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Mein Herzenswunsch ein Baby

Mein Herzenswunsch ein Baby

Titel: Mein Herzenswunsch ein Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zora Gienger
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verschweigen, wenn man sonst um seinen Job fürchten muss. Das ist zwar hart zu wissen, aber es geht allen Frauen auf dem Weg zum Wunschkind so. Unsere Gesellschaft ist noch nicht so weit, sich darauf einzustellen, dass es immer mehr sterile Paare geben wird, ihre Not zu erkennen und ernst zu nehmen und ihnen wirklich zur Seite zu stehen. Auf dem Arbeitsmarkt sieht es da nicht besser aus. Hier hilft nur, selbstbewusst seinen Weg zu gehen in der Gewissheit, dass man nichts Falsches macht, sondern nur sich selbst schützt, weil es nicht anders geht. Heimlichtuereien sind reine Notwehr! Einer berufstätigen Frau auf dem Weg zum Wunschkind bleibt nichts anderes übrig, als von dieser Notwehr Gebrauch zu machen.
    Die Themen Sterilität, künstliche Befruchtung und Kinderlosigkeit werden gesellschaftlich sehr kontrovers diskutiert. Das war schon so, als diese Möglichkeit zum ersten Mal zur Diskussion stand, und es ist leider immer noch nicht besser geworden. Der Staat, die Kirchen, die öffentliche Meinung – jeder vertritt ein anderes Menschenbild und versucht, über Gesetze, über Unverständnis, über Verurteilung und Gängelung auf Kinderwunschpaare Einfluss zu nehmen. Deutschland
gehört hierbei zu einer Nation mit den restriktivsten Gesetzen. Vor allem Ärzte sind durch das deutsche Embryonenschutzgesetz in ihrer Handlungsweise stark eingeschränkt, dürfen sterilen Paaren nur im Rahmen dieses Gesetzes weiterhelfen und müssen allen anderen Paaren, denen nichts anderes übrig bleibt, als andere Wege zum Wunschkind einzuschlagen, die Hilfe verweigern, sonst droht ihnen eine Klage. Wer als Arzt Kinderwunschpaaren dennoch hilft, handelt illegal und wird zurzeit tatsächlich juristisch verfolgt. Selbst eine Ultraschalluntersuchung für eine Frau, die sich im Ausland ihren Kinderwunsch erfüllen muss oder will, gilt schon als Straftat. Die im Augenblick laufenden Klagen seitens der Staatsanwaltschaft verschlimmern die Lage noch. Fast kein Arzt traut sich mehr, den Paaren, die ins Ausland gehen, zu helfen.
    Reihenweise wurden und werden Patienten von der Polizei zur Vernehmung vorgeladen, die mithilfe der Reproduktionsmedizin im Ausland ein Kind bekommen haben. Angeklagt sind ihre deutschen Frauenärzte, die mit den Ärzten im Ausland kooperiert haben. Den betroffenen Patienten droht zwar keine Klage, aber die Unannehmlichkeiten sind immens, weil sie in den Verhandlungen intime Fragen beantworten müssen.
    Für alle Beteiligten stellt diese Tatsache eine Kränkung dar. Für die Ärzte sind die Klagen ein Affront ihrer medizinischen Ethik, für Patienten da zu sein und ihnen die bestmögliche Behandlung angedeihen zu lassen, und sei es eben eine Behandlung, die aufgrund der anderen Gesetzeslage nur im Ausland möglich ist. Für die betroffenen Paare ist es ein Schlag ins Gesicht, von der Polizei vorgeladen zu werden und ihr Intimleben offenbaren zu müssen. Außerdem müssen sie sich um alle Belange rund um den Kinderwunsch selbst kümmern. Dies ist lächerlich im Angesicht der Tatsache, dass es um mehrere Hundert Kinder geht, die ohne die moderne Reproduktionsmedizin im Ausland nicht auf der Welt wären. Jedes Kind, das sozusagen „illegal“ im Ausland entstanden ist, stellt also juristisch gesehen einen „Schaden“ dar – in der Auslegung des deutschen Embryonenschutzgesetzes. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!

    Diese Tatsache ist unfassbar, aber dennoch existent. Im Augenblick sind mindestens 50 deutsche Frauenärzte wegen Verstoß des deutschen Embryonenschutzgesetzes angeklagt, nur aufgrund dessen, dass sie mit dem Ausland kooperiert haben, ohne selbst reproduktionsmedizinische Maßnahmen vorgenommen zu haben. Diese Maßnahmen, also die künstlichen Befruchtungen, werden nämlich ausschließlich im Ausland getätigt. Die betroffenen Paare reisen dazu in benachbarte Länder oder weiter weg. Selbst der Hinweis eines Frauenarztes, dass im Ausland aufgrund der anderen Gesetzeslage bessere Möglichkeiten bestehen, den Kinderwunsch auf medizinischem Wege wahr werden zu lassen, wird schon juristisch verfolgt.
    Das alles ist ein Armutszeugnis und eine Schande für ein Land, das offiziell den Kindermangel beklagt, aber an Gesetzen festhält, die mittlerweile untragbar geworden sind. Im Augenblick kann ich persönlich nur allen betroffenen Paaren Mut machen, sich dennoch nicht von ihrem Weg abbringen zu lassen. Und wenn es sein muss, ganz in Eigenregie.
    Kommt eine künstliche Befruchtung

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