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Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition)

Titel: Mein geheimes Leben bei Scientology und meine dramatische Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Miscavige Hill , Lisa Pulitzer
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dass ein Mitglied meiner Familie als Antisoziale Person deklariert werden könnte, und jetzt sollten es gleich zwei sein? Die Aussicht, dass meine ohnehin gefährdete Familie ganz auseinanderzubrechen drohte, war mehr als erschreckend. Aber ich schaffte es, Haltung zu bewahren.
    »Mr. Rathbun, wenn ich sie besuchen dürfte, könnte ich sie sicher dazu bewegen zu bleiben.« Ich riss mich nicht gerade um die Aufgabe, wusste aber, es war meine Pflicht, es wenigstens zu versuchen. Nach dem, was Mr. Rathbun mir gesagt hatte, schien es mir möglich, dass meine Entscheidung, nicht mit ihr zu reden, vielleicht zu ihrem Entschluss beigetragen hatte. Schließlich hatte sie offenbar Fotos von mir haben wollen. Eigentlich wollte ich nicht den Mittler spielen, im Grunde wollte ich mit alldem überhaupt nichts zu tun haben, doch ich war überzeugt, sie zum Bleiben überreden zu können. Und wenn sie wirklich die Kirche verließ, wollte ich sie noch einmal sehen, bevor es zu spät war.
    »Tatsächlich?«, fragte er, als würde er darüber nachdenken. »Dann schauen wir mal, was passiert.«
    Und dann erklärte er mir, wir würden noch am selben Abend gemeinsam nach L. A. fliegen. Wir flogen sogar erster Klasse, und Ray Mithoff, eine weitere wichtige Führungskraft der Church, begleitete uns. Ich konnte kaum glauben, dass ich mit diesen beiden bedeutenden Männern in der ersten Klasse sitzen sollte, wo doch meine Füße kaum den Boden berühren konnten. Daher ließ ich mich in meinem breiten, weichen Sitz weit nach vorne gleiten und setzte die Füße fest auf dem Boden auf, während ich daran dachte, dass ich noch ein paar Stunden zuvor meiner Alltagsroutine auf der Flag gefolgt war und jetzt quer durchs Land flog, um meine Mom zu sehen. Ich hoffte aufrichtig, mein Versprechen einlösen zu können, war aber nervös, weil ich nicht wusste, was dabei herauskommen würde. Die Verantwortung, die ich für meine Familienmitglieder übernommen hatte, lastete schwer auf mir, und ich fragte mich, wie wohl die Konsequenzen aussähen, wenn ich versagen würde. Ich war erst vierzehn, musste aber meinen Bruder zum Bleiben überreden, auf die Briefe meines Vaters antworten, der mir seit Moms Verschwinden manchmal ziemlich bedürftig und anhänglich vorkam, und reiste jetzt nach Kalifornien, um meine Mom davon abzuhalten, die Church zu verlassen.
    Nach unserer Landung fuhren wir zur Int Base, wo ich meine Mutter treffen sollte. Mr. Rathbun bat mich, in Gebäude 36 in einem Zimmer zu warten, während er alles Notwendige arrangierte. Etwa eine halbe Stunde später kam er zu mir.
    »Sie wartet im Nebenzimmer«, sagte er. Ich stand langsam auf, weil mir vor dem, was jetzt kam, ziemlich graute. »Du weißt ja, Jenna, dass ich eigentlich dabei sein sollte, wenn du mit ihr sprichst. Soll ich mich an eurem Gespräch beteiligen, oder ist es dir lieber, wenn ich mich im Hintergrund halte?«
    Ich sah ihn an und dachte über sein Angebot nach. Ehrlich gesagt, wollte ich ihn überhaupt nirgendwo haben, denn ich hatte nicht die geringste Lust auf ein Gespräch mit meiner Mom und noch weniger auf einen Aufpasser. Ich wollte nicht mit ihr über das heikle Thema sprechen, aber ich fühlte mich dazu verpflichtet.
    »Ehrlich gesagt, Mr. Rathbun, würde ich am liebsten allein hineingehen.«
    Meine Antwort schien ihn zu überraschen, aber er nickte zustimmend.
    »Ist gut, Jenna, wenn du das willst, dann erlaube ich es.«
    Als die Tür aufschwang, sah ich zum ersten Mal seit über einem Jahr meine Mutter. Sie war dünn und wirkte abgezehrt, hatte gebräunte Haut und ausgeblichene Haare, so als hätte sie viel im Freien gearbeitet. Als ich ins Zimmer trat, stand sie auf und brach in Tränen aus. Erst da bemerkte ich, wie sehr sie mir gefehlt hatte. Plötzlich fühlte ich mich schrecklich, ich hätte mich mehr bemühen müssen, etwas von ihr zu erfahren, hatte einfach missachtet, wie dringend sie mit mir sprechen wollte. Ich hatte nicht einmal daran gedacht, was das für ihren eigenen Heilungsprozess bedeuten würde. Wir umarmten uns und ließen uns lange Zeit nicht los. Da sie nichts sagte, fing ich an:
    »Hör mal, Mom«, sagte ich stockend, »ich möchte nicht, dass du dich schlecht fühlst.« Ich versuchte, Wörter wie Out 2D zu umschiffen, weil ich wirklich nicht darüber sprechen wollte. »Ich glaube nicht, dass das hilfreich wäre, und deshalb bin ich auch nicht gekommen. Ich möchte nur, dass du darüber nachdenkst, warum das alles passiert ist. Dann löse es,

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