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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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schien.
    »Am besten für wen? Für Euch und die Kleine? Für mich bestimmt nicht.« Der Mann warf einen abfälligen Blick auf Alana. »Wann sind der Kleinen denn Brüste gewachsen? Sie sind zwar so winzig wie sie selbst, aber ich glaube, sie hat uns angelogen, stimmt’s? Sie ist gar kein Kind mehr. Na gut, es heißt, dass die kleinsten Früchte manchmal die köstlichsten sind. So klein diese Äpfelchen auch sind, ich wette, sie schmecken Euch vorzüglich. Vielleicht würde es mir genauso gehen. Das arme kleine Ding muss nicht wieder in dieses finstere Loch zurück. Nay, sie kann bei mir bleiben und mir das Bett wärmen. Sie hat zwar nicht mehr Erhebungen als ein geknoteter Faden, wie der gute Master Dunn meinte, aber ein Weilchen werde ich bestimmt meinen Spaß mit ihr haben.«
    Gregor schüttelte seufzend den Kopf. »Und dabei hatte ich vorgehabt, dich nicht zu töten. Aber damit ist es jetzt vorbei, nachdem du dich so bemühst, alles Mitleid aus meinem Herzen zu verscheuchen.«
    Er warf einen letzten kurzen Blick auf Alana. Danach wagte er nicht mehr in ihre Richtung zu schauen, und das nicht nur, weil es ihn in dem Kampf, der gleich seine volle Aufmerksamkeit erfordern würde, teuer zu stehen kommen könnte. Im ersten Moment hatte Alanas Keuchen ihn befürchten lassen, dass weitere Gowans im Anmarsch waren. Aber die Miene, mit der sie den Mann anfunkelte, sagte Gregor, dass sie schlichtweg empört war. Am liebsten hätte sie wohl mit dem Kerl wegen seiner abfälligen Bemerkungen zu streiten begonnen.
    Der plötzliche Angriff seines Gegners vertrieb alle weiteren Gedanken aus Gregors Kopf. Nachdem er rasch das Kampfgeschick des Mannes eingeschätzt hatte, zweifelte er nicht mehr daran, dass er ihn schlagen konnte. Dennoch blieb er weiter wachsam. Selbst der unfähigste Schwertkämpfer konnte Glück haben, und dieser Mann war nicht ganz unfähig. In dem Moment, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, beschloss das Schicksal, dass er zu eitel geworden war und ein bisschen Demut nötig hatte: Er stolperte über einen Stein, und das Schwert seines Gegners traf ihn in der rechten Seite. Gottlob ging der Hieb nicht tief und Gregor fasste sich rasch wieder. Doch er wusste, dass Blutverlust einen Mann mit der Zeit beträchtlich schwächen konnte.
    Alana fluchte. In ihrem Mund machte sich der saure Geschmack der Angst breit, als das Schwert über Gregors rechte Seite fuhr. Erleichtert bemerkte sie, dass Gregor ungestüm weiterkämpfte. Vermutlich war es nur ein oberflächlicher Schnitt. Doch der dunkle Fleck auf seinem Wams wurde immer größer. Die Wunde blutete also ziemlich stark, und das konnte gefährlich werden. Beide Männer kämpften erbittert. Es sah nicht so aus, als dachte der Gowan noch daran, dass Gregor zur Geisel genommen und nicht getötet werden sollte.
    So seltsam es war, in diesem Moment ging Alana auf, dass ihre Gefühle für Gregor weit über Vernarrtheit oder Lust hinausgingen. Fieberhaft sah sie sich nach einer Waffe um. Ihr Blick fiel auf einen dicken Ast auf dem Boden. Sie hob ihn auf und schlich sich hinter Gregors Gegner. Beide Männer waren so aufeinander konzentriert, dass sie nicht mehr auf sie achteten. Es hätte sie nicht gewundert, wenn sie sie völlig vergessen hätten. Doch das sollte ihnen als Erinnerung dienen, dachte sie, und schlug den Ast mit aller Kraft auf den Hinterkopf des Gowan. Der Mann blieb einen Moment lang reglos stehen, dann brach er langsam zusammen.
    Keuchend starrte Gregor auf seinen bewusstlosen Gegner, dann blickte er auf Alana. »Ich weiß nicht recht, ob das ein ehrenwerter Weg war, diesen Kampf zu beenden«, bemerkte er.
    »Das ist mir egal«, erwiderte sie und warf den Knüppel weg. »Gregor, du blutest«, fuhr sie besorgt fort.
    »Aye, aber es ist nur ein Kratzer.« Er steckte sein Schwert in die Scheide.
    »Trotzdem sollte die Wunde verbunden werden.« Eilig kramte sie einen der Stoffstreifen, unter denen sie ihre Brüste versteckt hatte, aus ihrem Beutel und wickelte ihn um Gregors Leib. »Sie muss möglichst bald gesäubert und eingehender betrachtet werden.«
    »Ich weiß, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit.« Gregor kniete sich neben den Gowan und nahm ihm seinen Geldbeutel ab. »Wir müssen unbedingt so rasch wie möglich verschwinden.«
    Alana wusste, dass er recht hatte, und bemühte sich nach Kräften, ihre Besorgnis zu unterdrücken, als Gregor davonstürmte und sie ihm nacheilte. Verwundete Männer waren oft sehr nachlässig und ignorierten

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