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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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die Gowans sich bei mir getäuscht hätten. Ich sei so klein wie ein Kind und hätte so wenige Erhebungen wie ein geknoteter Faden.«
    »Offenbar ist er genauso blind wie die Gowans.«
    Alana errötete vor Freude, auch wenn dies wohl nur ein kleines Kompliment war, das ihre verletzte Eitelkeit beruhigen sollte. »Mistress Dunn war empört, als sie erfuhr, was ihr Mann getan hat. Sie schimpfte, dass es ihr Geschäft ruinieren würde, wenn sich herumspricht, dass Dunn seine Gäste an ihre Feinde verkauft. Es hat sie so beunruhigt, dass sie mir diesen Sack mit Lebensmitteln umsonst überlassen hat. Sie meinte, wir hätten keine Zeit, das Geld zurückzufordern, das wir für das Zimmer und die Mahlzeit bezahlt haben. Wir sollten uns lieber so rasch wie möglich aus dem Staub machen.«
    »Das werden wir auch. Allerdings bin ich sehr versucht, Dunn für dieses Ungemach ein Pferd zu klauen.«
    »Ich fürchte, damit rechnet er, denn er hat seinen zwei stattlichen Söhnen befohlen, den Stall zu bewachen.«
    Gregor fluchte. »Hol den Kater. Ich hoffe nur, wir können uns hier unbemerkt verdrücken.« Rasch stopfte er seine Habseligkeiten in einen Beutel, während Alana den Kater in der Schlaufe verstaute. »Es wird wohl wieder auf ein Lager unter den Sternen hinauslaufen.«
    Hastig verteilte er die Lebensmittel auf ihre zwei Beutel. Als er an das Geld dachte, das er umsonst für Essen und Übernachtung bezahlt hatte, nahm er die Zudecke mit. Hoffentlich waren die Gowans nicht schon zu nah, denn sie hatten viel Zeit beim Packen verloren. Schließlich nahm er Alana an der Hand und führte sie zu der Hintertreppe, die er entdeckt hatte, während sie badete. Dann schlichen sie durchs Dorf. Gregor sah sich immer wieder nach den Gowans um. Bei dem Pech, das er in letzter Zeit hatte, wunderte es ihn kaum, dass die Burschen tatsächlich schon vor Ort waren, bevor sie den Dorfrand erreicht hatten.
    Die Gowans trieben sich noch in der Nähe des Gasthauses herum, als Gregor und Alana endlich die letzten Häuser erreicht hatten. Zwischen ihnen und den bewaldeten Hügeln, in denen sie sich verstecken konnten, lag eine offene Fläche – zwar nicht sehr breit, aber breit genug, um gefährlich zu sein. Doch sie hatten keine Wahl. Gregor wechselte einen entschlossenen Blick mit Alana, dann rannte er so schnell er konnte los in Richtung Waldrand. Alana hielt mit ihm Schritt, was ihn nicht weiter verwunderte; denn er wusste ja, dass sie eine ausgezeichnete Läuferin war. Sie ließ sich auch nicht von dem Kater behindern, um den sie den Arm gelegt hatte, damit er nicht so schlingerte. Als Gregor später daran zurückdachte, musste er lächeln. Der Kater hatte den Kopf nach vorne gestreckt und die Ohren angelegt. Karl sah ebenso entschlossen aus wie er und Alana.
    Sobald sie den Schutz der Bäume erreicht hatten, hielt Gregor inne, um einen letzten Blick auf das Dorf zu werfen. Erleichtert stellte er fest, dass kein Gowan in Sicht war. Doch seine Erleichterung schwand, als Alana plötzlich einen leisen Warnschrei ausstieß. Gregor zückte sein Schwert und wirbelte herum. Offenbar waren die Gowans so schlau gewesen, einen von ihnen als Wachposten im Wald abzustellen. Dieser Mann bedrohte Alana mit dem Schwert. Einen Moment lang war Gregor so wütend, dass er den Kerl am liebsten auf der Stelle durchbohrt hätte.
    »Lass uns vorbei«, herrschte er ihn an, nachdem er sich wieder etwas gefasst hatte. »Von uns droht dir keine Gefahr.«
    »Mein Laird will euch haben«, erwiderte der Mann. »Er braucht das Lösegeld, das wir für euch einfordern können. Es sähe nicht besonders gut aus, wenn ich euch entkommen lasse.«
    »Soll ich zur Seite treten, damit du mehr Platz hast, um diesen Tölpel in kleine Stücke zu hacken?«, fragte Alana spitz.
    »Wenn du so freundlich wärst, meine Liebe«, murmelte Gregor.
    »Gerne. Dann hau drauf!«
    Hau drauf? Gregor musste sich ein Lachen verbeißen. Nachdem seine Wut darüber, dass jemand Alana bedroht hatte, etwas abgekühlt war, wollte er den Mann eigentlich nicht töten. Der Narr gehorchte ja bloß seinem Laird, und dessen Befehl lautete bestimmt, ihn und Alana lebendig zu fassen. Leider neigte man dazu, solch feine Unterschiede zu vergessen, sobald die Schwerter klirrten.
    »Es wäre wirklich am besten, wenn du uns ziehen ließest«, sagte Gregor noch einmal. Doch sie fingen schon an, sich wachsam zu umkreisen. Jeder wartete darauf, dass der andere den Kampf eröffnete, der mittlerweile unausweichlich

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