Mein Geliebter aus den Highlands
ähnelten.
»Aye, die gute Frau hat Gefallen an unserem Artan gefunden und ihm alles über die Gowans, die Lösegeldgeschichte und die Burg erzählt. Sie ist nicht sehr glücklich in ihrer Ehe.«
»Die Lorbeeren für die Information über die Burg kann ich nicht für mich beanspruchen, Lucas«, warf Artan ein. »Davon hat sie dir erzählt.«
»Nur, weil sie mich für dich hielt.«
Alana tauschte einen aufgebrachten Blick mit Fiona, dann nahm sie zur Beruhigung einen großen Schluck Apfelmost. Sie war hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis zu lachen und sich beschämt unter der Tafel zu verkriechen. So ging es ihr mit ihren Brüdern des Öfteren. Ewan und Gregor konnten ihre Belustigung kaum verhehlen. Plötzlich fragte sich Alana, ob Lady Gowan wirklich nicht gewusst hatte, mit welchem Zwilling sie es zu tun hatte. Vielleicht hatte sie nur so getan, um in den Genuss beider Männer zu kommen?
»Lasst uns die Geschichte zu Ende erzählen«, meinte Lucas, sehr zu Alanas Erleichterung. »Schließlich sind wir eines Nachts in die Burg spaziert und haben den Laird sehr rasch davon überzeugt, dass es freundlich von ihm wäre, eure Pferde zurückzugeben und Simon mit uns heimkehren zu lassen. Ich habe ihm gesagt, das würde wahrscheinlich reichen, um meinen Zorn über die Art und Weise, wie er meine Schwester behandelt hat, zu beschwichtigen.«
Artan nickte. »Der Laird beschloss, dass er nicht auf den Fußboden genagelt werden wollte, und überließ uns die Pferde und Simon.«
Lucas verzog das Gesicht. »Die Gemahlin des Lairds wäre gern mitgekommen. Aber Artan hat ihr gesagt, dass die zwei Ehefrauen, die er bereits hätte, nicht wüssten, was sie mit einer dritten anfangen sollten.« Er kicherte, als Alana leise stöhnte.
»Mehrere Gowans haben versucht, uns nachzureiten, aber wir haben ihnen rasch klargemacht, dass wir auf ihre Gesellschaft verzichten wollten.«
»Ihr habt doch hoffentlich nicht zahllose tote Gowans herumliegen lassen, oder?«, fragte Alana. Beinahe taten ihr die unfähigen Burschen leid. Sie wusste, mit welcher tödlichen Geschwindigkeit ihre Brüder auf eine Bedrohung reagierten.
»Meine Güte, so unordentlich wären wir nie.«
»Lucas«, sagte sie warnend, wohl wissend, dass die beiden ihre Warnungen ebenso gut überhörten wie umgekehrt.
»Nay«, bekräftigte Lucas. »Wir haben uns daran erinnert, was Maman uns beigebracht hat.« Er zwinkerte Alana zu.
»Was denn?«
»Sie meinte einmal, dass man einen Burschen nicht einfach umbringen sollte, nur weil er ein Blödmann ist, selbst wenn die Welt vielleicht dann besser dran wäre.« Er lächelte Fiona freundlich zu, die laut lachte, und sein Lächeln wurde breiter, als Ewan ihn böse anfunkelte.
»Ach so.« Alana erkannte, dass die Zwillinge weit mehr von ihrer Mutter hatten, als sie gedacht hatte. »Danke, dass ihr unsere Pferde und Simon zurückgebracht habt. Das war sehr gütig von euch.« Sie musste ein Lächeln unterdrücken, als die beiden ob des Lobs zusammenzuckten. »Ihr könntet uns noch einen Gefallen tun, bevor ihr geht. Wir mussten Bruder Peters Pferd borgen, als wir das Kloster verließen, und …«
»Das ist jetzt dein Pferd«, sagte Lucas und schälte in erstaunlicher Geschwindigkeit einen Apfel.
»Nay, es gehört Bruder Peter. Jedenfalls hat Cousin Matthew das gemeint.«
»Aye, das hat er auch uns gesagt, als wir auf dem Rückweg beim Kloster vorbeischauten. Aber jetzt gehört es dir.«
»Herrje, ihr habt euch den Mann doch nicht noch einmal vorgeknöpft?«
»Nay, wir haben ihm nur erklärt, dass es eine schöne Geste wäre, wenn er uns das Pferd überließe. Dann könnten wir uns die Mühe sparen, es zurückzubringen. Wir sagten ihm, es sei doch eine nette kleine Wiedergutmachung für das, was er mit unserer Schwester vorhatte. Er pflichtete uns bei.«
»Dann gehört das Pferd Keira. Ihr hat er Unrecht getan.«
»Aye, aber in Ardgleann gibt es mittlerweile genügend Pferde. Sie braucht nicht noch eines. Also nimm du es.«
Alana beschloss, nicht weiter zu streiten. Eines war sicher: Bruder Peter gehörte das Pferd nicht mehr. Alana überlegte, ob sie es Gregor schenken sollte – vielleicht zur Hochzeit, wenn es denn je dazu kommen würde. Ihr fiel ein, dass es wahrscheinlich nicht viele Gelegenheiten zu einem Gespräch unter vier Augen oder Küssen geben würde, solange ihre Brüder da waren. Fieberhaft überlegte sie, wie sie die beiden dazu bringen konnte, zu gehen und sie hierzulassen.
»Wir werden erst
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