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Mein geliebter Ritter

Mein geliebter Ritter

Titel: Mein geliebter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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diskreten Tritt.
    Owen hob den Kopf, der sich immer noch zwischen den Schenkeln der Königin befand, und Ihre Königliche Hoheit kämpfte gegen einen weiteren Kicheranfall an.
    Owen versuchte sich aufzurappeln, doch seine Füße waren hoffnungslos in den voluminösen Röcken gefangen. Wie durch Zauberhand erschien Jamie und riss Owen auf die Beine. Die beiden Männer verneigten sich tief vor der Königin. Dann waren sie verschwunden.

21
    »Gibt es denn keine weiteren Tänzer?«, rief Linnet und übertönte damit den allgemeinen Aufruhr im Saal.
    Als sie Edmund einen flehenden Blick zuwarf, klatschte dieser in die Hände und rief: »Musik! Kommt schon, Sir Gerald, lasst uns sehen, ob Ihr mich schlagen könnt!«
    Linnet seufzte erleichtert auf, als ein junger Mann in den Kreis trat und das Spiel der Harfe, Flöte und Trommel wieder ertönte.
    »Gott schütze Euch, Edmund«, flüsterte sie in sein Ohr. »Bleibt Ihr bitte bei Königin Katharina? Ich muss mich um etwas kümmern.«
    »Für Euch tue ich alles, meine Liebste.« Wieder küsste Edmund ihr die Hand.
    Sie musste wirklich mal ein ernstes Wort mit ihm reden. Aber nicht jetzt.
    Auf ihrem Weg durch die Menge schnappte sie Teile von Gesprächen und lautes Gelächter auf.
    »Wer war das im Schoß der Königin?«
    »Keine Ahnung, aber ich würde sagen, es war nicht das erste Mal, dass er dort lag.«
    Gott stehe ihr bei, das war eine Katastrophe. Wenn alle nach Anzeichen für eine unschickliche Beziehung zwischen der Königin und Owen suchten, konnte die Wahrheit im Nu herauskommen.
    Als Linnet endlich in der Vorhalle ankam, waren Jamie und Owen nirgends mehr zu sehen. Nachdem sie rasch in den angrenzenden Räumen nachgeschaut hatte, rannte sie ohne Umhang über den oberen Burghof. Der Raum, in dem sie sich normalerweise mit Jamie traf, war wahrscheinlich an einen anderen Gast vergeben worden, aber sie würde trotzdem schnell nachschauen.
    Kaum hatte sie an die Tür geklopft, füllte Jamie den Türrahmen aus.
    »Wo ist Owen?«, fragte sie, als sie an ihm vorbeieilte. Merkwürdig. Der Raum war warm, als wäre die Kohlenpfanne schon seit einiger Zeit in Betrieb.
    »Um Owen mach dir mal keine Sorgen. Er ist für heute Nacht aus dem Weg geräumt.«
    Linnet rang die Hände. »Warum ist die Königin nur so vernarrt in ihn?«
    »Wahrscheinlich liebt sie ihn«, antwortete Jamie mit schneidender Stimme.
    »Was ist das denn für eine Antwort?« Linnet wirbelte zu ihm herum. »Sie riskiert mit dieser Affäre ihrer beider Leben.«
    »Für eine Frau, die liebt, ist kein Opfer zu groß«, sagte er. »Das habe ich zumindest gehört.«
    Er klang verbittert und wütend, und sie verstand nicht warum.
    »Ich habe nicht den halben Nachmittag hier gewartet, um über Owen und die Königin zu sprechen«, sagte er.
    Jamie hatte auf sie gewartet? Hatte er vorgehabt, ihr unter vier Augen von seiner Verlobung zu erzählen?
    »Und jetzt will ich wissen, was im Namen aller Heiligen du mit Edmund Beaufort getrieben hast.« Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter. »Hast du, kaum dass ich fort war, nach ihm geschickt, damit er meinen Platz einnehme?«
    Seine Augen sprühten Funken. Als er einen Schritt auf sie zumachte, musste sie den Drang unterdrücken, vor ihm zurückzuweichen.
    »Hast du es keine Woche ohne einen Mann in deinem Bett ausgehalten?«
    So musste er aussehen, wenn er einen Feind auf dem Schlachtfeld angriff. Aber jetzt wurde sie genauso wütend. Der Zorn wallte in ihrer Brust und pochte in ihren Ohren.
    »Mit welchem Recht meinst du, mir solche Fragen stellen zu dürfen?« Ihre Stimme war so scharf, dass sie damit Stahl hätte schneiden können.
    »War dieser redegewandte Edmund Manns genug für dich, oder hast du deine Gunst auch noch anderen zuteilwerden lassen?« Er trat einen Schritt näher, und dieses Mal wich sie vor ihm zurück. »Du hast doch gesagt, ein Mann reiche möglicherweise nicht aus, um deine Lust zu befriedigen.«
    Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte.
    »Wie kannst du es wagen?« Sie schlug sich mit der Hand auf die Brust. »Ich bin es doch, der hier übel mitgespielt wird.«
    »Du?«, brüllte er. »Du bist wohl die Unschuldige?«
    »Du bist ganz schön unverfroren, Jamie Rayburn, mir unverschämte Fragen über andere Männer zu stellen, während du dich selbst hinter meinem Rücken verlobt hast.«
    An der Art, wie Jamie der Mund offen stehen blieb, erkannte sie, dass er nicht erwartet hatte, dass sie von seiner Verlobung bereits etwas wusste. Für wie

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