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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Sache.« Sie zögerte. Sollte sie es ansprechen? Wollte sie es überhaupt? Eigentlich nicht. Aber es musste sein, wenn dieses Auf und Ab irgendwann mal ein Ende haben sollte. »Allerdings würde es mir helfen, wenn du mich weniger oft küssen würdest.«
    Mareike stutzte. Dann lächelte sie erleichtert, weil diese für sie schwierige Situation sich langsam auflöste. »Oft?«, tat sie unschuldig, bereits zurück auf dem Weg der gewohnten Sicherheit. »Nur dreimal.«
    »Gut. Dann einigen wir uns auf weniger erotisch.«
    Mareike lachte leise. Sie stand auf, ging zu Andreas Sessel, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie leicht auf die Wange. »Ist es so besser?«
    Andrea blickte überrascht auf. »Ja. Das wäre akzeptabel«, murmelte sie verlegen.
    »Ab und zu?« Mareikes Augen blitzten schalkhaft. »Wenn es sich so ergibt?«
    »Ja.«
    »Zum Beispiel zur Begrüßung?«
    »Oder zum Abschied.«
    »Oder beides?«, zwinkerte Mareike Andrea zu.
    »Wenn es sich so ergibt.«
    Das kleine Büro der Werkstatt, das nur ein umfunktionierter Pausenraum war, sah sehr renovierungsbedürftig aus. Andrea lehnte, ihre operierte Hand noch immer in der Trageschlaufe, an Saskias Schreibtisch. Einen zweiten Stuhl gab es nicht.
    Saskia nahm demonstrativ langsam die Streuselschnecke aus der Papiertüte, zerknüllte Letztere und warf sie mit elegantem Schwung in Richtung Papierkorb.
    »Na, wenn das mal gut geht«, meinte sie.
    »Wenigstens spielen wir jetzt mit offenen Karten. Das finde ich wesentlich angenehmer als das Versteckspiel vorher.«
    »Kann ja sein. Aber ist das für dich nicht auch schwieriger? Ich meine, wenn ihr euch so nahe kommt.«
    Andrea atmete einmal tief durch. »Ich weiß nicht. Kann schon sein. Das wird sich zeigen.«
    »Was mich wundert . . .«, Saskia klapperte nachdenklich mit ihrem Stift auf der Schreibtischplatte, ». . . warum liegt ihr so viel an dieser Nähe?«
    »Warum nicht? Nur weil sie mit Laura zusammen ist, bedeutet das doch nicht, dass sie nicht auch andere mag.«
    »Oh, oh«, machte Saskia alarmiert.
    »Was ist?«
    »Bitte, Andrea, tu das nicht.«
    »Was?«
    »Bau dir nicht irgendein Gerüst aus falschen Hoffnungen auf. Wenn du dich darauf begibst, wirst du furchtbar einstürzen.«
    »Was du immer gleich vermutest. Ich mache mir keine Hoffnungen. Ehrlich.«
    Saskias Augen blickten skeptisch. »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Ja doch.«
    Saskias zusammengekniffene Augen drückten nicht beseitigten Zweifel aus. »Also, wenn du mich fragst, ich fand die Idee mit dem Abstand besser.«
    »Ich frag dich aber nicht.« Trotzig steckte Andrea ihrer Freundin die Zunge raus.
    »Habe ich auch nicht angenommen. Doch tu mir einen Gefallen, Andrea. Lass es nicht zu, dass sie mit dir spielt.«
    »Aber das würde sie nie tun.« Andrea sah Saskia beinah beleidigt an, weil sie Mareike so etwas zutraute.
    »Das hoffe ich. Denn wenn sie es doch tut und ich dich in deinem Liebeskummer trösten muss, würde auch mir das wehtun. Aber eines sage ich dir: Sollte es so weit kommen, dann kann sie sich auf was gefasst machen.«
    Andrea ging zu ihrer Freundin, umarmte sie mit dem gesunden Arm. »Du bist die Beste.«
    Saskia seufzte theatralisch. »Ich weiß.«

16.
    » N a, das sieht doch sehr gut aus.« Der Chirurg betrachtete das Röntgenbild von Andreas operiertem Unterarm. »Alles wie im Lehrbuch, keine Komplikationen. Oder haben Sie noch Schmerzen?«
    »Nein.« Andrea atmete erleichtert auf. Die anstehende Nachuntersuchung hatte die letzten Tage etwas Nervosität in ihr hervorgerufen. Die Entwarnung des Chirurgen nahm ihr die Anspannung.
    »Wunderbar. Keine Leichtsinnigkeiten die nächsten sechs Wochen, und wie gesagt, schweres Heben ist noch tabu. Wir sehen uns dann noch mal in acht Wochen. Die Schwester wird Ihnen einen Termin geben.«
    Damit war Andrea entlassen und dieser unselige Überfall von vor etwas mehr als einer Woche aus der Welt. Abgesehen von der Lauferei, die sie wegen der gestohlenen Papiere und Kreditkarte noch hatte. Natürlich waren weder Täter noch Tasche bisher ausfindig gemacht worden, und Andrea rechnete auch nicht mehr damit. Sie ging zu ihrem Wagen.
    Die Fahrt nach Hause schaffte sie im abklingenden Berufsverkehr in einer Viertelstunde. Umziehen, und dann ab zu Saskias Geburtstagsfeier. Andrea freute sich auf den Abend, wusste sie doch, dass Saskia, wenn auch unter leichtem Protest, Mareike eingeladen hatte.
    »Wie war das? Kein Gerüst?«, hatte Saskia vorwurfsvoll gefragt. Aber sie konnte der

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