Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
liebsten geächzt, aber Mrs Dreiss nahm sie bei den Schultern und flüsterte: »Er ist nicht so hartgesotten, wie er es gerne wäre. Und du bist das auch nicht.« Sie ging hinein, machte die Tür hinter sich zu und ließ sie beide auf der eiskalten Veranda allein.
    Die Lichter des Hauses fielen in Rechtecken auf den Holzboden. Dan stand im Schatten, hatte sich in seine Lammfelljacke gewickelt und trug seinen schwarzen Cowboyhut. Er hatte eine große, schön verpackte, runde Schachtel in den Händen, und als Pepper auf ihn zukam, hielt er sie ihr hin. Es war das erste Mal, dass sie ihn ungelenk agieren sah. »Hier. Für dich.«
    Sie schaute die Schachtel an und kam sich dumm vor. »Ich habe aber nichts für dich.«
    »Ich weiß, aber ich wollte dir etwas schenken … und meine Mom hat mir geholfen, es auszusuchen … Sie hat es auch verpackt … Willst du es nicht aufmachen?«
    Pepper saß auf der Verandaschaukel, während Dan vor ihr stand und auf den Absätzen wippte, als sei ihre Reaktion ihm wichtig. Als sie das Band herunterzog, nahm er es ihr ab. Sie wickelte die Schachtel vorsichtig aus, und er ächzte. »Du bist doch wohl keine von denen? Von diesen Leuten, meine ich, die das Papier aufheben?«
    Sie hätte ihm sagen können, dass sie das Papier nicht aufheben, sondern nur das seltene Erlebnis hinauszögern wollte, ein Geschenk zu bekommen. Aber sie sagte: »Ja, ich kümmere mich um die Umwelt. Zu dumm, dass du das nicht tust.«
    »Doch, das tue ich. Das tue ich! Hast du es auf?«
    Hatte sie, und als sie den Deckel hochzog, entdeckte sie einen büffellederfarbigen Damen-Cowboyhut. Sie nahm ihn andächtig heraus und strich die Krempe entlang.
    Woher wusste Dan, dass sie sich so einen gewünscht hatte? Sie hatte möglichst verächtlich getan, wenn ihre Mitschüler über das Frühlingsrodeo redeten und darüber, wo sie mitmachen und was sie anziehen wollten, um wirklich cool auszusehen. Wie echte Cowboys. Sie wusste, dass sie dabei eine Außenseiterin war. Aber das war sie immer. Mrs Dreiss war nicht besonders wohlhabend, und ein guter Cowboyhut kostete eine Menge Geld. »Das kann ich nicht …«, flüsterte sie.
    »Doch, das kannst du. Ich habe bei Mrs Dreiss nachgefragt, bevor ich ihn gekauft habe, und sie hat gesagt, es ist okay.« Dann setzte er trotzig hinzu: »Du kannst sie ja fragen.«
    »Wirklich?« Sie flüsterte immer noch ehrfürchtig und räusperte sich. »Wenn sie sagt, dass es okay ist, dann schätze ich … er ist wunderschön.«
    Ein Lächeln trat auf sein Gesicht, ein breites Lächeln, das ihr klar machte, wie nervös er gewesen war. Er war jetzt nicht der coole Dan Graham, er war einfach nur ein Bursche, der wissen wollte, ob er das Richtige getan hatte. »Magst du ihn?«
    »Und wie.«
    »Probier ihn auf.« Er konnte es nicht erwarten. Er nahm ihr den Hut aus der Hand und setzte ihn ihr auf den Kopf. »Er passt.«
    Er passte wie Aschenbrödels Schuh. Aber das konnte sie nicht sagen. Also stand sie auf und sagte: »Danke.« Sie nahm ihn am Revers, stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn scheu, dann hastete sie ins Haus und ließ ihn draußen auf der Veranda stehen.
    Dan nahm den Hut und setzte ihn Pepper auf. »Er passt immer noch.«
    Das tat er. Er passte perfekt … wie Aschenbrödels Schuh.

10
     
    Pepper trat, ihren Cowboyhut in der Hand, auf die Veranda und Russell missfiel, dass sie seinen Sohn anstarrte, als sei Dan der Champion der Bullenreiter beim Rodeo. Dazu bestand kein Grund, absolut kein Grund, und er wusste, wie er es ihr heimzahlen konnte. Er sah, wie sie sich halb stolzerfüllt, halb angsterfüllt auf der Ranch umsah und sagte mit der grobschlächtigen Unverblümtheit, auf die er so stolz war: »Es gibt hier draußen eine Menge Dinge, mit denen eine Frau wie du nicht fertig wird.«
    Dan machte eine Bewegung auf sie zu, dann hielt er inne.
    Pepper sah Russell gelassen an. »Was meinen Sie damit, eine Frau wie ich?«
    »Eine aus der Stadt.« War sie beleidigt? Sie war zäh. »Stiere werden wütend, Bullen reißen Zäune nieder, und sie haben so eine Attitüde, die sie eh nie ablegen.«
    »Sieh mal an.« Ihr Blick verweilte auf Russell. »Testosteron-Vergiftung in Reinkultur.«
    Dan sah Pepper mit so eindringlichen, dunklen Augen an, dass Russell sich abwandte, um den privaten Moment nicht zu stören. So wie es aussah, hatte Dan nichts anderes mehr im Sinn, als Pepper zu packen und mit ihr ins nächstbeste Bett abzuhauen.
    Russell erinnerte sich, dass es ihm mit Dans Mutter

Weitere Kostenlose Bücher