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Mein Flirt mit der Blutfrau

Mein Flirt mit der Blutfrau

Titel: Mein Flirt mit der Blutfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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— oder?«
    »Ich bitte darum.«
    »Ich heiße Lavinia, Lavinia di Luna…«
    Sie hatte mir ihren Namen gesagt, und ich war wie vor den Kopf geschlagen. Lavinia di Luna — welch ein Name! Das hörte sich nach Oper an, nach einen Pseudonym für eine Schriftstellerin, nach Musik und der Weite dieses herrlichen Landes.
    »Worüber denken Sie nach, John?«
    »Über Ihren Namen.«
    Sie lachte mich an. »Ist er so schlimm?«
    »Nein, genau das Gegenteil. Ich habe selten einen Namen erlebt, der mich derart beeindruckte.«
    Sie hob ihre Schulter. Die weiße Jacke hatte sie abgelegt. »Das kann ich mir vorstellen. In Ihrem Land wird wohl kaum jemand so heißen, finde ich.«
    »Da haben sie recht.«
    Juan brachte den Fisch. Für eine Vorspeise war es verflixt viel. Für mich war das ein Hauptgericht. Er war auf einer ovalen Silberplatte angerichtet worden. Jeder besaß eine andere Würze. Ich sah Tintenfisch, Sardellen, Scampis, garniert mit neutralen Salatblättern, und freute mich aufs Essen.
    Lavinia wünschte mir einen guten Appetit, den ich nicht mehr hatte, weil mich diese Frau so beeindruckte. Wenn ich sie verstohlen beim Essen anschaute, rann mir auch jetzt noch eine Gänsehaut über den Rücken. Hin und wieder traf mich ihr Blick. Das waren fast Kanonen, so tief erwischten sie mich.
    Die Augen, der lächelnde Mund, ich war hingerissen, und sie tat auch nichts, um dem Flirt auszuweichen.
    Zwischen den Bissen trank ich einen Schluck Wein.
    »Sagen Sie, Lavinia, auf dem Friedhof habe ich Sie zum erstenmal gesehen…«
    »Si.«
    Gut, daß sie es bestätigt. »Dann sind Sie plötzlich verschwunden.«
    Ich hob die Schultern. »Wieso? Was war der Grund?«
    »Ich bog ab. Es war der schmale Weg, eine Abkürzung, die nicht jeder kennt.«
    »Sie kommen demnach von hier?«
    »Das kann man sagen.«
    »Und ich hatte Sie als Touristin angesehen.«
    »Nein, John, das bin ich nicht. Ich lebe hier und genieße es. Die Sonne, den Strand, es wird eine herrliche Zeit kommen, das kann ich Ihnen versprechen.«
    So wie Lavinia das sagte, mußte man ihr einfach glauben. Ich war von dieser Person hingerissen und dachte auch nicht mehr an die beiden Verbrechen.
    Sie aß nichts, nippte nur hin und wieder an ihrem Wein, der ihr gut mundete, wie sie mir erklärte. Auch ich hatte mich innerlich wieder beruhigt, leerte die Fischplatte, aß noch eine Scheibe vom bereitliegenden Weißbrot und ließ nur die Salatblätter zurück. Juan kam und erkundigte sich, ob es mir geschmeckt hatte. »Sehr gut«, lobte ich.
    »Danke.«
    Er begann damit, den Tisch abzuräumen. Dabei stand er näher bei Lavinia als bei mir. Ich sah, wie sie einen Arm ausstreckte. Täuschte ich mich, oder hatte sie ihn tatsächlich gestreichelt? Es war nicht mehr zu erkennen, da sich Juan schwungvoll auf der Stelle drehte und die benutzten Platten wegbrachte.
    Lavinia nahm das Weinglas. Sie schaute mich über den Rand hinweg an. »Wie lange werden Sie bleiben, John?«
    »Eine Woche.«
    Sie bewegte ihre Augenbrauen. »Das ist nicht sehr viel, finde ich.«
    »Da haben Sie recht, aber ich kann leider nicht länger Urlaub machen.«
    »Berufliche Gründe?«
    »So ist es.«
    »Sie sind allein gekommen?«
    »Auch das stimmt. Und es gibt bei mir keine Ehefrau, die in London auf mich wartet.«
    »Oh«, sagte sie überrascht. »Wie ungewöhnlich.«
    »Finden Sie?«
    »Si, Männer in Ihrem Alter sind normalerweise verheiratet.«
    Ich lachte und breitete die Arme aus. »Ich habe eben noch nicht die richtige gefunden.«
    »Das kann passieren.« Sie nahm endlich den Schluck Wein und stellte das Glas wieder ab. Dann wechselte sie das Thema. »Was machen Sie denn beruflich, John?«
    Ich winkte ab. »Schrecklich…«
    »Wieso?«
    »Ich arbeite für den Staat.«
    »Dann sind Sie so etwas wie ein Beamter?«
    »Genau.«
    Plötzlich lachte sie. »Nein, wirklich, so habe ich mir keinen Beamten vorgestellt. Es ist… es ist… einmalig, John. Sie sind Beamter? Wo Sie so locker aussehen?«
    »Ein Beamter muß doch nicht verknöchert und staubtrocken sein…«
    »Ja, das weiß ich. Ich habe sie auch erlebt. Sie sind oft arrogant und überheblich, dabei sollten sie nie vergessen, wer sie bezahlt. Pardon…« Ihre Hand bewegte sich über den Tisch und legte sich auf meine Finger. »Ich wollte Sie nicht beleidigen.«
    »Das haben Sie nicht.« Ich antwortete automatisch und konzentrierte mich dabei auf die Berührung. Ihre Haut war ungewöhnlich kühl und fast trocken. Als hätte sie meine Gedanken geahnt, zog

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