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Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Titel: Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Miscavige Hill , Lisa Pulitzer
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Catherine Bell, Jason Lee, Priscilla und Lisa Marie Presley oder Marisol Nichols nahmen hier ständig bestimmte Angebote wahr. Jason Beghe und Jack Armstrong waren seinerzeit die Promis im Center, die am meisten verehrt wurden, da sie sich beide Vollzeit dem Studium der Scientology widmeten und mit Feuereifer bei der Sache waren.
    Verglichen mit anderen Scientology-Gemeinden wurde den Prominenten hier hinsichtlich Exklusivität und ungestörter Privatsphäre nur das Feinste geboten. Das fing an mit einer eigenen Zufahrt an der Ecke Franklin und Bronson Avenue, wo ein Doppelflügeltor zu einem abgetrennten, vom Sicherheitsdienst überwachten Bereich der Tiefgarage führte. Das Gebäude betraten Prominente durch das President’s Office , das über eine eigene Lobby, einen gesonderten Behandlungsbereich zur »Reinigung« sowie über persönliche Büroräume verfügte. Im oberen Stockwerk befanden sich zwei Auditing-Räume und ein Einzelkursraum, die ausschließlich von Prominenten oder anderen wichtigen Persönlichkeiten – etwa bedeutenden finanziellen Förderern der Church – genutzt werden durften. Unter einem Prominenten versteht Scientology jede wirklich einflussreiche Person, deshalb fanden sich darunter nicht nur bekannte Namen wir Tom Cruise und John Travolta, sondern auch Leute wie Craig Jensen, Firmenchef von Condusiv Technologies, oder Izzy Chait, ein erfolgreicher Kunsthändler aus Beverly Hills und der größte Geldgeber der Church. Die Sicherheitsmaßnahmen für die Prominenten waren äußerst streng, zugleich aber so unauffällig, dass berühmte Leute Angebote wahrnehmen konnten und die meisten Menschen im Center nicht einmal deren Anwesenheit bemerkten.
    Auch Gästezimmer gab es im Celebrity Center. Das waren keine speziell für Promis gestalteten Räume, vielmehr konnte sich dort jeder einmieten, vorausgesetzt er verfügte über die nötigen finanziellen Mittel, denn für einige der Zimmer wurden gewaltige Preise pro Übernachtung verlangt. Alles hing natürlich von der Größe und Ausstattung des jeweiligen Raums ab, grundsätzlich ähnelten die Preise aber denen anderer hochklassiger Hotels in der Stadt. Als meine Mom die Renovierungsarbeiten im Celebrity Center mit beaufsichtigt hatte, war ich selbst ein paarmal in diesem Hotel gewesen. Damals hatten wir eine wunderschöne Doppelsuite bewohnt, in der angeblich auch schon Kirstie Alley abgestiegen war. Als Dallas hier gearbeitet hatte, war Kirstie die einzige ihm bekannte Prominente gewesen, die auch übernachtet hatte. Die anderen kamen immer nur tagsüber zu ihren Angeboten und Kursen und fuhren anschließend wieder nach Hause.
    Dallas zufolge benahmen sich die Prominenten bei ihren Besuchen im Center alle ziemlich ungezwungen. Einige waren richtig nett, andere eher reserviert und wollten nicht gestört werden. Dann gab es natürlich jene, die anderen Promis gegenüber immer überfreundlich waren, während sie die Mitarbeiter des Zentrums in schroffem Ton behandelten. Alles in allem also eine breite Mischung aus Verhaltensweisen und so unterschiedlich wie die vielen VIPs selbst, die das Zentrum besuchten. Immerhin sollte John Travolta, wie Dallas meinte, den Sea Org-Mitgliedern unter dem Personal große Anerkennung für ihre harte Arbeit gezollt haben. Einmal war er Travolta auch persönlich begegnet, und der hatte ihn für sein Engagement ausdrücklich gelobt.
    Die vielen Geschichten weckten natürlich zwangsläufig Neugier auf den berühmtesten Scientologen von allen: Tom Cruise. In der Zeit, in der Dallas im Celebrity Center gearbeitet hatte, war Tom offenbar nicht aufgetaucht. Tom gehörte damals zwar weiterhin der Scientology an, war nur vorübergehend nicht so stark involviert. Mitglieder des CC -Staff erzählten Dallas, dass Tom aufgrund seiner Heirat mit Nicole Kidman, die der Church scheinbar distanzierter gegenüberstand, als Potential Trouble Source eingestuft worden sei, was wiederum seinen Aufstieg innerhalb von Scientology gebremst habe.
    Da Nicoles Vater Psychologe war, lag dieser Schritt nahe. Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiteten, waren böse und schlecht, das wurde uns beigebracht. Wir glaubten den Ausführungen LRH s, der geschrieben hatte, dass diese Leute die eigentlichen Drahtzieher hinter Personen wie Adolf Hitler waren und der Grund für alles andere Übel, das je auf der Gesamtzeitspur passiert sei, also in dem in unseren Köpfen abgespeicherten Gesamtprotokoll von Dingen, die uns über Billionen von Jahren hinweg

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