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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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»Hier.« Er brach ein Stück ab und hielt es Pepper an die Lippen. »Dann ist alles wieder gut.« Das stimmte zwar nicht, aber helfen würde es.
    Während sie kaute, kehrte die Farbe in ihr Gesicht zurück. Ihr Blick war nicht mehr so verstört, nicht mehr so mitgenommen. Sie gestattete ihm, ihr noch ein Stück in den Mund zu schieben.
    Er genoss es, ihre Lippen an seinen Fingerspitzen zu fühlen. Er spielte mit dem Gedanken, sie zu küssen und die dunkle Schokolade zu schmecken, das intensive Aroma der schwarzen Walnüsse.
    Aber Pepper stand der Sinn nicht danach. Nicht nach ihm. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt ihrer neuen Lage. »Bist du deshalb hier? Um dich um die Ranch zu kümmern?«
    Das war nicht der Grund. Absolut nicht, aber er konnte ihr die Wahrheit nicht sagen. Also log er mit gübter Gewandtheit. »Dad und ich kümmern uns schon länger um die Ranch. Mrs Dreiss hat sich nur für ihren Garten interessiert, aber das weißt du ja.«
    »Ich erinnere mich daran«, sagte Pepper mit schwacher Stimme.
    »Wenn ich hier wohne, ist es leichter für mich, auf alles ein Auge zu haben.« Hier zu wohnen, war Teil eines skrupellosen Plans, viel zu vielen Toten Gerechtigkeit zu verschaffen.
    Dan versuchte erneut, Pepper zu füttern, aber sie hatte sich so weit erholt, dass sie die Intimität der Geste begriff. Sie nahm ihm das Cookie aus der Hand und aß den Rest des ersten und das zweite alleine. Dann legte sie die Papierserviette weg und sah ihm in die Augen. »Als sie gestorben ist … als das Testament verlesen worden ist … hast du da nach mir gesucht?«
    »Wir haben die ganze Zeit über nach dir gesucht und haben uns dabei an den Poststempeln auf deinen Päckchen orientiert.« Er tat den Schritt auf sie zu, den er die ganze Zeit über hatte tun wollen, den Schritt, der ihn ihr so nah brachte, dass sie zu ihm aufsehen musste, und sie tat es beunruhigt. »Wenn dich keiner von unseren Briefen erreicht hat und du gar nicht gekommen bist, um die Ranch in Besitz zu nehmen, warum bist du dann gekommen?«
    Ihre Pupillen weiteten sich, während sie zu ihm aufsah. Sie schluckte. »Aber ich bin gekommen, um die Ranch in Besitz zu nehmen. Nur deswegen bin ich hier.«
    »Lügnerin.«
    Sie schob das Kinn nach vorne. Sie holte Luft. »Glaub, was du willst. Nenn mich, wie du willst. Man hat mich Schlimmeres geheißen. Ich bin fix und fertig. Ich gehe zu Bett.«
    »Dein Schlafzimmer ist schon hergerichtet.« Er versetzte ihr mit Absicht einen Schlag. Er wollte den Beweis, dass sie wirklich litt. »Mrs Dreiss wollte, dass es für dich bereit ist, wenn du nach Hause kommst.«
    Das vorgeschobene Kinn zitterte, aber Pepper kannte ihn zu gut. Sie wusste, dass er grausam sein konnte. Also lächelte sie und zeigte die Zähne. »Ich wasche mich noch, bevor ich ins Bett gehe.« Sie schnappte sich das letzte Cookie, drehte sich um – und schwankte ein klein wenig.
    Er wusste nicht, was sie getan hatte. Aber sie war erschöpft, ausgepumpt, und sie log durch perlweiße Zähne. Er würde herausfinden, weshalb. Er sah ihr nach, wie sie um die Ecke verschwand, hielt den Blick auf ihren schmalen Oberkörper gerichtet.
    Sie steckte den Kopf um die Ecke zurück, und einen Augenblick lang sah er die alte, schadenfrohe Pepper aufblitzen. »Ach, was ich noch fragen wollte …« Sie zeigte auf die zerwühlten Decken auf dem Wohnzimmerboden. »Wer veranstaltet hier eigentlich eine Pyjama-Party?«
    Ihr Lächeln ging ihm wie immer durch Mark und Bein. Er wollte zurücklächeln. Er wollte ihren Lügen glauben. Er wollte, dass alles in Ordnung kam, denn keine lächelte wie Pepper. Keine ließ andere so großzügig an ihrer Freude teilhaben. Er war verloren, seit sie ihn das erste Mal angelächelt hatte, und er hatte sich nie mehr davon erholt.
    Pepper Prescott hatte eine Menge auf dem Kerbholz.

5
     
    Sergeant Sonny Midler zog sich den Cowboyhut tief in die Stirn, stützte den Arm auf den Sattelknauf und sagte gedehnt: »Hey, Dan, wenn Sie das nächste Mal Rinder brandmarken, suchen Sie sich besser ein Pferd, das Sie nicht am nächstbesten Baum abstreift.«
    Dan rappelte sich vom Boden auf, klopfte sich ab, gab Sonny einen Klaps und ging zu Samson, der ihn mit einem Grinsen auf dem dummen Pferdegesicht beäugte. »Du Ratte«, sagte Dan. Er wusste nicht, ob er Samson oder Sonny meinte, aber das spielte auch keine Rolle. Sonny hatte mit Dan noch ein Hühnchen zu rupfen. Der Sergeant war sauer, weil er wieder auf einer Ranch arbeiten musste. Und Samson war

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