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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sich nicht mehr erinnern.
    Sie wandte lächelnd den Kopf und sah, dass Dan sie beobachtete.
    Er sah sie ausdruckslos mit dunklem, sinnendem Blick an.
    Es gibt im Leben eines Mannes Augenblicke, die Wendepunkte sind. Diese Nacht, mein Liebling, war für mich einer dieser Augenblicke.
    Sie hörte im Geiste das Echo seiner Worte.
    War das wahr? Der Himmel wusste, dass sie ihn geliebt hatte, als sie jung gewesen waren. Er war ihr Abgott gewesen, der Eine, der so war, wie alle sein wollten: wegen seines Nachnamens akzeptiert, wegen seines schönen Gesichts und wegen seines tollen Wagens. In den Jahren darauf hatte sie sich gesagt, dass ihre große, glorreiche Leidenschaft nur eins gewesen war: der oberflächliche Geltungsdrang eines Teenagers, mit dem coolsten Typen der Stadt zu gehen.
    Sie hörte schwach, dass Dan mit weitschweifiger Geste etwas sagte. »Von hier aus kannst du das Luzernenfeld sehen. Das Vieh will ständig hinein, deshalb haben die Cowboys ein Auge auf den Zaun.«
    Doch sie hatte sich Dan nicht aus übersteigertem Geltungsdrang in die Arme geworfen, sondern weil sie alles und jeden vor den Kopf stoßen wollte. In ihm hatte sie einen anderen Freigeist gefunden. Sie waren so unterschiedlich und einander doch so ähnlich.
    »Die Rinder sind dumm genug, so lang davon zu fressen, bis sie sterben«, sagte er.
    Ihre Herkunft hätte nicht unterschiedlicher sein können, doch beide hatten sie Bücher geliebt und über all die Orte gesprochen, an die sie reisen würden, sobald sie die Schule hinter sich hatten und dem Ruf des Abenteuers folgen konnten.
    Er warnte sie: »Vergiss nicht, Rinder sind genau wie Menschen. Manche sind schlauer als die anderen, manche hinterhältiger. Dreh einem Stier niemals den Rücken zu.«
    Sie hatten stundenlang geredet … und einander stundenlang geküsst. Sie war auf seinen Schoß gekrochen und hatte ihn verrückt gemacht, und er hatte ihr den gleichen Gefallen getan. Sie waren nach einander verrückt gewesen. »Ich weiß. Ich kann mich erinnern.«
    »Ich weiß, dass du es weißt, aber ich erinnere dich trotzdem daran. Sie wiegen zehnmal so viel wie du. Du darfst kein Risiko eingehen.«
    Sie nickte. »Ich weiß. Wirklich.«
    »Ich bringe das Salz runter, dann fahren wir.«
    Die Zeit und die Distanz hatten eines erwiesen: Die Leidenschaft zwischen ihnen beiden war etwas, das sie in sich trugen – wie Lava und Eis, die aufeinander trafen und mit der Gewalt ihrer Explosion alles in Stücke rissen. Sie sah ihn den Salzblock hochstemmen und den Hang hinunterlaufen, die Schritte lang und von prachtvoller Geschmeidigkeit. Die Hirschkühe sprangen davon, die Kitze hinterher und flüchteten sich in den Wald. Die Rinder blieben unbeeindruckt stehen, während er das Salz ablegte und umkehrte.
    Die Sonne küsste sein Gesicht. Natürlich. Sogar die Sonne betete ihn an.
    Der Kuss letzte Nacht … Als seine Lippen die ihren berührten, hatte ihr Körper sich bereit gemacht. Ihre Brüste waren schwer geworden, und ihre Beine hatten gezittert.
    Ihr Kopf war plötzlich leer gewesen – gütiger Himmel! Jeder vernünftige Gedanke, jede greifbare Angst war verschwunden, während ihr Körper vor Begierde bebte. Sogar jetzt wollte sie zu ihm laufen, sich auf den feuchten Grund ziehen lassen, wo sie sich paaren würden, wie die Natur es wollte.
    Der Drang, sich mit Daniel James Graham zu paaren, überrollte sogar ihren Überlebensinstinkt, und wenigstens das – wenn schon nichts anderes – ließ sie wieder zur Vernunft kommen. Sie eilte zur Beifahrerseite des Trucks, kletterte hinein und schlug selber die Tür hinter sich zu. Sie wollte nicht, dass er den Gentleman gab. Sie wollte seinen Blick nicht auf sich spüren, nicht wissen, wie schnell seine Hände sie berühren konnten. Sie wollte sich nicht fragen müssen, ob sie ihn abweisen konnte oder nicht.
    Sie lehnte sich an die Tür, während er den Truck startete. Sie gewöhnte sich besser an, wie ein Rancher zu denken. Sie lernte besser, wie sie tat, was getan werden musste – jetzt.
    »Heute Abend helfe ich dir bei der Stallarbeit«, sagte sie.
    »Morgen«, antwortete er fürsorglich, während er den Wagen zurücksetzte. »Du bist noch müde. Wenn du heute Abend das Essen machst, ist es mehr als genug. Mein eigenes Gekoche hängt mir zum Hals heraus.«
    Zu ihrem Erstaunen musste sie gähnen. Sie war immer noch müde. »Was hast du denn da?«
    Er machte eine vage Geste. »Ein paar Dosen, die du zusammenschmeißen kannst.«
    Der pure, männliche

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