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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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zu haben, doch schließlich war er nicht schuldlos an dem, was zwischen ihnen gestanden hatte. Sie hatte zwar länger als nötig an ihrem Ärger und ihrem verletzten Stolz festgehalten, aber er hatte den ganzen Verdruss verursacht. Dennoch tat er ihr nun leid. Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft. Es dauerte nicht lange, bis er sie an sich presste und den Kuss vertiefte. Die starke Leidenschaft, die zwischen ihnen loderte, war offenbar zu lange unbefriedigt geblieben. Jetzt wollten sie sich beide nicht mehr mit einem süßen, zarten Kuss zufriedengeben.
    Doch plötzlich – so plötzlich, dass sie beinahe von der Bank gefallen wäre – wurde ihr Gregor entrissen. Alana blinzelte, als sie ihn mehrere Fuß über dem Boden baumeln sah. Ihr Blick wanderte von seinen Füßen hoch, bis sie erkannte, wer ihn an seinem Wams gepackt und hochgerissen hatte: Artan und Lucas hatten sie endlich aufgestöbert.

20
    Es dauerte ein Weilchen, bis es Gregor dämmerte, dass er in Gefahr schweben könnte. Rasch vergewisserte er sich, dass es Alana gut ging. Dabei stellte er fest, dass sie den Mann, der ihn am Rücken seines Wamses in der Luft hielt, entrüstet anstarrte. Etwas an ihrem Verhalten sagte ihm, dass weder er noch sie ernsthaft gefährdet waren. Als er einen Blick über die Schulter warf, entdeckte er zwei große, wutschnaubende Männer, die sich wie ein Ei dem anderen glichen.
    »Ach, Alana, ich glaube, deine Brüder sind da«, meinte er gedehnt.
    »Lass ihn sofort los!«, befahl Alana und schimpfte, als Lucas die Schultern zuckte und ihr Gregor direkt vor die Füße warf. »Das wäre nicht nötig gewesen«, fauchte sie.
    Gregor lächelte nur, als sie ihm half, aufzustehen und sich den Staub aus seinen Kleidern zu klopfen. »Wie wär’s, wenn du uns vorstellen würdest, Liebes?«
    »Das sind meine Brüder – Artan rechts neben mir, Lucas links. Den beiden bin ich gefolgt, als ich den Gowans in die Hände fiel.«
    »Ich frage mich eher, wem du hier im Garten in die Hände gefallen bist«, meinte Artan.
    »Das ist Gregor MacFingal Cameron.«
    »Kann er sich nicht für einen Namen entscheiden?«
    »Ihr habt meine Cousins und einige meiner Brüder getroffen, also tut nicht so, als würdet Ihr das nicht begreifen«, brummte Gregor.
    Artan zuckte mit den Schultern, dann funkelte er ihn wieder böse an. »Vielleicht hättet Ihr die Güte, uns zu sagen, was Ihr gerade mit unserer Schwester angestellt habt?«
    »Ich glaube, ich habe sie geküsst.«
    »Und ich glaube, ich werde Euch gleich den Schädel einschlagen.«
    Alana trat rasch zwischen Gregor und ihre Brüder. Sie war daran gewöhnt, dass die beiden schnell aufbrausten, aber sie wunderte sich über Gregors Verhalten. Soweit sie das beurteilen konnte, wollte er ihre Brüder mit seiner letzten Bemerkung eindeutig reizen. In Anbetracht der Umstände schien so etwas ziemlich töricht.
    »Kommt nicht in Frage!«, sagte sie streng.
    »Dasselbe wollte ich gerade dir sagen«, erwiderte Lucas gedehnt. »Es sieht dir gar nicht ähnlich, in einem Garten herumzusitzen und dir von irgendeinem Narren die Zunge in den Rachen stecken zu lassen.«
    Obwohl sie ob seiner unverblümten Ausdrucksweise errötete, wollte Alana nicht klein beigeben. »Ich bin eine erwachsene Frau, und es geht dich nichts an, von wem ich mir die Zunge in den Rachen stecken lasse.« Beinahe hätte sie gestöhnt. »Ich kann es kaum glauben, dass ich diese zotigen Worte wiederhole«, murrte sie. Dann starrte sie zornig auf die drei Männer, die viel zu belustigt wirkten. »Wie habt ihr mich gefunden? Hat euch der Mann hergebracht, den wir losgeschickt haben, um euch zu finden?«
    »Nay. Er hat uns nicht gefunden, wir haben ihn gefunden.«
    »Was soll das heißen?«
    »Vielleicht sollten wir uns beim Essen weiter unterhalten«, schlug Gregor vor.
    »Das klingt gut«, meinte Artan, packte Alana an der Hand und zog sie von Gregor weg.
    Alana trat ihrem Bruder gegen das Schienbein und kehrte zu Gregor zurück. Sie hängte sich bei ihm ein und lief neben ihm zur Burg. Ihre Brüder bedachten das Paar zwar mit finsteren Blicken, doch der Gedanke ans Essen besänftigte sie. Bald hatten sie Gregor und Alana überholt. Alana sah, wie zwei Pferde in den Stall geführt wurden.
    »Gregor, sind das nicht unsere Pferde?«, fragte sie.
    »Doch. Wie sind die hierhergekommen?« Gregor ahnte, dass ihre Brüder sie hergebracht hatten, was ihn ziemlich ärgerte.
    Alanas Brüder waren mittlerweile bereits in der Burg verschwunden.

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