zeit, Keri anzurufen. Aber immerhin hatte Joe sich gegen das Bier entschieden.
    „Wir hätten uns hiermit noch ein bisschen aufhalten sollen“, sagte sein Vater. „Wer weiß, was deiner Mutter als nächste Aufgabe für uns einfällt.“
    „Ich hatte gedacht, ich fahre rüber und besuche Kevin.“
    „Dein Bruder betreibt eine Bar. Glaubst du, irgendjemand in dieser Familie hat auch nur einen Moment Ruhe, wenn deine Mutter herausfindet, dass du in einer Bar bist?“
    „Ich bin doch dauernd im
Jasper’s“
, hielt Joe dagegen. Der Laden hatte
Jasper’s Bar & Grille
geheißen, ehe Kevin ihn gekauft hatte, und anstatt ein neues Schild zu kaufen, war es bei
Jasper’s
geblieben.
    „Tja, heute nicht.“
    Joe seufzte. „Dann werde ich nach Hause fahren und versuchen, Keri anzurufen.“
    „Du hast doch ein Handy. Ruf sie jetzt an, und wenn es schlecht läuft, finden wir hier was anderes, das du tun kannst.“ Leo verließ das Zimmer, damit sein Sohn ungestört telefonieren konnte.
    Joe erreichte nur den Anrufbeantworter. „Hi Baby. Ich bin’s, Joe. Ich wollte … sichergehen, dass du gut nach Hause gekommen bist. Also … ruf mich mal an, okay?“
    Danach half er seinem Dad bei der Wartung des Rasenmähers und verbrachte ein paar Stunden mit dem Aufräumen der Garage. Schließlich gab er es auf, auf ihren Rückruf zu warten. In seinem alten Zimmer ließ er sich ins Bett fallen – in das Doppelbett mit der braunen Kuscheldecke.
    Evan saß bereits an einem Tisch hinten in der Ecke, als Terry das Lokal betrat. Es war drei Tage her, dass sie nach Hause gekommen war. Sie musste sich eingestehen, dass sie es

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