Mein Herz gehört nur dir (Nobility) (German Edition)
wiederhole: denk an den Namen unserer Familie. Wäre auch nur der Schatten eines Zweifels auf Anna gefallen, ich hätte sie niemals geheiratet."
"Das traue ich dir ohne weiteres zu", antwortete Baron Mich ael. "Aber ich bin nicht wie du, mir ist die Familie erst in zweiter Linie wichtig."
Hartmut Baron Paulsen atmete tief durch. "Du scheinst so ve rnarrt in diese Frau zu sein, daß du dabei bist, den Verstand zu verlieren. Komm endlich wieder zur Vernunft, Michael."
"Wenn einer dabei ist, den Verstand zu verlieren, bist du es, Hartmut, weil du einfach nicht akzeptieren willst, daß ich mir meine zukünftige Frau alleine aussuche und dabei auf deine Hilfe verzichten kann." Michael ging zur Tür. Die Klinke in der Hand, wandte er sich seinem Bruder zu. "Solltest du etwas unternehmen, um Laura Schwierigkeiten zu machen, so laß dir gesagt sein, daß sich unsere Wege tre nnen."
Baronin Anna, die mit einer Handarbeit auf der Terrasse saß, zuckte zusammen, als sie hörte, wie ihr Schwager die Tür hinter sich zuwarf. Der Streit zwischen den Brüdern bedrückte sie. Seit Tagen ging das jetzt schon so. Sie war zwar froh, daß sie sich mit ihrem ersten Urteil über Laura doch nicht geirrt hatte, aber sie wünschte sich, Michael würde etwas diplom atischer vorgehen.
Michael schaute durch die Salontür auf die Terrasse. "Ich hole Evelyn von der Schule ab", sagte er.
"Sieht fast so aus, als wenn du unseren Chauffeur arbeitslos machen wolltest", meinte sie und ließ ihre Handarbeit in den Schoß sinken. "Warum bringst du ihr nicht ein paar Blumen aus unserem Park mit?"
"Eine gute Idee." Der junge Baron trat nach dra ußen.
"Komm, setz dich etwas", forderte Anna ihn auf. "Ich möchte von dir eine sehr klare Antwort hören: Ist es dir mit Frau Hofmann ernst?"
"Ja", erwiderte Michael. "Auch wenn ich Claudia nicht vergessen habe, liebe ich Laura über alles. Und wenn sich Hartmut hundertmal dagegen stellt, ich werde sie auch heiraten."
"Ich bin auf deiner Seite, Michael, was auch immer geschieht", versprach seine Schwägerin und reichte ihm die Hand.
* * *
Als Michael Baron Paulsen auf dem Parkplatz der Schule fuhr, kam Laura gerade mit Direktor Kessler aus dem Portal. Sie schi enen sich angeregt miteinander zu unterhalten. Stirnrunzelnd bemerkte er, wie Manfred Kessler spontan Lauras Arm berührte.
Michael warf so laut die Wagentür ins Schloß, daß beide au fblickten. Über Lauras Gesicht glitt ein glückliches Lächeln. Am liebsten wäre sie dem jungen Baron entgegen gelaufen.
"Auf Schloß Paulshof scheint es keinen Chauffeur mehr zu g eben", scherzte der Direktor. Er wandte sich an Michael, der sie inzwischen erreicht hatte. "Sie sind sehr früh dran, Herr Baron. Ihre Nichte hat noch Turnunterricht."
"Es kann sich nur um einige Minuten handeln", entgegnete M ichael nach einem Blick auf seine Armbanduhr.
"Ist es schon so spät?" Manfred Kessler blickte ebenfalls zur Uhr. "Tatsächlich, dann muß ich mich leider entschuldigen. Ich erwarte in fünf Minuten einen Anruf. Auf Wiedersehen, Herr B aron."
"Auf Wiedersehen", erwiderte Michael den Gruß. Er wollte den Arm um Laura legen, aber sie trat einen Schritt beiseite. B efremdet sah er sie an.
"Was sollen denn die Leute sagen", meinte sie, als sie alleine waren. "Es wird sicherlich sowieso schon über uns g eklatscht."
"Wenn schon! Ich liebe dich. Warum sollen das die Leute nicht wissen? Vor allen Dingen muß es Herrn Kessler endlich klarg emacht werden. Ich mag nicht, wenn er dich so berührt."
Laura lachte auf. "Du wirst doch nicht etwa eifersüchtig sein, Michael?" fragte sie. "Und dazu noch auf Direktor Kessler."
"Mir gefällt es nicht, wie er um dich herumstreicht."
"Michael, Herr Kessler ist mein Vorgesetzter. Wir sind eina nder sympathisch, das ist aber auch schon alles. Außer dir gibt es keinen Mann in meinem Leben."
"Was wollte er überhaupt von dir?"
"Was soll das?" Laura sah ihren Freund kopfschüttelnd an. "Wir unterhielten uns über einen Schüler, der Schwierigkeiten mit seinen Eltern hat." Ihre Lippen verzogen sich spöttisch. "Zufrieden?"
Der junge Baron schnitt eine Grimasse. "Bitte, streu nicht noch Salz auf meine Wunden. Ich habe mich mal wieder sehr dumm benommen, Liebling", meinte er zerknirscht.
"Schon verziehen." Laura legte sekundenlang ihren Kopf an seine Schulter.
"Ich habe dir etwas mitgebracht." Michael ergriff ihre Hand und führte sie zu seinem Wagen. Vorsichtig nahm er einen ries igen Rosenstrauß aus dem Fond und legte
Weitere Kostenlose Bücher