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Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition)

Titel: Mein Freund Tutenchamun, Band 2: Grabräuber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Verlauf der aufregenden Ereignisse vollkommen aus den Augen verloren.
    „Tjesem!“, rief er in den Tumult hinein. Allerdings war der Lärm so groß, dass wohl kam eine Chance bestand, dass der Hund ihn hörte. Überall redeten und schrien aufgeregte Männer und Frauen durcheinander. Eine der Dienerinnen, die mit der LICHT DES HORUS gekentert war, stieß einen durchdringenden Schrei aus, als sie von der Reling des Papyrus-Schiffes wieder abrutschte und zurück ins Wasser fiel. Ein Seil wurde ihr zugeworfen.
    Überall schwammen größere und kleinere Papyrusbündel herum – aber auch Gegenstände, die leicht genug waren, um an der Oberfläche bleiben zu können.  
    In all dem Chaos bemerkte Herkos dann plötzlich einen Hundekopf, der sich mühsam über Wasser hielt.
    „Ich wusste es doch!“, entfuhr es ihm nun.
    Der Hund bellte. Er schien nicht so recht zu wissen, wo er in all dem Durcheinander hinschwimmen sollte.
    „Der Hund des Pharaos muss noch gerettet werden!“, rief Herkos, aber es hörte ihm niemand zu. Im Moment drehte sich alles um Tutenchamun selbst.
    So sprang Herkos kurz entschlossen zurück ins Wasser.
    „Heh, bist du noch bei Trost?“, rief ihm einer der Soldaten hinterher.
    Aber Herkos achtete nicht weiter darauf. Mit kräftigen Schwimmzügen näherte er sich dem Hund, dessen Kräfte offenbar ziemlich erschöpft waren. Tjesem versuchte, ein im Wasser treibendes Fass zu erklimmen, aber das drehte sich nur immer wieder und ließ den Windhund abrutschen.
    Tjesem platschte ins Wasser, tauchte zuerst unter und kam dann wieder an die Oberfläche.
    Dann hatte Herkos ihn erreicht und fasste nach ihm. „Na komm! Zum Schiff, du dummer Hund!“
     
     
    Wenig später erreichten Herkos und Tjesem die MACHT DES OSIRIS. Ein Soldat half ihnen hinauf.
    Tjesem schüttelte sich das Wasser aus dem Fell.
    „Wenigstens haben wir einen Windhund, falls uns unterwegs der Proviant ausgehen sollte und wir darauf angewiesen sind, auf Hasenjagd zu gehen!“, lachte der Soldat – seinen Abzeichen nach ein Hauptmann aus Haremhabs Garde.
    Aber Herkos konnte die Worte des Hauptmanns im Moment nicht witzig finden. Er war einfach nur froh, dass sie beide gerettet waren.
     
     
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Anchesenamun ihren Bruder.
    „Die Götter Ägyptens stehen auf meiner Seite!“, murmelte Tutenchamun.
    „Oh, Tut, wir hatten alle schon befürchtet, dass du...“
    „Keine Sorge, Anchi! Osiris, der Herr der Unterwelt, will seinen Sohn Horus noch nicht bei sich haben!“ Er lächelte matt. Haremhab und Eje waren dann sofort bei ihm. Außerdem wurde der Leibarzt des Pharao gerufen. An seinem nassen Gewand sah man, dass auch er zuvor bereits aus den Fluten gerettet worden war.
    Der Arzt betastete sehr eingehend die Knochen und vor allem das Rückgrat des jungen Pharao und wollte immer wieder wissen, ob der Druck auf diese oder jene Stelle Schmerzen verursachte.
    Herkos sah sich das ganze an. Während die Rettung der anderen Gekenterten weiterging, trug man den Pharao in den hinteren Teil des Papyrus-Schiffes. Nicht einmal Anchesenamun durfte mitkommen.
    Herkos und Anchesenamun blieben zurück. Er musterte kurz ihr Gesicht. Da gibt es irgend etwas, das ich noch nicht weiß!, ging es ihm durch den Kopf.
    Sie bemerkte seinen Blick.
    Die überhebliche Art, die sonst so typisch für sie war, konnte man nun nicht mehr an ihr bemerken.
    „Ich hoffe, dass Tut nichts Ernsthaftes geschehen ist“, sagte sie schließlich. „Und es scheint, als hätten die Götter dich gesandt, um ihn zu schützen!“
    „Von diesen Dingen habe ich nicht allzu viel Ahnung, obwohl ich jeden Tag mehr über eure Götter erfahre.“
    „Als Schwester des göttlichen Pharaos danke ich dir, Herkos. Und Tut wird es auch tun. Aber du solltest nicht anfangen, dir etwas darauf einzubilden, dass du ihm das Leben gerettet hast!“
    „Da du inzwischen ja wohl nicht mehr glaubst, dass ich ein Spion der Amun-Priester oder irgendeiner anderen Gruppe bin, die dem Pharao feindlich gesonnen ist, könntest du mir vielleicht eine Frage beantworten“, wandte sich Herkos an sie.
    Sie hob die Augenbrauen, die nach der Sitte hochgestellter ägyptischer Adeliger und Angehöriger der Königsfamilie, nur aufgemalt waren.
    „Nun gut! Stell deine Frage!“
    „Ist Tut krank?“
    „Dass er dir erlaubt hat, dich Tut zu nennen, heißt noch lange nicht, dass mir das gefallen muss!“, erwiderte das Mädchen. Eine Pause folgte. Herkos befürchtete schon, dass

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