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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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gerettet. Dabei habt Ihr Euch eine Verletzung zugezogen, die behandelt werden muss. Erlaubt mir, mich darum zu kümmern. Niemand wird etwas davon erfahren. Sagt einfach, Ihr würdet mich zu einer Kammer begleiten, in der ich mich ausruhen kann.“
    „Ich brauche kein Kindermädchen“, zischte er.
    Sie achtete nicht darauf, sondern sagte laut und deutlich: „Ich möchte mich hinlegen. Gibt es in dieser Burg ein Gemach, in dem ich mich von den Strapazen der letzten Stunden erholen kann?“
    Ewan schaute auf, und der Knecht, der sich im Hintergrund bereitgehalten hatte, machte einen Schritt auf Genevieve zu. „Mit Eurer Erlaubnis, Bevan, werde ich der Lady eine Kammer zuweisen.“
    „Nicht nötig“, gab MacEgan zurück. „Ich selbst werde sie nach oben begleiten.“
    „Vielleicht könnte man mir warmes Wasser zukommen lassen und ein Tuch, um mich abzutrocknen?“, fragte Genevieve.
    Bevan warf ihr einen zornigen Blick zu, während der Knecht verschwand, um den Auftrag auszuführen.
    Die junge Frau folgte ihrem unwilligen Führer, der eine steile Wendeltreppe hinaufstieg. Schon von außen hatte sie gesehen, dass die Burg nicht sehr groß war. Das zeigte sich auch jetzt. Von dem Gang, den sie erreichten, gingen nur wenige Türen ab. MacEgan öffnete gleich die erste. „Warum widersetzt Ihr Euch meinen Wünschen?“
    „Weil Ihr Euch unvernünftig benehmt. Eure Wunden müssen behandelt werden.“
    Er schloss die Tür, nachdem Genevieve eingetreten war, stellte sich vor sie und verschränkte die Arme. „Ihr irrt Euch, wenn Ihr glaubt, Ihr könntet mich dazu bewegen, auf die Rückerobe rung von Rionallís zu verzichten.“
    „Ich kenne Euch inzwischen gut genug, um zu wissen, dass Ihr starrsinnig wie ein Esel seid.“
    „Ihr nennt mich einen Esel?“ Zu ihrer Überraschung lachte er. „Ihr, die Ihr Euch unvernünftiger, starrsinniger und dümmer benehmt als alle Frauen, die mir je begegnet sind. Begreift Ihr denn nicht, dass ich Eure Hilfe nicht will?“
    Sie zuckte die Schultern und schaute sich um. Die Kammer war eher klein, aber sie war mit einem schmalen Bett, einem Tisch und einem Lehnstuhl ausgestattet. Es gab sogar einen Kamin, in dem allerdings nur ein Häufchen kalter Asche lag.
    „Setzt Euch!“, befahl sie. Neben dem Kamin hatte sie etwas Brennholz, Kienspäne und eine Zunderbüchse entdeckt. Nun machte sie sich daran, ein Feuer zu entzünden. Ihre Rippen schmerzten, als sie sich bückte. Aber sie fühlte sich für ihre Mühen belohnt, als wärmende Flammen aufzüngelten.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Der Knecht brachte warmes Wasser und mehrere weiche Tücher. Genevieve nahm alles entgegen, dankte ihm und schloss die Tür wieder. Bevan hatte sich noch immer nicht gesetzt. Er starrte sie vorwurfsvoll an. Doch ohne ihn weiter zu beachten, stellte sie die Schüssel auf den Tisch und begann, einen der Lappen in schmale Streifen zu reißen, um sie als Verband benutzen zu können.
    Plötzlich trat MacEgan mit grimmiger Miene auf sie zu. Sie schrak zusammen, und instinktiv hob sie die Arme schützend vors Gesicht. Gleich darauf wurde ihr klar, was diese Geste verriet. Sofort ließ sie die Hände wieder herabsinken.
    „Ich schlage keine Frauen“, erklärte der Ire. Seine Stimme klang jetzt sanfter.
    Bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, dass sie innerlich noch immer vor Schreck zitterte, wandte Genevieve sich wieder dem Verbandsmaterial zu. „Ich weiß“, murmelte sie.
    Bevan streckte langsam und vorsichtig die Hand nach ihr aus, berührte leicht ihre Schulter. „Nur ein Feigling benutzt seine Fäuste, um einer Frau wehzutun. Ein echter Mann braucht seine Kraft nicht auf diese Art zu beweisen.“
    Sie senkte den Blick. Warum verwirrte seine sanfte Geste sie so? Sie fühlte sich unsicher, schwach und schüchtern. Dann schluckte sie und fand ihre Stimme wieder. „Setzt Euch, und lasst mich Euren Verband wechseln!“
    Zu ihrer Überraschung nahm er gehorsam auf dem Stuhl Platz. Mit den Händen umschloss er fest die Armlehnen. Zweifellos war ihm bewusst, dass die Behandlung schmerzhaft sein würde.
    Genevieve schaute ihn ernst an. „Ich werde Euch helfen, den Umhang abzulegen und das Obergewand auszuziehen.“
    Er schien widersprechen zu wollen, doch zu spät. Schon hatte sie ihm schnell und geschickt die blutverschmierten Kleidungsstücke ausgezogen.
    Obwohl sie ihn bereits in der vergangenen Nacht halbnackt gesehen hatte, überlief sie ein leichter Schauer, als sie seinen Oberkörper

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