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Mein Geliebter aus den Highlands

Mein Geliebter aus den Highlands

Titel: Mein Geliebter aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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ansah und erkannte, würde er wieder ruhiger werden. Erst dann konnte er die Hoffnung hegen, dass ihr diese Prüfung nur ein paar Kratzer und Prellungen eingebracht hatte.

15
    Als Alana langsam die Augen aufschlug, sah sie in Gregors Gesicht. »Du siehst sehr blass aus«, sagte sie und wunderte sich, warum ihre Stimme so matt klang.
    »Blass? Vermutlich schon. Es hat mir ein paar Sorgen beschert, als ich dabei zusehen musste, wie du in einen Abgrund gestürzt bist.«
    »Einen Abgrund?«, fragte sie. Dann kehrte die Erinnerung an die Gesetzlosen zurück, und gleich darauf setzten die Schmerzen ein.
    »Nay! Beweg dich noch nicht«, befahl er, als sie leise fluchend versuchte, sich zusammenzurollen. »Erst musst du mir helfen, herauszufinden, ob du dir etwas gebrochen hast.« Sanft strich er ihr über die Stirn, bis sie ruhiger wurde. »Ich glaube es zwar nicht, aber du musst erst einmal ganz langsam und sorgfältig deine Arme und Beine bewegen. Vorsichtig, ganz vorsichtig.«
    »Was ist aus diesen Männern geworden?«, fragte sie. Dann überprüfte sie langsam erst ihren rechten und dann ihren linken Arm. Erleichtert stellte sie fest, dass sich kein durchdringender Schmerz einstellte, wie es bei einem Knochenbruch der Fall gewesen wäre.
    »Drei sind tot, der Rest ist abgehauen.«
    »Drei? Drei sind tot?« Sie bewegte nacheinander ihre Beine. Es tat zwar weh, aber auch sie wirkten nicht gebrochen.
    »Ich war wütend.« Seufzend fuhr er sich durch die Haare und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Du bist in eine Schlucht gestürzt! Als ich dich fallen sah, bin ich fast verrückt geworden. Ich kannte keine Gnade mehr. Drei dieser Kerle sind mir entkommen, aber die kehren bestimmt nicht mehr zurück.«
    »Danke, dass du mich gerettet hast.«
    Er grummelte. »Ich konnte dich nicht davor retten, abzustürzen. Kannst du mir sagen, ob dein Rücken schmerzt? Falls du dir dort etwas gebrochen hast, solltest du dich erst einmal nicht rühren.«
    »Nay, es fühlt sich nicht so an. Ich habe einmal einen Mann gesehen, dessen Rücken gebrochen war, und der konnte weder Arme noch Beine bewegen. Ich kann beides, wie du gerade gesehen hast. Natürlich habe ich mir den Rücken übel geprellt, aber Prellungen werde ich wohl am ganzen Leib haben.«
    »Und dein Kopf?«
    »Tut weh, aber auch dort ist nicht gebrochen«, beruhigte sie ihn lächelnd.
    Gregor war so erleichtert, dass er befürchtete, noch einmal die Fassung zu verlieren. Ein paar Tränen konnte ein Mann schon vergießen, solange er allein war, aber er wollte auf keinen Fall vor Alana weinen. Also setzte er sich neben sie und versuchte, zur Ruhe zu kommen. Als er sie am Boden hatte liegen sehen, hatte er das Schlimmste befürchtet. Er konnte es noch immer kaum zu glauben, dass sie diesen Sturz überlebt hatte, noch dazu nahezu unversehrt, abgesehen von ein paar Prellungen und Kratzern. Unfassbar, dass sie so viel Glück gehabt hatte.
    »Wir müssen dich hochschaffen und dann so schnell wie möglich nach Scarglas bringen, damit Fiona sich um dich kümmern kann«, meinte er.
    Alana wimmerte bei der Aussicht auf die Schmerzen, die sie gleich erleiden würde. Sie hatte sich zwar nichts gebrochen, doch ihr ganzer Körper fühlte sich an, als wäre er heftig verprügelt worden, und ihr Kopf pochte so unbarmherzig, dass ihr schlecht wurde. Sie wollte einfach nur ein Weilchen liegen bleiben, bis die Schmerzen nachließen.
    Seufzend starrte sie auf den felsigen Abhang. Der Aufstieg würde bestimmt fast genauso wehtun wie der Sturz, selbst wenn Gregor ihr dabei half. Es war zwar keine richtige Felswand, aber trotzdem würde sie klettern müssen. Doch ihr blieb wohl nichts anderes übrig. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, gab sie sich zu bedenken.
    Mit Gregors Hilfe richtete sie sich vorsichtig auf. Eine Welle von Schmerzen und Benommenheit überrollte sie, sodass sie sich erst einmal an ihn lehnte. Auch wenn langsame, tiefe Atemzüge den Schwindel linderten und die Schmerzen ein wenig in den Hintergrund schoben, klammerte sie sich noch ein Weilchen an Gregor fest.
    Alana merkte, dass ihr die Angst noch immer im Nacken saß. Sobald ihr klar geworden war, dass sie diesen Männern ausgeliefert war, hatte sie vor Entsetzen keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Sie machte sich deshalb zwar keine Vorwürfe, denn sie hatte sich trotzdem wacker geschlagen, aber es würde wohl noch etwas dauern, bis sie diese Angst völlig losgeworden war. Dabei war die Angst vor dem Tod nicht einmal

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