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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ähnlich ergangen war, und wohin hatte es ihn gebracht? Jahre voller gutem Sex und schlimmen Streit. Eine Scheidung, die ihn völlig zermürbt hatte und eine Liebe, die ihn für jede andere Frau untauglich machte. Es musste einen Weg geben, Pepper aus dem Weg zu räumen, bevor Dan sich in ihrem Netz verfing.
    Russell war entschlossen, ihr Angst einzujagen. »Die Bären kommen aus den Bergen herunter und wenn die Rinder kalben, schleichen Wildkatzen herum, die auf leichte Beute hoffen. Was tust du, wenn du unbeabsichtigt zwischen eine Bärin und ihr Junges gerätst?«
    »Dasselbe wie Sie, Russell«, sagte sie. »Mir vor Angst in die Hosen machen.«
    Er wollte lachen, zwang sich aber, ernst zu bleiben. »Nicht so frech, Mädchen.«
    »Ich war nur ehrlich, Mister.«
    Manche Dinge änderten sich nie. Sie hatte immer noch ein flottes Mundwerk.
    »Aber was viel schlimmer ist, wenn du hier auf der Ranch bleibst, wird sich bei dem Abschaum, der in den Bergen lebt, herumsprechen, dass du eine allein stehende Frau bist. Was machst du, wenn es irgendein Viehdieb auf deine Rinder abgesehen hat?«
    Sie lächelte so hübsch, dass Russell sich Sorgen machte.
    Sie öffnete die Tür, stellte sich auf Zehenspitzen und streckte sich nach dem Gewehr, das Mrs Dreiss – wie jeder Rancher – an zwei Haken über der Tür hängen hatte.
    Dan sprang los, als wolle er sie das Gewehr nicht anfassen lassen.
    Russell pflichtete ihm bei. »Verdammt, Frau, sei vorsichtig mit dem Ding.«
    Doch dann half Dan ihr ruhig und amüsiert, es herunterzuholen. Er stand nah bei ihrer Schulter, während sie das Gewehr begutachtete. »Was ist denn, Dad?«, fragte er. »Bist du nervös?«
    Pepper stellte fest, dass das Gewehr geladen war und entsicherte es. Sie legte es auf die Schulter und fragte: »Mr Graham, worauf soll ich schießen?«
    »Auf nichts!«, sagte Russell. »Kein Grund für eine Demonstration. Wenn du sagst, dass du gut mit Waffen umgehen kannst, dann glaube ich es dir.«
    »Und dann fahren Sie weg und murmeln vor sich hin, dass ich lieber Poker spielen sollte, weil ich so gut bluffe.«
    »Es ist fast schon unheimlich, wie gut sie dich kennt, Dad«, sagte Dan.
    Es war unheimlich, wie stolz Dan auf Pepper war. Wenn er glaubte, keiner sähe es, sah er sie an, als sei sie Weihnachten und Geburtstag an einem Tag. Seit Dan aus Übersee zurück war, war er so ernst, verantwortungsbewusst und zynisch, dass Russell Zahnschmerzen bekam. Russell ertappte sich, wie er um etwas betete, das ihm den alten lachenden Höllenhund zurückbrachte, der Dan einst gewesen war. Nur Pepper nicht. Dan würde noch einen solchen Herzschmerz wie letztes Mal nicht überleben.
    Pepper richtete den Lauf auf Russells Truck. »Ich könnte einen Reifen zerschießen.«
    Russell hob die Hände, als ziele sie auf ihn. »Ich hab dir doch gesagt, ich glaube dir.« Bei seinem Glück verfehlte sie den Reifen, traf den Tank und jagte seinen F350 in die Luft.
    »Aber vielleicht verfehle ich den Reifen, treffe den Tank und jage den Truck in die Luft.«
    Dan lachte lauthals los, als er den Gesichtsausdruck seines Vaters sah.
    »Sie weiß genau, was du denkst, nicht wahr, Dad?«
    Pepper warf Dan einen Blick zu, und sie waren einander einen Moment lang in der Erinnerung an Peppers Widerwillen gegen Russell verbunden. Sie war damals viel schriller gewesen und hatte ihn nicht so kunstfertig provoziert, aber sie hatte ihn schon damals auf die Palme bringen können. Jetzt hatte sie ein sicheres Gespür für seine wunden Punkte und ein solches Auftreten, dass Russell nicht wusste, wie ihm geschah.
    »Der Truck sieht ziemlich neu aus«, sagte Pepper beiläufig. »Da schieße ich wohl besser einen toten Ast runter. Sehen Sie den da an der Douglasfichte? Dan, wie weit ist es bis dahin?«
    Dan musste kaum hinsehen, um das sagen zu können. »Zweihundert Meter.« Er bezweifelte, dass sein Vater den Schuss gemeistert hätte. Es hätte ihn wirklich sehr beeindruckt, wenn Pepper es geschafft hätte. Beeindruckt … und beunruhigt. Er stellte sich sicherheitshalber nah hinter sie, um ihr das Gewehr entreißen zu können, falls sie die Gelegenheit beim Schopf packte und auf seinen Vater oder ihn anlegte.
    Russell musste blinzeln, um den Ast sehen zu können. Er erwartete offenkundig, dass Pepper scheiterte. »Also, wenn du es schaffst, den herunterzuschießen, dann esse ich zum Frühstück meinen Hut mit Sägemehl...«
    Der Schuss schnitt ihm das Wort ab.
    Der Ast explodierte an exakt der Stelle, wo er am

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