Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
Jack zu und fiel ihm um den Hals. Jack drückte sie herzlich an sich und trat dann einen Schritt zurück, um sie anzusehen.
Callies jüngste Schwester war nicht sehr groß, ein wenig rundlich und hatte kurzes schwarzes Haar. Callie war blond, Isabels Haare waren hellbraun, und beide waren schlank und groß – mit ihren beiden Schwestern hatte Josie außer den vollen Lippen und der kecken Nase nicht viel gemeinsam.
Mit ernster Miene blickte Josie sich um. „Sieht es hier nicht schrecklich aus?“
„Seit dem letzten Wochenende hat sich schon einiges getan“, erwiderte Jack und sah zu Isabel. „Kaum zu glauben, wie schnell du das alles hinbekommen hast.“
Auf ihre gelassene Art lächelte Isabel ihn an. „Ich hatte viele Helfer.“
Alle drei Schwestern hatten die Standhaftigkeit ihrer Mutter geerbt. So schnell würden sie sich nicht unterkriegen lassen.
Er fragte sich, ob Callie auch hier war. Vielleicht war sie ja in Josies Wagen mitgefahren. „Passt Callie wieder auf die Kinder auf?“
„Ha!“, platzte Josie heraus.
„Nein, heute nicht.“ Isabel sprach sehr laut und schaute Josie dabei warnend an.
Interessiert beobachtete Jack, wie die Schwestern wortlos und nur durch ihre Gesichtsausdrücke miteinander kommunizierten. Anschließend verkündete Isabel das Ergebnis des stummen Gesprächs: „Das Baby ist in einer Krabbelstube, und die beiden älteren sind bei ihrem Vater. Ich glaube, sie müssen ihm helfen, den Schweinestall auszumisten.“
So genau hatte Jack es gar nicht wissen wollen. Wo die Kinder waren, kümmerte ihn eigentlich nicht so sehr. Ihm ging es um Callie, doch Isabel und Josie hielten sich bedeckt.
Die beiden Schwestern standen in der Mitte von Isabels leerem Schlafzimmer und musterten ihn abwartend. Lässig schob Jack die Hände in die Hosentaschen. Natürlich hätte er einfach fragen können, ob er Callie sprechen könnte, aber so machte es ihm mehr Spaß.
Als die Schwestern keine Anstalten machten, weiterzureden, fing er zu pfeifen an.
Schließlich hielt Josie es nicht mehr aus. „Ach, was soll’s. Callie ist im Keller, falls du sie sehen willst.“
„Kann ja nicht schaden, kurz Hallo zu sagen.“ Mit einem schiefen Lächeln verließ er das Zimmer. Während er durch das Haus ging, musste er daran denken, wie ungewöhnlich es war, so viele Männer hier zu sehen. Als Ella noch gelebt hatte, war dies ein reines Frauenhaus gewesen. Sie hatte immer nur weibliche Handwerker bestellt, sofern sie mit einer Reparatur nicht selbst zurechtgekommen war.
Der Keller befand sich in einem noch schlimmeren Zustand als das obere Geschoss. Es roch ziemlich modrig. Hier gab es noch viel zu tun, und dabei würde er gerne helfen. Er hätte nichts dagegen, mit anzupacken, bis Isabels Haus wieder vollständig hergerichtet war.
Mit dem Rücken zu ihm schrubbte Callie mit einer Bürste die Wand ab. Sie hatte ihn nicht kommen hören, denn die Heizlüfter liefen auf Hochtouren. Mit einem Husten machte Jack auf sich aufmerksam.
Als sie ihn sah, lachte sie heiser auf.
Er trat näher und sagte: „Callie, du brauchst nicht mit mir zu reden. Ich will nur ein bisschen mithelfen. Betrachte mich einfach als einen der Handwerker.“
Mit ausdrucksloser Miene musterte sie ihn kurz, dann tunkte sie die Bürste in einen Eimer mit einer weißen Flüssigkeit. Eine Weile beobachtete er, wie sie damit die Mauer abrieb. Schließlich nahm er ihr die Bürste aus der Hand und begann, kräftig zu scheuern. Sofort verschwanden die Flecken.
Lächelnd gab er ihr den Schrubber zurück, und sie fing an, die Wand ebenso kräftig zu bearbeiten. Nach ein paar Minuten meinte sie: „Ich hätte nicht gedacht, dass du dich noch einmal blicken lässt.“
„Meinst du wegen unseres Treffens am letzten Wochenende?“
Als sie darauf nicht antwortete, fragte er sich unwillkürlich, was ihr wohl am meisten zu schaffen machte. Dass er mit LeeAnn zusammen war oder der Kuss auf dem Parkplatz vor Marys Bar? „Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen“, wollte er sie beruhigen.
„Ich mache mir auch keine Gedanken. Du bist derjenige, der eine Freundin hat.“
Aha! LeeAnn war also der Grund. „Sie weiß, dass ich mit dir gesprochen habe. Wir gehen sehr offen miteinander um.“
„Dann weiß sie sicher, dass wir uns geküsst haben und dass du heiß auf mich warst. Und dass nicht mehr viel gefehlt hätte …“ Vielsagend blickte sie ihn an.
Jack spürte, wie sich von Neuem das Verlangen in ihm regte. Zum Schluss ihrer Ehe
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