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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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davor standen, abzustürzen.
    Rob grunzte und versuchte, sie vom Rand der Schlucht wegzuziehen. Alana wand sich in seinen Armen. Er biss sie in den Hals. Sie schrie laut auf, sowohl vor Entsetzen als auch vor Überraschung und Schmerz. Plötzlich merkte sie, dass Rob so damit beschäftigt war, ihr die Kleider vom Leib zu reißen, dass er seinen Körper nicht gut beschützte. Alana knallte den Kopf gegen seinen Schädel. Doch damit erreichte sie nur, dass ihr der Kopf brummte und der Kerl fluchte. Dann sah sie, dass ihr Bein sich in einer ausgezeichneten Stellung befand, um ihn in den Lenden zu treffen. Sie winkelte es schon an, als dem Kerl aufging, dass er verletzlich war. Doch er konnte sich nicht mehr schützen. Alana rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Er schrie laut auf und stieß sie von sich, dann ging er würgend und keuchend in die Knie.
    Doch Alanas Triumph dauerte leider nicht sehr lange. Der Kerl hatte sie an den äußersten Rand des Abgrunds gestoßen, und sie spürte, wie der Boden unter ihr abbröckelte. Im Fallen griff sie ins Leere. Ihre panischen Versuche, sich an etwas zu klammern, führten nur dazu, dass sie wiederholt gegen die Felswand prallte. Schließlich landete sie mit dem Rücken auf dem Boden. Das Letzte, was sie hörte, bevor die Dunkelheit sie umfing, war ein Brüllen wie von einem wutentbrannten wilden Tier.
    Gregor streckte sich träge, dann sah er sich nach Alana um. Stirnrunzelnd stellte er fest, dass sie nicht in der Hütte war. Er ging davon aus, dass sie kurz hinausgeschlüpft war, um ihre Morgentoilette zu erledigen. Nachdem er sich angezogen hatte, trat er ins Freie und erledigte auch seine morgendlichen Bedürfnisse. Dann sah er nach dem Pferd und legte ein bisschen Holz auf die Glut des gestrigen Feuers. Erst danach regten sich erste Bedenken in ihm. Er konnte sich nicht vorstellen, warum Alana so lange brauchte. Als Karl sich neben ihm niederließ, wuchsen seine Sorgen. Wenn sie die Hütte nur verlassen hätte, um sich zu erleichtern, hätte sie Karl mitkommen lassen.
    Seufzend schalt er sich, dass er sich wie ein altes Weib aufführte. Wenn sie ein Lager aufgeschlagen hatten, war Alana immer allein durch den Wald gestreift, und es war ihr nie etwas passiert. Sie konnte recht gut auf sich aufpassen. Hatte er sich nicht oft genug nutzlos gefühlt, weil sie das so gut konnte?
    Trotzdem war sie den Gowans in die Hände gefallen, überlegte er, während er in einen mit Honig gesüßten Haferkeks biss. Aber mir ist dasselbe widerfahren, gab er zögernd zu. Die Begegnung mit der Kreuzotter war ebenfalls gefährlich gewesen, doch auch das hätte jedem passieren können. Die Wildnis barg nun einmal Gefahren, vor denen man sich nicht schützen konnte. Verborgene Gefahren, die von Menschen ebenso wie von Tieren ausgehen konnten.
    Finster starrte er auf die Tür und überlegte, ob er nach Alana suchen sollte. Wahrscheinlich war alles in bester Ordnung. Vielleicht hatte sie sogar beschlossen, einen Fisch in dem Bach zu fangen, den sie auf dem Weg hierher überquert hatten, oder ein Kaninchen zu jagen. Auch wenn das Wasser dieses Baches vermutlich ziemlich kalt war, konnte sie dort rasch gebadet haben. Es gab ein Dutzend guter Gründe, warum sie nicht in der Hütte war, um ihn beim Aufwachen mit einem Lächeln zu begrüßen.
    »Verflucht«, murrte er schließlich, stand auf und gürtete sein Schwert. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt.« Als ihm bewusst wurde, dass er mit Karl redete, fluchte er abermals. »Diese Frau treibt mich in den Wahnsinn. Ich rede mit einem Kater und mache mir ständig Sorgen um sie. Das ist unerträglich, und das werde ich ihr auch sagen. Sie kann nicht allein verschwinden, als wäre die Welt eine friedliche Spielwiese, auf der einer Frau nie etwas passieren kann.«
    Als Karl maunzte, starrte Gregor ihn finster an, dann ging er hinaus. Rasch schloss er die Tür, um das Tier davon abzuhalten, ihm zu folgen. Seltsamer kleiner Kerl, dachte er. Nun ja, von ihm war es wohl genauso seltsam, sich zu überlegen, was ein Kater wohl verstand oder nicht, wenn seine Frau verschwunden war.
    Seine Frau, wiederholte er in Gedanken und beschloss, dass es richtig klang und ihn sehr befriedigte. Bei der Aussicht, Mavis zu heiraten, hatte er zwar auch eine gewisse Zufriedenheit gespürt, aber hauptsächlich deshalb, weil er dann sein eigenes Land und ein stattliches Vermögen erhalten hätte. Bei Alana hingegen war ihm völlig egal, was sie besaß. Er

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