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Mein Flirt mit der Blutfrau

Mein Flirt mit der Blutfrau

Titel: Mein Flirt mit der Blutfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Allerdings nicht traumlos.
    Im Traum erschien mir Lavinia di Luna. Sie entstieg einem Meer von Blut…
    ***
    Esmeralda stöhnte auf, als sie den schweren Wäschekorb endlich die Treppe hochgetragen hatte. Dann verfluchte sie ihren Neffen, der diese Arbeit eigentlich hätte machen sollen. Er hätte am Morgen Zeit genug gehabt, den schweren Korb mit der feuchten Wäsche zu schleppen. Jetzt war es nicht mehr möglich, weil er arbeitete. Esmeralda Pinosa war im Prinzip froh, daß der Junge eine Arbeit bekommen hatte. Nicht alle hatten dieses Glück. Viele blieben ohne Job und schlugen sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, wobei hin und wieder auch Diebstähle nicht ausblieben.
    Der Dachboden des Hauses konnte als solcher kaum bezeichnet werden. Er war sehr schmal, hinzu kamen die schrägen Wände, aber es gab zwei Fenster, die sich gegenüberlagen. Bei Durchzug trocknete die Wäsche rasch.
    Esmerald hatte zwei Leinen gespannt. Sie begann damit, die Wäsche aufzuhängen. Die trübe Deckenbirne gab nicht viel Licht. Draußen war es längst dunkel geworden. Aus dem Landesinneren wehte der Wind. Er brachte den Geruch von Blüten mit, und die korpulente Frau hoffte, daß etwas von diesem Duft auch in der Wäsche zurückblieb. Es waren ihre und die Sachen ihres Neffen, die sie zuerst aufhängte. Auf die zweite Leine kamen die Betttücher und Kopfkissenlaken, und sie wunderte sich dabei über die roten Flecken, die das Waschpulver nicht gänzlich hatte entfernen können, obwohl die Werbung für dieses Produkt stets davon sprach.
    »Das ist doch Blut«, sagte sie, stampfte mit dem Fuß auf und überlegte, woher es kommen könnte.
    Das Kopfkissen gehörte zu Juans Bettwäsche. Hatte er vielleicht Nasenbluten gehabt? Das war möglich. Das hätte er ihr auch sagen können, aber in der letzten Zeit war der Junge einfach zu verschlossen. Als schleppte er Probleme mit sich herum. Wenn er darauf angesprochen wurde, reagierte er ziemlich barsch und abweisend. Möglicherweise hing es auch mit dieser Frau zusammen, die den Jungen besucht hatte.
    Ein Rasseweib, das mußte selbst Esmeralda anerkennen. Und sie war mit Juan umgesprungen, als wäre er ihr Liebhaber.
    Die Tante mußte eingestehen, daß der Junge im letzten Jahr eine rasante Entwicklung durchgemacht hatte. Er war sehr gewachsen und wirkte älter, als er tatsächlich war, schon ein junger, auch hübscher Mann, hinter dem die Mädchen verstohlen herschauten. Diese Frau war nichts für ihn. Esmeralda hatte ja nichts gesagt, als die beiden in Juans Zimmer verschwunden waren, doch sie würde es beim nächstenmal nicht mehr zulassen.
    Er kannte sie ja kaum.
    Und dann diese Blutflecken in der Wäsche. Nein, das paßte ihr überhaupt nicht.
    Sie hängte noch die letzten beiden Laken auf, als sie plötzlich Tritte auf der Holztreppe vor der Speichertür hörte. Da kam jemand. Esmeralda wunderte sich. Juan konnte es nicht sein, der hatte noch länger im Hotel del Sol zu tun. Es sei denn, dieser Gómez hätte ihn entlassen. Zuzutrauen war ihm so etwas.
    Esmeralda wollte die Tür öffnen, um nachzuschauen, als sie bereits von außen aufgestoßen wurde und die Frau zurück mußte, um nicht erwischt zu werden.
    Auf der Schwelle stand nicht Juan, sondern die Frau, mit der er in seinem Zimmer gewesen war. Bei ihrem Anblick schoß Esmeralda Finos das Blut in den Kopf. Sie hatte keine Lust, mit dieser Person zu diskutieren, und wollte sie wegschicken. Das war nicht so einfach, denn Lavinia di Luna betrat den engen Speicher und schloß die Tür hinter sich.
    »Was wollen Sie?« fuhr Esmeralda sie an.
    »Mit Ihnen sprechen.«
    »Nein.«
    »Aber Señora…« Lavinia lächelte. »Wenn ich etwas will, dann lasse ich mich davon nicht abbringen.«
    Esmeralda streckte einen Arm aus und wies mit dem Zeigefinger gegen die Tür. »Verlassen Sie sofort mein Haus«, sagte sie. »Bitte, Sie sollen verschwinden.«
    »Ich bleibe!«
    Das war der guten Señora Pinosa noch nicht passiert. Diese Unverschämtheit verschlug ihr die Sprache. Sie holte hektisch Luft und rang nach Worten. »Mein… mein Neffe ist nicht da!« sagte sie. »Er ist im Hotel und…«
    »Das weiß ich.« Lavinia ging vor und strich mit ihren Händen an den Bettlaken entlang. Da hatte sie voll ins Fettnäpfchen getreten.
    »Was erlauben Sie sich?« schrie Esmeralda sie an. »Die Laken sind frisch gewaschen. Sie sind wohl wahnsinnig geworden.«
    Lavinia hob beide Hände. »Oh, ich entschuldige mich vielmals.« Zwei Schritte ging sie zurück,

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