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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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ertragen, bis sie sich ganz sauber fühlte. Wenn sie sich beeilte, war sie vielleicht schon wieder zurück, bevor Gregor aufwachte. Das würde ihr wahrscheinlich einen Vortrag ersparen, dass sie nicht allein und schutzlos durch die Gegend streifen sollte. Sie eilte hinaus und schloss die Tür, bevor Karl ihr folgen konnte.
    Das Wasser war noch viel kälter, als sie erwartet hatte, sodass ihr Bad sehr kurz ausfiel. Selbst als sie sich abgetrocknet und saubere Kleider angezogen hatte, zitterte sie noch immer am ganzen Leib. Sie suchte sich ein sonniges Fleckchen, setzte sich hin, trocknete sich die Haare und begann, sie zu flechten. Es war angenehm, sich von den Sonnenstrahlen wärmen zu lassen. Dennoch wollte sie es nicht allzu lange genießen. Gregor würde sich bestimmt Sorgen machen, wenn er aufwachte und sie nicht da war. Über viele seiner Gefühle war sie sich unklar, doch sie zweifelte nicht an seinem starken Beschützerdrang.
    Unwillkürlich schweiften ihre Gedanken wieder zu dem, was sie heute Morgen getan hatte. Sie wunderte sich über ihren Mut. Wenn Gregor ihre Aufmerksamkeiten nicht so offenkundig genossen hätte, hätte sie sich Sorgen gemacht, ihn schockiert oder mit ihrer Kühnheit womöglich sogar abgestoßen zu haben. Doch das befürchtete sie jetzt nicht mehr, und sie nahm sich fest vor, es bald wieder einmal zu tun. Es hatte sie über alle Maßen erregt, zur Abwechslung einmal die Führung zu übernehmen.
    Schon allein bei der Vorstellung, auf wie viele Weisen sie Gregor lieben konnte, durchfuhr sie ein angenehmes Kribbeln. Doch schließlich verscheuchte sie solche Gedanken und erhob sich.
    Sie wollte gerade ihre Sachen einsammeln, als plötzlich sechs Männer aus dem Schutz der Bäume traten. Hinter ihnen entdeckte sie einen weiteren Mann, der die Pferde der anderen festhielt. Wie hatte sie die Ankunft dieser Männer überhören können? Sie wirkten zerlumpt und verdreckt. Angst schnürte ihren Magen zusammen. Diese Kerle standen zwischen ihr und der Hütte, in der Gregor auf sie wartete, und sie hatte nicht einmal ihren Dolch bei sich.
    »Nun, da haben wir aber eine hübsche kleine Beute gemacht, findet ihr nicht auch?«, knurrte ein kleiner Mann mit einer breiten Brust und einem so wilden Bart, dass dieser sein Gesicht vollkommen überwucherte und fast nur noch seine Augen zu sehen waren.
    »Ich bin nicht allein«, warnte Alana. »Es wäre am besten, wenn ihr wieder auf eure Pferde steigt und wegreitet, und zwar so schnell wie möglich.«
    Doch diese Warnung zeigte nicht viel Wirkung. Sie befanden sich auf offenem Gelände, außer den Männern und ihr war weit und breit niemand zu sehen. Es wunderte Alana nicht, dass der Mann sich nur kurz umschaute und sie dann zornig anfunkelte.
    »Glaubst du, ich bin blind?«, fauchte er. »Komm her!«
    »Nay, das tu ich lieber nicht.« Hielt dieser Mann sie wirklich für so schwach und töricht, dass er davon ausging, sie würde sich einfach kampflos in ihr Schicksal fügen?
    »Mach mich lieber nicht wütend. Wir tun dir schon nichts«, fügte er betont milde hinzu.
    Der Versuch des Kerls, sie beruhigend anzulächeln, ließ Alana vor Abscheu erbeben. Durch seinen dichten, wirren Bart konnte sie faulige Zahnstumpen erkennen. Ihr war klar, dass sie rasch handeln musste. Dieser Mann würde nicht geduldig mit ihr feilschen. So unauffällig wie möglich sah sie sich nach einem Fluchtweg um. Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ihre Fähigkeit, schnell zu rennen und sich zu verstecken, sie diesmal nicht im Stich lassen würde. Gegen diese Kerle waren die Gowans wie Heilige.
    »Ich fürchte, ich glaube Euch nicht, Sir«, sagte sie mit erzwungen ruhiger Stimme, auch wenn ihr das Herz bis zum Hals schlug.
    »Wirfst du mir etwa vor zu lügen?«
    »Aye, ich glaube schon.«
    »Hör lieber auf mit deinem törichten Spiel, sonst geht es nicht gut aus für dich, wenn ich dich erwische. Das kannst du mir glauben.«
    »Ich denke, Ihr solltet lieber sagen, falls Ihr mich erwischt.«
    Als Antwort knurrte der Kerl nur leise. Alana verstand die Warnung und rannte davon, zu den Bäumen hinter ihr. Mit einem lauten Aufschrei nahmen die Männer die Verfolgung auf. Sie klangen wie Jäger, die ihre Beute stellten. Einer der Kerle stieß wüste Drohungen aus, bei denen Alana das Blut in den Adern stockte.
    Rasch stellte sich heraus, dass diese Männer nicht so töricht waren, wie sie aussahen. Drei von ihnen rannten ihr nach, die anderen drei eilten zu den Pferden zurück. Ein

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