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Mein Flirt mit der Blutfrau

Mein Flirt mit der Blutfrau

Titel: Mein Flirt mit der Blutfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wassertropfen wie kleine Perlen lagen. Lavinia schauderte zusammen. Ich wußte nicht, ob es an mir lag oder am Wind, der gegen uns beide wehte.
    »Ja, das ist gut«, sagte sie stöhnend. »Das ist wunderbar, John. Du kannst das ausgezeichnet. Ich… ich…« Sie drehte sich so heftig um, daß wir zusammenstießen.
    Dann wurde sie zu einer Schlange. Zumindest kamen mir ihre Arme so vor, als sie meinen Nacken umklammerten. Es war die vielbeschworene und oft beschriebene wilde Glut der Spanierin, die sie überkommen hatte. Ich spürte ihren Mund überall auf meinein Gesicht. Es wurde von ihren Küssen regelrecht übersät.
    »Komm«, sagte sie mit einer tiefen, fast schon röhrenden Stimme.
    »Komm, ich will nicht länger hier stehen. Laß uns auf die Decke…«
    Jetzt gerieten ihre Hände in Bewegung und begannen mit einer forschenden Wanderschaft über meinen Körper.
    Ein Eisblock wäre da geschmolzen. Da ich kein Eisblock war und nur ein Mann, kam ich ihrem Wunsch nur zu gern nach. Der Sand war weich, die Decke ebenfalls. Beides fing uns auf, als wir nach hinten fielen und sie plötzlich auf mir lag.
    Für mich war ein Traum dabei, sich zu erfüllen. Ich hätte nie damit gerechnet, daß es so schnell klappen würde. Diese dunkelhaarige Person mit dem Namen Lavinia di Luna war wie ein Vulkan auf zwei Beinen. In den folgenden Sekunden explodierte ihre Leidenschaft zu einem wahren Feuersturm.
    Die Hände, die Lippen, der Körper — an ihr arbeitete alles mit. Ich wurde hineingetrieben in diese heiße Altäre. Was um mich herum passierte oder passieren würde, nahm ich nicht wahr.
    Ich hatte Mühe, Luft zu holen. Ihre geflüsterten Worte verstand ich nicht. Hände zerwühlten mein Haar, wir bewegten uns heftig auf der Decke, dann fanden ihre Lippen meinen Mund.
    Ich schmeckte sie und auch das salzige Meerwasser, das wie eine Erinnerung auf ihren Lippen klebte.
    Sie waren feucht, sie waren kalt und auch glitschig. Ungewöhnlich…
    Trotz dieser gewaltigen Leidenschaft, die als Orkan über mich gekommen war, schrillte tief ihn meinem Gehirnwinkel eine Glocke Alarm. Dieser Kuß war einfach nicht normal, und ich erinnerte mich an die Szene des gestrigen Abends, als wir uns am Tisch gegenübersaßen und etwas Dunkles zwischen den Lippen der Frau hervorgekrochen war, das man nicht als Zungenspitze bezeichnen konnte.
    Ihre Hände lagen auf meinen Schultern. Sie drückte mich fest auf die Decke und damit in den weichen Sand. Fine Haltung, die ich nicht akzeptieren wollte, weil sie mich einfach zu sehr einschränkte. An meinen Zähnen glitt die kalte Spitze entlang, ich spürte sie auch im Mund, wo sie kreisend über den Gaumen tastete.
    Diese Frau glich einer Hexe, und dieser Begriff ließ bei mir die Alarmglocken rasseln; denn mit Hexen hatte ich einige böse Erfahrungen gesammelt.
    Ich drückte sie von mir.
    Das heißt, ich wollte es, aber sie klammerte sich an mir fest, als wäre ich die rettende Planke für eine Ertrinkende. Reden konnte ich auch nicht, sie ließ meinen Mund mit ihren Lippen nicht los, so wälzte ich mich mühsam auf die Seite und zog dabei mein rechtes Bein an, dessen Knie ich vordrückte, damit Lavinia Bescheid wußte, daß ich nicht mehr wollte. Ich hatte zusätzlich die Hände um ihre Hüften gelegt, und es gelang mir endlich, sie wegzudrücken.
    Ihre Lippen lösten sich. Ich schaute auf ihren halboffen stehenden Mund, konnte allerdings nichts entdecken, dann kniete sie neben mir und schaute mich fragend an.
    In ihren Augen war die Leidenschaft zerbrochen, ich hatte das Band, das den Zauber des Augenblicks hielt, zerrissen. Sie strich durch ihr Haar, die kleinen Platten klapperten dabei aneinander, sie hob die Schultern, an denen Sand klebte.
    »Was ist los, John?«
    Ich atmete tief durch. Noch immer hatte ich den Geschmack ihrer Zunge im Mund. Ich wußte genau, daß sie Erklärungen haben wollte, aber was sollte ich ihr sagen?
    »Ich warte auf eine Antwort, John!«
    »Es ist schwer Lavinia, wirklich…«
    Sie strich über ihren Körper und ließ auch die Brust nicht aus. »Gefalle ich dir nicht mehr?« Diesmal erinnerte mich ihre Stimme an das Locken einer Sirene.
    »Das hat damit nichts zu tun. Es ist nur… nun ja, ich bin so etwas nicht gewöhnt, weißt du…?«
    »Nein.«
    »Dieses plötzliche Entflammen einer Leidenschaft. Es kam über mich wie ein wilder Sturm. Du bist eine besondere Frau. Du entstammst einer anderen Kultur, ihr erlebt die Leidenschaft anders als wir. Viel impulsiver und auch

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