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Mein Flirt mit der Blutfrau

Mein Flirt mit der Blutfrau

Titel: Mein Flirt mit der Blutfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wilder…«
    Mir fehlten etwas die Worte. Ich wurde von ihrem Blick zudem irritiert. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, John, das ist es nicht. Ich glaube, daß du mich anlügst.«
    »Weshalb?«
    »Keine Ahnung, ich spüre es. Ich spüre vieles, verstehst du? Gestern abend im Restaurant habe ich gespürt, daß du mich begehrst. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Was stört dich jetzt an mir? Was habe ich falsch gemacht?«
    Sollte ich ihr die Wahrheit sagen und von ihrer Zunge oder was immer es gewesen war, anfangen? Ich konnte ihr unmöglich von meinen Ekelgefühlen berichten, die mich überkommen hatten, als sie mich so hart und fordernd küßte. Zudem dachte ich auch an die Blutflecken auf der Tischdecke und an die auf dem Balkon. Das brachte mich wieder auf ein anderes Thema.
    »Warst du gestern, nachdem wir auseinandergegangen waren, noch in meinem Zimmer?«
    »Was?«
    »Ja, ich hatte das Gefühl, als wärst du bei mir gewesen und…«
    Sie erhob sich heftig. »Du bist verrückt«, sagte sie. »Du bist völlig verrückt. Wie kannst du nur so etwas behaupten?«
    »Es war eine Frage!«
    Lavinia stemmte die Fäuste in die Hüften und schaute gegen das Wasser. »Das ist Unsinn. Das hättest du vielleicht gern gewollt. Wie käme ich dazu, dir nachzulaufen?«
    »Pardon, aber…«
    Sie ließ mich nicht ausreden, denn sie ging in Richtung Wasser. Ich stand ebenfalls auf und kam mir vor wie jemand, den man alleingelassen hatte. Aus Lavinia di Luna wurde ich einfach nicht schlau. Sie hatte etwas zu verbergen. Diese Frau wurde von einem Geheimnis umgeben. Mit ihr stimmte etwas nicht.
    Ich ging ihr nach. Der Sand war schon warm, und ich empfand es als angenehm, durch ihn zu schreiten.
    Ich hatte damit gerechnet, daß sie ins Wasser gehen würde. Lavinia blieb dort stehen, wo die Wellen ausliefen. Sie schaute auf die blaugraue Fläche.
    Ich stellte mich neben sie. Sie schaute mich nicht an. Dafür hob sie den Arm und wies auf die Wellen.
    »Sollen wir nicht noch einmal darüber sprechen?« fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Da wird etwas angetrieben«, sagte sie.
    »Wo?«
    »Schau genau hin. Es ist bereits dort, wo ich auf dem Felsen gesessen habe. Siehst du es?«
    Ich konzentrierte mich darauf und sah ebenfalls den dunklen Gegenstand im Wasser. Die Wellen spielten mit ihm, sie schleuderten ihn hoch, drückten ihn wieder zurück, gaben ihm noch einmal Schwung und brachten ihn, mit kleinen Unterbrechungen, immer mehr in Ufernähe.
    Es war ein länglicher Gegenstand, der Ähnlichkeit mit einem Brett hatte. Nein, kein Brett. An den Seiten bewegte sich etwas auf den Wellen. Bevor ich genauer hinschauen konnte, war der Gegenstand schon wieder in die Tiefe gezerrt worden.
    »Hast du ihn erkannt, Lavinia?«
    »Vielleicht…«
    »Und?«
    »Da ist er wieder«, sagte sie und streckte ihren Arm noch einmal aus.
    »Da, jetzt mußt du ihn sehen können.«
    Sie hatte recht, ich sah ihn — und hatte plötzlich das Gefühl, mit beiden Füßen im Eiswasser zu stehen und nicht auf dem sonnenerwärmten Sand der Mulde.
    Was das Meer da an den Strand spülte, war ein menschlicher Körper. Ein Toter!
    Das hatte mir noch gefehlt, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte an die beiden anderen Leichen, und jetzt war hier, in der kleinen Bucht, die dritte erschienen.
    Wir sprachen nicht mehr. Eine letzte Welle hob den Körper hoch. Er lag auf dem Bauch, schaumige Gischt umgab ihn, dann drehte ihn die Kraft des Wassers auf den Rücken und spülte ihn auch in dieser Lage bis gegen den Strand.
    Ich war hingelaufen und erkannte, daß es sich bei der Leiche um eine Frau handelte.
    Ihr nasses Haar lag wie ein dunkler Teppich unter dem Kopf. Der Körper zeigte eine leicht bläuliche Farbe, die wie Schatten auf der Haut lagen. Ich kniete mich neben die Tote. Lavinia war stehengeblieben. Das Sonnenlicht strahlte gegen meinen Rücken, dennoch fror ich. Es lag am Anblick der Leiche.
    Blut sah ich nicht mehr. Es war ab-und weggespült worden, aber sie mußte furchtbar gelitten haben, bevor sie gestorben war. Der Mörder hatte ihr tiefe Wunden zugefügt.
    Ich schaute zu Lavinia hoch. »Kennen Sie die Person?« fragte ich leise.
    »Ja, sie stammt aus dem Dorf und heißt Fsmeralda Pinosa. Ihr Neffe ist übrigens der Kellner, der uns gestern abend bedient hat, John…«
    Für mich wäre der Satz eigentlich nicht wichtig gewesen, hätte ich mich nicht Wiederau Lavinias zärtliche Geste erinnert.
    Welches Geheimnis umgab diese Frau, die sich so

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