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Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt

Titel: Mein Freund Dewey, der beruehmteste Kater der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Myron , Bret Witter
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Hinterbeine, wie Katzen es oft nach dem Aufwachen tun. Als er mich sah, trabte er näher und winkte mir zu.
    Ach, du bist das! Was willst du denn hier schon so früh? Ich hatte dich erst in 20 Minuten erwartet.
    Unser Kater besaß ein so ausgezeichnetes Zeitgefühl, dass man die Uhr nach ihm hätte stellen können.
    Als die Kameras aufgestellt waren, meinte die Dolmetscherin: »Wir möchten gerne, dass er noch einmal winkt.«
    Oje! Ich versuchte zu erklären, dass Dewey nur einmal am Tag winkte, nämlich dann, wenn er mich morgens zum ersten Mal sah. Der Regisseur Mr. Hoshi wollte das nicht akzeptieren. Er war es nicht nur gewohnt, Befehle zu erteilen sondern auch, dass sie ausgeführt wurden. In seinen Augen war er hier derjenige, der das Sagen hatte und er wollte jetzt dieses Winken sehen.
    Also kehrte ich zu meinem Auto zurück und ging dann wieder zur Bücherei, um so zu tun, als hätte ich sie an jenem Morgen noch nicht betreten. Dewey starrte mich ratlos an.
    Was? Du warst doch schon vor fünf Minuten hier!
    Ich ging in den Hauptraum hinein, schaltete das Licht ein, schaltete das Licht wieder aus, ging zum Auto, wartete fünf Minuten und kam in die Bücherei zurück. Mr. Hoshi meinte, auf diese Weise könnten wir Dewey austricksen, damit der glaubte, es sei schon der nächste Morgen. Natürlich ließ Dewey sich nicht austricksen.
    Eine Stunde lang versuchten wir, einen winkenden Dewey zu filmen. Schließlich sagte ich: »Der arme Kater wartet schon die ganze Zeit auf sein Futter. Ich muss ihm jetzt etwas geben.«
    Mr. Hoshi sah das ein. Ich schnappte mir Dewey und trug ihn zuerst zu seinem Katzenklo. Es musste ihm nicht auch noch in Gegenwart der Japaner ein Malheur passieren. Dewey erleichterte sich und frühstückte anschließend gemütlich. Als er damit fertig war, standen die Kameras schon im Hauptraum bereit. Sie waren um die halbe Welt gereist, aber auf das Winken mussten sie verzichten. Dafür bekamen sie alles andere zu sehen. Dewey war mit zunehmendem Alter gemächlicher geworden, aber seine Begeisterung für Fremde hatte er nicht verloren. Besonders nicht für Fremde mit Kameras. Er begrüßte alle Mitglieder des Teams, indem er an ihren Beinen entlangstrich. Ein Kameramann legte sogar seinen Apparat auf den Fußboden, um den Raum aus Deweys Perspektive aufzunehmen. Dann bat die Dolmetscherin mich höflich, Dewey in ein Regal zu setzen. Er blieb dort sitzen und ließ sich filmen. Er sprang von Regal zu Regal. Irgendwann meinte die Frau: »Lassen Sie ihn zwischen den Buchreihen entlanggehen und am Ende des Regals herunterspringen.«
    Moment mal, dachte ich. Er ist ein Kater und kein dressiertes Zirkustier, und so präzise Befehle kann er einfach nicht ausführen. Ich hoffe, Sie sind nicht mit der Erwartung hergekommen, hier eine einstudierte Show zu sehen zu bekommen. Nie im Leben wird er dort auf diesem Regal zwischen den Büchern Slalom laufen und auf Kommando herunterspringen!
    Ich stellte mich an das hintere Ende der Regalreihe und rief: »Komm her, Dewey!«
    Dewey lief an den Regalbrettern entlang, quetschte sich zwischen die Bücher, sprang und landete vor meinen Füßen. Unglaublich!
    Weitere Wünsche? Oh ja, es kamen jede Menge. Fünf Stunden lang erteilte Mr. Hoshi Befehle und Dewey befolgte sie. Er setzte sich auf einen Computer. Er setzte sich auf einen Tisch. Er setzte sich mit gekreuzten Vorderpfoten auf den Boden und schaute in die Kamera. Er ließ sich auf seinem Lieblings-Bücherwagen herumfahren, in vollkommen entspannter Haltung, sodass seine Beine durch das Gitter herunterhingen. Zum Trödeln blieb keine Zeit, es war zu viel zu tun.
    Eine Frau erklärte sich einverstanden, zusammen mit ihrer dreijährigen Tochter in dem Film mitzuwirken und ich setzte Dewey zu ihnen in den Sessel. Das Mädchen war nervös und zupfte und zerrte ständig an Dewey herum, doch es machte ihm nichts aus. Er schaffte es, die ganzen, quälenden fünf Minuten lang heiter in die Kamera zu blicken.
    Ich hatte der Dolmetscherin erzählt, dass die Leute aus den gesamten USA herkamen, um Dewey zu besuchen, aber ich nahm an, dass Mr. Hoshi mir das nicht glaubte. Doch dann kam wie bestellt eine Familie aus New Hampshire zur Tür herein. Sie waren in Des Moines zu einer Hochzeit eingeladen gewesen und hatten spontan beschlossen, ein Auto zu mieten, um Dewey persönlich kennenzulernen. Das war, wie gesagt, eine dreieinhalbstündige Autofahrt!
    Mr. Hoshi interviewte die Familie. Er ließ sie dabei filmen, wie sie mit

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