Mein Geliebter aus den Highlands
zurückzugewinnen. Doch dann beschloss er, dass das nicht richtig wäre. Für seine Zurückhaltung musste er mit langen, schlaflosen Nächten bezahlen, in denen er an sie dachte und daran, wie gern er sie jetzt neben sich gehabt hätte.
Aber nach zwei Wochen konnte er sich vielleicht wenigstens einmal einen Kuss rauben, dachte er und sah sie an. Er ertappte sie dabei, wie sie ihn unter ihren langen Wimpern hindurch musterte. Vorsichtig näherte er sich ihr, nach einem Zeichen Ausschau haltend, dass sie vielleicht nicht geküsst werden wollte. Da hob sie den Kopf ein klein wenig an und lud ihn stillschweigend ein. Leise seufzend folgte Gregor der Einladung.
Die süße Wärme ihres Mundes und ihr Geschmack, den er viel zu lange nicht hatte genießen dürfen, führten dazu, dass er vor Sehnsucht sofort hart wurde. Er zog sie an sich und vertiefte den Kuss, ohne die Gier zu verbergen, die in seinem Inneren wütete. Drei lange Wochen hatte er allein geschlafen und war gezwungen gewesen, sein Verlangen zu zügeln. Er war sich nicht sicher, wie gut diese Zügel halten würden, nachdem er sie endlich wieder in den Armen halten durfte.
Sobald Gregor anfing, sie zu küssen, fragte sich Alana, welch seltsame Laune sie dazu gebracht hatte zu glauben, dass sie sich je von diesem Mann würde abwenden können. Bei der ersten Berührung seiner Lippen regte sich Verlangen in ihr. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich eng an ihn. Erinnerungen an die Lust, die er ihr schenken konnte, überfluteten ihren Verstand und ihr Herz.
Das war der Mann, den sie liebte, dachte sie, als er sie sanft dazu drängte, sich hinzulegen. Aye, er hatte einen Fehler gemacht und ihre Gefühle verletzt. Doch das war es wahrhaftig nicht wert, dass sie sich das Herz aus dem Leib riss, nur um es vor weiteren Schmerzen zu schützen. Doch genau das hatte sie getan, als sie Gregor von sich fernhielt.
Und sie merkte auch, dass sie ihm vertraute. Sie wusste, er würde sie und die Kinder, die sie ihm schenken würde, beschützen, freundlich zu ihnen sein und sie versorgen. Er war nicht vollkommen, aber wer war das schon. Da hatte Fiona völlig recht. Erst in diesem Moment fiel ihr das zweite Versprechen ein, das sie Fiona gegeben hatte – nämlich darauf zu achten, dass sie nicht die Grenze überschritt zwischen einer schwierigen Eroberung und der reinen Sturheit. Dass sie Abstand zu Gregor gewahrt hatte, obwohl er ihr alles erklärt und sich entschuldigt hatte, war wahrhaftig nur als Sturheit zu bezeichnen. Und mittlerweile war sie sich auch sicher, dass Gregor kein Mann war, der seine Fehler wiederholte.
»Oh Mädchen, mein süßer Schatz, wie sehr ich dich vermisst habe«, flüsterte er und nestelte mit zitternden Fingern ihr Mieder auf.
»Ich habe dich auch vermisst, Gregor«, erwiderte sie ebenso leise.
»Hast du mir verziehen?«
»Aye«, sagte sie und merkte, dass die letzten Reste ihres Widerstands dahinschmolzen. »Ich hatte nur Angst.«
»Dass ich dich schlecht behandeln würde?«
»Dass ich meinem Urteil nicht mehr vertrauen kann.«
»Ach, diese Angst kann ich sehr gut verstehen.«
Seine vor Verlangen zitternden Finger glitten unter ihr Mieder und streichelten zärtlich ihre Brüste. Auch Alana zitterte und bäumte sich seinen Liebkosungen entgegen, was seine Leidenschaft auf die Spitze trieb. Alana war zu ihm zurückgekehrt! Er spürte, wie die Leere, unter der er seit Wochen gelitten hatte, verschwand.
Das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper war zwar die reine Wonne, doch Alanas Kopf war noch klar genug, um sich zu entsinnen, wo sie sich befanden. Der Garten war nicht der richtige Ort für eine solche Wiedervereinigung, noch dazu am helllichten Tag. Auch wenn sie vor Ernüchterung leise stöhnte, presste sie die Hände an seine Brust und schob ihn weg. Die Enttäuschung in seinem Blick war so ergreifend, dass Alana plötzlich klar wurde, wie wichtig sie Gregor war, selbst wenn es sich womöglich nicht um die Liebe handelte, die sie sich ersehnte.
Trotzdem gebot sie ihm Einhalt. »Wir sind im Garten, Gregor«, mahnte sie, und wunderte sich nicht über den rauchigen Ton der Leidenschaft in ihrer Stimme.
»Aye, das ist richtig.«
Er runzelte die Stirn und sah sich um, als würde es ihm erst in diesem Moment bewusst.
»Und es ist mitten am Tag.«
»Aye, auch das ist richtig.«
»Und ich kann deine Brüder auf dem Übungsgelände hören, das hier ganz in der Nähe liegt.«
»Diese Mistkerle.«
Sie lachte und freute
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