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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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wie ein Aussteiger ausgesehen, in England wie ein lässig-eleganter europäischer Geschäftsmann im Freizeitlook. An diesem Tag entsprach sein Äußeres ganz der Rolle eines Prinzen. Obwohl Ella keine Expertin auf dem Gebiet war, schon gar nicht für Männermode, erkannte sie sofort, dass Nicos grauer Anzug maßgeschneidert war und ein Vermögen gekostet hatte. Das Hemd bestand aus feinster hellblauer Seide und war am Hals aufgeknöpft.
    Und ich habe ihn nackt gesehen, dachte Ella und wurde schwach vor Stolz und Verlangen. Sie hatte mit diesem Mann geschlafen.
    Ja doch, und viele andere außerdem! spottete Ellas Stimme der Vernunft zynisch. Doch der Verstand bezähmte kein sehnsuchtsvolles Herz.
    Nico drehte sich um und runzelte die Stirn. „Deine Wangen sind gerötet, und du blickst gequält drein. Warum?“
    Sie unterdrückte das Verlangen genauso wie ihr tiefes Bedauern und hob stolz das Kinn. „Warum, glaubst du, Nico? Könnte es etwas damit zu tun haben, dass ich diesen Auftrag wider bessere Einsicht annehmen musste? Durch Erpressung und Drohungen dazu gezwungen wurde, zu machen, was du willst?“
    Nicht ganz, dachte er sarkastisch. Sonst würde sie nicht diese ungeduldige Vorfreude ausstrahlen, auch nicht den unverschämten Trotz. „Und deshalb willst du jetzt für die Dauer deines Aufenthalts schmollen?“
    „Keineswegs. Ich habe vor, so gut ich kann, die Arbeitzu erledigen, für die ich bezahlt werde. Du hast mir eine Frage gestellt, und ich habe sie beantwortet. Wenn mein gequälter Blick den Prinzen beleidigt, dann bekommt er eben ein Lächeln!“ Ella strahlte Nico an. „Na, ist das besser? Daran bist du wohl eher gewöhnt?“
    Er kniff die Augen zusammen. Anscheinend hatte er sich verrechnet. Offenbar geirrt in der Erwartung, dass Ella insgeheim glücklich war, wieder auf die Insel zu kommen. Dass Ella protestierte wie viele Frauen, wenn sie etwas wollten, es aber nicht offen zeigten. Jetzt geriet Nicos feste Überzeugung ins Wanken. Und Unsicherheit war ein Gefühl, mit dem er sich nicht auskannte.
    „Fahren wir“, sagte er angespannt und hielt ihr die Autotür auf.
    Wachmänner verbeugten sich und winkten Nico durch, als er an der kleinen Ankunftshalle vorbei und auf die Straße fuhr. Vor dem Ausgang warteten Leute am Taxistand. Sie entdeckten die schwarze Limousine und deuteten mit dem Finger auf sie. Einige winkten, andere hoben ihre Kameras und knipsten drauflos!
    Ella blinzelte verwirrt. „Ist das immer so?“
    „Das war noch gar nichts“, sagte Nico schleppend.
    „He, du sprichst mit einem ziemlich guten amerikanischen Akzent.“
    „Er sollte auch gut sein. Ich habe dort studiert.“
    „Wo?“
    „Stanford.“
    Eine Ausbildung in den Vereinigten Staaten erklärte seine ungezwungene, weltoffene Einstellung. „Und? Hat es dir gefallen?“, fragte Ella neugierig.
    „Ich habe es geliebt.“ Nico lächelte. „Aber damals war ich jung“, fügte er spöttisch hinzu.
    Wie wenig sie über ihn wusste. Die Erkenntnis, dass er ein Prinz war, half nicht. Plötzlich begriff Ella, dass es lauter Kleinigkeiten waren, die dazugehörten, um jemandenzu verstehen. Menschen waren vielschichtig – und keiner mehr als der gut aussehende Mann neben ihr.
    Ihr fiel ein, dass Nico sich nach eigener Aussage mit dem Tourismus auf der Insel befasste. „Hast du tatsächlich einen Job?“
    „Was hast du dir denn vorgestellt? Dass ich den ganzen Tag auf einem Thron sitze und mich bedienen lasse?“
    Ella zuckte die Schultern. „Ja, so ähnlich. Tut mir leid. Erzähl mir von deiner Arbeit. Ich würde gern wissen, was du machst.“
    Aufrichtigem Interesse konnte er schwer widerstehen, erkannte Nico plötzlich. Aber war nicht noch mehr daran? Wollte er nicht auch sein Ansehen bei ihr wiederherstellen? Ihr beweisen, dass er nicht nur ein fauler Stümper ohne echte Aufgaben, Pflichten oder Ziele war?
    „Ich konzentriere mich darauf, Solajoya aus der Vergangenheit herauszuholen, indem ich versuche, die Stadt zu einem modernen Wirtschaftsstandort umzugestalten. Ihre Größe und Lage sind ideal für die Medien- und Softwareindustrie.“
    „Sich allein auf Banken und Steuerflüchtlinge zu verlassen hat keine Zukunft?“
    „Du hast deine Hausaufgaben gemacht“, sagte Nico.
    „Behandle mich bitte nicht so gönnerhaft!“
    „Tue ich gar nicht“, widersprach er sanft. „Ich habe nur deine Arbeitsmoral gelobt.“
    Ella wollte sich nicht in seinem Lob sonnen, sie wollte immun bleiben gegen ihn. Nur dass es nicht

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