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Mein Herz springt (German Edition)

Mein Herz springt (German Edition)

Titel: Mein Herz springt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Bauer
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Betty.«
    Habe ich mich mit meiner Ehrlichkeit, meinem Wunsch nach einem Wiedersehen, zu weit aus dem Fenster gelehnt? Könnte sich Hanno bedrängt fühlen? Die Zeit in Wien vielleicht sogar bereuen?
    Darüber darf ich nicht nachdenken. Ich kann nur auf seine nächste Mail warten. Ich schließe mein Postfach und gehe zurück auf die Station.
    Auch wenn sich meine Gedanken seit Wien fast nur noch um Hanno drehen, ist mir im Alltag nichts davon anzumerken. Vielleicht bin ich seit Wien noch etwas fröhlicher, energiegeladener. Ich spüre neues Leben in mir. Kalle wundert sich nicht.Er genießt meinen sprühenden Aktionismus. Manchmal spottet er: »Der Kongress scheint dir gutgetan zu haben.«
    »Ja, manchmal ist es einfach gut, einmal rauszukommen«, entgegne ich knapp.
    Von meinen nachdenklichen Momenten bekommt Kalle nichts mit. Sie finden meist nachts statt. Wenn ich im Bett liege, das Nachttischlicht ausgeknipst, das Tagesgeschehen hinter mir gelassen habe und mich an Wien erinnere. Dann treibt mir diese Erinnerung ein schmerzhaftes Kribbeln in meinen Bauch. Und immer wieder fange ich an zu weinen. Ich vermisse Hannos Nähe, seine raue, aber sanfte Stimme, seine behutsame, aber bestimmte Berührung. Ich vermisse die Aufregung des Momentes, des Nicht-Wissens, was auf einen unvergesslichen Abend folgen wird, wie das Leben in Zukunft weitergehen wird. Wird mir diese Spannung im Alltag fehlen? Werde ich – wissend, dass es einen Menschen wie Hanno gibt – wieder ein zufriedenes Leben führen können?
    ***
    Am nächsten Morgen kann ich es kaum erwarten, in die Klinik zu kommen. Wartet eine E-Mail von Hanno auf mich? Ich lasse den morgendlichen Klinikablauf unberührt über mich ergehen. Dann schleiche ich fast heimlich in das Ärztezimmer. Sollte mich ein Kollege beobachten, könnte er denken, dass ich etwas Verbotenes vorhabe. Dabei will ich doch einfach nur alleine sein, von niemandem gestört werden, wenn ich gleich voller Erwartung mein persönliches Postfach checke.
    Schnell logge ich mich in den Computer ein. Und siehe da: Eine neue Nachricht von Hanno. Ohne einen weiteren Gedanken zu fassen, öffne ich die E-Mail:
    »Liebe Betty, Deine Worte tun mir gut. Ich werde nächste Woche im Rheinland sein. Können wir uns sehen? Ich würdeauch gerne beruflich mit Dir sprechen. Beste Grüße, Dein Hanno. PS: Lass‘ uns gerne telefonieren, um einen Termin zu finden.«
    Ich hole mein Handy aus meiner Handtasche und speichere die Mobilnummer, die Hanno der Mail noch angehängt hat. Wir werden uns wiedersehen. Das ist alles, was zählt. Der Tag kann seinen Lauf nehmen.
    Am Nachmittag, kurz vor Feierabend, trinke ich mit Maya die obligatorische Tasse Kaffee vor der Klinik. Es ist unser erstes Wiedersehen nach Wien. Die letzten Tage hatte Maya Nachtschicht, sodass wir uns weder sahen noch telefonierten. Maya begrüßt mich freudestrahlend vor der Klinik. »Hey Betty, schön, dass du wieder da bist. Ich habe dich vermisst. Wie war Wien? Deine letzte SMS klang verheißungsvoll. Ich konnte sie nur nicht so richtig interpretieren. Ist irgendetwas passiert?«
    »Nein, nichts Besonderes. Die meisten Vorträge waren interessant und abends war ich immer noch mit den Kollegen aus.«
    »Mit den Kölnern?«
    »Nein, mit denen war ich ehrlicherweise nur am ersten Morgen zum Frühstücken verabredet. Danach bin ich ihnen lediglich zufällig begegnet. Ich habe eine Menge neuer Leute kennengelernt.«
    »Aha, klingt spannend.«
    »Maya, lass‘ uns die Tage mal abends telefonieren. Es ist eine lange Geschichte und kurze zugleich.«
    »Jetzt machst du mich aber neugierig, liebe Betty.«
    »Wie gesagt, eigentlich gibt es wenig zu erzählen.«
    »Dann bin ich eben auf das ›Wenige‹ gespannt.« Maya prostet mir mit der Tasse Kaffee zu.
    Noch am selben Abend schicke ich Hanno eine SMS: »Danke für Deine E-Mail. Wann bist Du genau im Rheinland? Und wo bist Du? LG Betty.«
    Kurz danach die Antwort: »Nächste Woche Mittwoch und Donnerstag. In Bonn. Soll ich Mittwochabend nach Köln kommen? Gruß, Hanno.«
    »Bonn wäre mir lieber. Halb neun? Ich freue mich darauf, Dich zu sehen! Bis dahin, Betty.«
    Köln kommt für mich als Treffpunkt mit Hanno auf keinen Fall infrage. Ich will die Stadt, in der ich mit meiner Familie lebe, nicht mit einem anderen Menschen, der mir so viel bedeutet, vermischen. Das wäre nicht fair. Jeder Straßenzug, jede Häuserkette, jeder Geruch von Verkehr, Restaurant oder frischer Wiese ist in dieser Stadt ein Teil von

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