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Mein Herz in Deinen Händen

Mein Herz in Deinen Händen

Titel: Mein Herz in Deinen Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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dringend benötigte Ausrede lieferte. »Ich glaube, dein Vater weiß, wovon er spricht, und ich habe gehört, dass die Viehdiebe heutzutage Helikopter einsetzen.«
    »Das tun sie. Aber draußen, wo das Vieh ist, nicht beim Haus.«
    »Oh, ja. Daran habe ich nicht gedacht.« Sie hatte eh nicht an das Vieh gedacht, sie hatte an sich selbst gedacht, wie sie ohne Fluchtmöglichkeit im Haus festsaß. »Dein Dad hat mir heut Morgen Angst eingejagt. Ich werde das Haus besser sichern, bevor du gehst, falls doch jemand versucht einzubrechen.«
    »Wenn du nicht gerade auf sie schießt oder sie mit Judo außer Gefecht setzt?« Dans Blicke brachten hübsch seine Bewunderung zum Ausdruck.
    So hübsch, dass sie unruhig wurde und erneut beschloss, sich züchtiger zu kleiden. »Es wäre nett, eine Warnung zu bekommen. Deshalb habe ich darüber nachgedacht.«
    »Damit du noch den Sheriff anrufen kannst?«
    »Und rennen.« Sie ging zu der großen Kamelie, die in einem Korb im Fenster hing. Das arme Ding hing schlaff herab. Nur eine cremeweiße Blüte war offen. Sie wischte mit dem Saum ihres T-Shirts den Staub von den Blättern und prüfte mit dem Finger die Erde. »Ich glaube«, sagte sie, »dass Pflanzen, damit sie gedeihen, genau wie Menschen Wasser brauchen.«
    »Ich vergesse das Zeug immer.«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    Er sah ihr zu, wie sie die Gießkanne holte, aber er schien sie nicht wirklich zu sehen. Er dachte nach, stirnrunzelnd, abwägend. Schließlich sagte er: »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass irgendwer hier eindringt. Ich habe ein Sicherheitssystem installiert.«
    »Du meinst, um das Haus herum?« Sie gab der Kamelie reichlich zu trinken.
    »Ja, um das Haus herum, aber in großem Umkreis – bis runter zur Scheune, die Hügel hinauf und über die Straße.«
    Das ließ sie aufmerken. Er sprach von keiner normalen Alarmanlage. Er sprach von weit mehr.
    »Keiner nähert sich, ohne dass ich es weiß.« Er wies auf die Vitrinen im Esszimmer. »Wann immer irgendwas oder irgendwer sich nähert, geht der Alarm los.«
    »Warum hast du das gemacht? Gibt es hier so viele Einbrecher?« Musste sie sich nicht nur wegen der Generalin, sondern auch noch wegen der Viehdiebe sorgen?
    »Alle wissen, dass Mrs Dreiss gestorben ist und man dich noch nicht gefunden hat. Es gibt immer Vandalen, die auf ein bisschen Spaß aus sind. Sie haben hier einigen Schaden angerichtet, bevor ich eingezogen bin, und ich musste mittlerweile auch ein paar vertreiben.« Er legte die Hände auf ihre Schulter und sagte beruhigend: »Vertrau mir, du bist hier vor jeder Bedrohung sicher, egal wie groß oder klein sie ist.«
    Seine Handflächen wärmten sie durch das T-Shirt. Sein Duft beruhigte und erregte sie, und sie begriff, dass er log – denn er selbst war die größte Bedrohung, und sie hatte ihm nichts entgegenzusetzen. Absolut nichts.
    Nein. Nein, das konnte nicht sein. Sie sagte bedächtig: »Danke. Ich fühle mich schon sicherer.«
    »Das ist es, was ich will.« Er gab sie frei.
    Diese Sicherheitsanlage ließ die Frage nach seiner Vergangenheit dringlicher werden. »Dan, was hast du beim Militär gemacht?«
    »Sicherheit.« Er grinste leichthin. »Einfach nur Sicherheit.«

14
     
    Am nächsten Morgen war fünf Uhr viel zu schnell da. Als Dan klopfte, kam Pepper stolpernd auf die Füße und versuchte, sich zu erinnern, wo sie war und warum sie auf war.
    Stallarbeit. Sie hatte Stallarbeit zu erledigen. Für den Rest ihres Lebens, so kurz es auch sein mochte, würde sie morgens um fünf aufstehen und sich anziehen müssen, um die Hühner zu füttern, den Stall auszumisten, Samson zu füttern …
    Aber Dans Behauptung, das Alarmsystem sorge für ihre Sicherheit, hatte sie immerhin schlafen lassen. Sie war für dies zerbrechliche Gefühl der Sicherheit zutiefst dankbar.
    Andererseits … gab es vielleicht einen anderen Grund dafür, dass er das Anwesen mit Lasern und Alarmanlagen umgeben hatte?
    Aber nein. Das war lächerlich. Sie borgte sich zusätzliche Probleme, wie Mrs Dreiss gesagt hätte, es war an der Zeit, damit aufzuhören.
    Als sie die Kleider überwarf – Jeans, dünner hochgeschlossener Pullover, langärmeliges Hemd und Stiefel -, fiel ihr Blick auf den Frisiertisch. Gestern Abend, als Dan unten in der Scheune gewesen war, hatte sie den Rucksack aus der Kiste auf der Veranda geholt, wo sie ihn in der ersten Nacht, bevor sie eingebrochen war, versteckt hatte. Dann hatte sie ihren Ausweis und ihr Geld versteckt.

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