Mein Herz und deine Krone
Köpfchen haben. Kann’s kaum erwarten, davon zu hören.“
Wieder grinste er, diesmal noch breiter. Und als Rocket sich dann noch in Positur setzte und ihr eine Pfote entgegenstreckte, war Holly endgültig hingerissen.
Ebenso wie kurz darauf von Mrs. Margaret Honeywell, die sich ihr als von Andreas engagierte Haushälterin präsentierte. Mit der stämmigen Figur und den rundlichen Armen erinnerte sie Holly schmerzlich an Sofia, die sie schrecklich vermisste.
„Ihr Mann sagt, ich bin erstmal nur auf Probe angestellt, falls Sie kein Hauspersonal wünschen. Bluey und ich wurden für drei Monate im Voraus bezahlt, also haben Sie keine Skrupel, uns vor die Tür zu setzen, wenn Sie wollen.“
Das wollte Holly auf keinen Fall, dessen war sie sich jetzt schon sicher.
Andreas musste das alles bereits vor ihrer Hochzeit arrangiert haben, anders waren die einschneidenden Veränderungen gar nicht zu erklären.
„Ich komme gern mit zum Viehmarkt, aber aussuchen sollen Sie den neuen Bestand, sagt Ihr Mann“, informierte Bluey sie bei nächstbietender Gelegenheit. „Er meint, Sie haben ein untrügliches Auge für Rinder und für Pferde. Und, dass Sie planen, eine ziemlich große Herde zusammenzustellen.“
So war es tatsächlich. Als Holly einen Auszug ihres neu eingerichteten Kontos in der Hand hielt, konnte sie die astronomisch hohe Summe zunächst kaum fassen, fing aber schon im nächsten Moment an, es in Gedanken zu investieren.
Nachdem sie allerdings gleich am ersten Abend auf Munwannay ein Ferngespräch mit Andreas führte, der sich vergewissern wollte, ob sie die Farm zu ihrer Zufriedenheit vorgefunden hätte, fühlte sich alles plötzlich seltsam schal und irgendwie falsch an.
Dabei war er doch nur der Form halber ihr Ehemann … und das auch nur vorübergehend.
Allein, um seine Stimme noch etwas länger hören zu können, fragte ihn Holly nach dem Erfolg seiner Mission in Griechenland. Doch als Andreas ihr mitteilte, dass sie offensichtlich einer Falschmeldung aufgesessen waren, die möglicherweise absichtlich von Calista aus gestreut wurde, sank ihr Herz. Denn damit rückte ihre heimliche Hoffnung, dass er sie vielleicht bald besuchen kommen würde, in weite Ferne. Dafür würde Sebastian schon sorgen …
Als Andreas ihr mit weicher Stimme eine gute Nacht wünschte, brachte Holly kaum eine Antwort zustande und weinte sich kurz darauf in den Schlaf.
Die nächsten Tage und Wochen vergingen wie im Flug. Und nachdem Holly von Bluey auch noch eine besonders gelungene Überraschung ihres abwesenden Ehemannes präsentiert wurde, fehlte eigentlich nur noch Dusty zu ihrem Glück.
Und ihr Prinz, aber der musste seinen königlichen Pflichten nachkommen. Dafür hatte er eine Enkelin ihrer geliebten, seit langem verstorbenen Stute Merryweather ausfindig machen können, erworben und nach Munwannay bringen lassen, wo sie im frisch renovierten Stall auf ihre zukünftige Reiterin wartete.
Auf ihrem Rücken ritt Holly im Morgengrauen über ihr Land und dachte an die Viehtransporter, die bereits unterwegs waren, um einen Teil der Rinder zu bringen, die sie auf der letzten Auktion mit Blueys anerkennender Billigung erworben hatte.
Nur schade, dass dies ausgerechnet der erste Tag ist, an dem ich Dusty endlich aus seinem Quarantäne-Gefängnis holen könnte, dachte Holly betrübt. Aber gleich morgen früh würde sie sich auf den Weg nach Perth machen, um ihr Hochzeitsgeschenk abzuholen. Das einzige lebendige Band zwischen Andreas und ihr …
Aber selbst er konnte ihr nicht den Mann ersetzen, nach dem sie sich zehn lange Jahre gesehnt hatte und mit dem sie wenigstens für ein paar Wochen noch einmal verbunden gewesen war. Der Gedanke, ihn vielleicht nie wiederzusehen, bereitete Holly körperliche Schmerzen.
Abrupt zügelte sie ihre Stute und machte sich auf den Rückweg zur Ranch. Bald würden die ersten Rinder eintreffen. Als sie sich dem Haupthaus näherte, sah sie Mrs. Honeywell mit ausgebreiteten Armen auf sie zulaufen.
„Da sind Sie ja, Prinzessin!“, rief ihr die rundliche Haushälterin zu, obwohl Holly immer wieder versuchte, ihr den Titel auszureden. „Es hat sich telefonisch Besuch für Sie angekündigt. Er wollte nur sichergehen, dass Sie auch da sind. Ah, und wenn man vom Teufel spricht, hört man auch schon …“ Verlegen brach sie ab, schlug sich die Hand vor den Mund und schaute zum Himmel empor.
„Wer ist es denn?“, fragte Holly irritiert und folgte Mrs. Honeywells Blick, weil sie inzwischen
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