Mein Geheimnis bist du
sich nur hin und wieder um, suchte Mareike. Wenn sie sie ausmachte, lächelte sie ihr zu. Nach einer Weile ging Andrea mit Kim zum Buffet.
»Na ihr zwei«, vernahm Andrea da Mareikes Stimme neben sich. »Amüsiert ihr euch?«
»Oh ja«, erwiderte Andrea spontan. »Und selbst?«
»Danke der Nachfrage.«
Sie setzten sich mit ihren Tellern zu dritt an einen der Tische. Andrea stellte Mareike und Kim einander vor. Dann unterhielt sie sich wieder mit Kim. Dass Mareikes Augen immer schmaler wurden, bemerkte Andrea nicht. Auch nicht, dass deren Blick aufmerksam zwischen ihr und Kim hin und her wanderte. Schließlich forderte Andrea Kim zum Tanz auf.
Als sie zurückkamen, lagen Falten auf Mareikes Stirn. Andrea, gutgelaunt und vom Tanz beschwingt, lächelte. »So ernst?«, fragte sie fröhlich.
Kim entschuldigte sich. Sie musste zur Toilette.
»Ihr versteht euch ja prächtig«, sagte Mareike. Andrea meinte, einen mürrischen Unterton in ihrer Stimme zu hören.
»Na ja. Ja.« Andrea zuckte mit den Schultern. »Sie ist nett.«
»Und hübsch. Darüber hinaus sehr jung. Wie alt? Fünfundzwanzig?«, fragte Mareike.
»Zweiundzwanzig«, korrigierte Andrea.
»Und offenbar dein Typ. Du bist ja wie verwandelt«, stellte Mareike fest. »Du strahlst förmlich.«
»Quatsch«, meinte Andrea.
»Und warum schaut Saskia so zufrieden drein?«
Andrea blickte sich suchend um und entdeckte ihre Freundin, die sie übers ganze Gesicht anstrahlte. »Woher soll ich das wissen?«
»Ich komme mir etwas überflüssig vor.« Mareike trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tisch. »Gedenkst du, den Rest des Abends mit Kim zu tanzen?«
Wenn Andrea es nicht besser wusste, hätte sie gedacht, Mareike sei eifersüchtig. Doch das war natürlich Blödsinn. Ihre schlechte Laune musste woanders herrühren. Wahrscheinlich, wie sie ja eben selbst sagte, weil sie sich überflüssig vorkam. Aber warum mischte Mareike sich nicht einfach unter die Leute? Stattdessen grummelte sie hier herum.
Kim kam zurück. »Tanzen wir noch mal?«, fragte sie Andrea.
Andrea warf einen unsicheren Blick auf Mareike. Die stand auf, marschierte in Richtung Buffet, Zielgebiet Bowletopf.
Andrea zuckte mit den Schultern. »Klar«, sagte sie und ging mit Kim auf die Tanzfläche.
Zehn Minuten später kamen sie zurück an den Tisch zu Mareike. Die schaute missmutig drein. Noch bevor Andrea sich setzen konnte, kam Saskia und zog sie auf die Tanzfläche.
»Na, wie findest du sie?«
»Wen? Kim?«
»Wen sonst.«
»Nett.«
»Nicht wahr?«
Andrea seufzte. »Saskia, was soll das. Willst du mich verkuppeln?«
»Iwo. Fällt mir nicht ein.«
»Ach nein?«
»Ich möchte nur, dass du Spaß hast.«
»Den habe ich.«
»Das freut mich zu hören.«
»Aber Mareike ist ziemlich komisch drauf«, meinte Andrea nachdenklich. Fand dann aber eine Erklärung dafür. »Na ja, ich habe sie vernachlässigt.«
»Na und?« Saskia sah darin keinen Fehler.
»Sie kennt hier immerhin auch niemanden außer uns beiden. Für sie hast du keine Gesellschaft organisiert.«
»Ich bin nicht um Mareike besorgt, Schätzchen, sondern um dich.«
»Kannst du sie nicht leiden?«
»Eigentlich hatte ich keine schlechte Meinung von ihr. Bis du mir erzählt hast, was zwischen euch läuft. Oder eben nicht läuft. Sie nutzt deine Gefühle aus. Glaub mir.«
»Ach was. Sie tut nichts dergleichen.«
»Natürlich tut sie. Sie zieht keine eindeutige Grenze, kocht dich auf Sparflamme. Das nennt man: Sich alles offenhalten.«
»Aber gar nicht«, widersprach Andrea. »Sie hat keinen Zweifel daran gelassen, dass sie Laura liebt.«
Saskia gab es auf. Wenn Andrea nicht sehen wollte , dass Mareike für sie nur Probleme bedeutete, dann war ihr nicht zu helfen. Sie hatte jedenfalls alles getan, um zu verhindern, dass Andrea sich in diese aussichtslose Geschichte verlor.
Saskia lieferte Andrea wieder bei Kim und Mareike ab. Beide Gesichter hellten sich auf, als Andrea sich zu ihnen gesellte.
»Nette Party, findet ihr nicht?« Andreas gute Laune war ungebrochen. Saskias warnenden Worte hatte sie schon vergessen.
»Nette Gäste«, erwiderte Kim. Ihre Augen strahlten Andrea an.
Mareike fixierte Kim. Ja, warum schaust du nicht, ob du noch ein paar andere kennenlernst? , sagte ihr Blick. Andrea registrierte es erstaunt.
»Ich habe Mareike gefragt, ob du in der Bank auch so viel gute Laune versprühst«, erzählte Kim jetzt. »Ich wusste gar nicht, dass du so ein hohes Tier bei dir in der Firma bist.«
Andrea
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