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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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den einen noch gegen den anderen Bewerber um Lady Genevieves Hand etwas einzuwenden.“
    Jetzt hatte Hugh die Hände zu Fäusten geballt. Welch eine Unverschämtheit, dass dieser Ire es wagte, Ansprüche auf Genevieve anzumelden. Und wie dumm dieser Barbar war! Er wollte tatsächlich Genevieve selbst die Wahl überlassen. Marstowe zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass sie sich für ihn, ihren rechtmäßigen Verlobten, entscheiden würde. Schließlich war allgemein bekannt, dass es den Iren an Bildung und Umgangsformen fehlte, wohingegen die Normannen der Inbegriff jeglicher Zivilisation waren. Keine normannische Dame würde sich für einen Wilden ohne jede Kultur entscheiden!
    „Man soll sie holen“, sagte Hugh.
    „Aber es soll keine Entscheidung ohne die Einwilligung ihres Vaters getroffen werden“, wiederholte Henry. „Darauf bestehe ich.“
    „So soll es sein“, stimmte Ruaidhrí zu.
    Hugh hatte sich unterdessen Bevan zugewandt und diesem leise mitgeteilt, dass er sich darauf freue, eine großzügige Entschädigung von ihm zu erhalten.
    „Und ich“, gab der Ire ebenso leise zurück, „freue mich darauf, Euch mein Schwert in den Körper zu rammen, statt Euch eine Gegenleistung zu zahlen.“
    Mit vor der Brust gekreuzten Armen stand Hugh vor Bevan und lachte.
    Der Ire, der größer war als der Normanne, schaute auf ihn hinunter. Seine Miene war undurchdringlich.
    „Ihr glaubt doch nicht wirklich, ich würde Euch Genevieve überlassen?“, spottete Marstowe. Dann drehte er sich plötzlich um, verbeugte sich tief vor König Henry und fragte: „Dürfte ich einen Vorschlag machen, Majestät?“
    König Henry nickte.
    „Ich möchte den Iren zum Zweikampf fordern.“
    Sogleich trat Bevan einen Schritt vor. „Majestät, ich nehme die Herausforderung an.“
    Ruaidhrí nickte einer Gruppe von Männern zu, die daraufhin herbeieilten und sich zwischen Marstowe und MacEgan stellten, um einen möglichen Faustkampf zu verhindern.
    „Ich habe meine Entscheidung getroffen“, erklärte Henry. „Als mein loyaler Untertan werdet Ihr sie selbstverständlich respektieren, Sir Hugh.“
    Die Warnung war eindeutig. Wer sich gegen den König stellte, beging Hochverrat. Also senkte der Ritter den Kopf und trat einen Schritt zurück.
    Bevan ließ ihn nicht eine Sekunde lang aus den Augen.
    „Es wäre gut, wenn Ihr den Earl of Longford rufen lassen könntet“, meinte Ruaidhrí zu Henry gewandt.
    „Ich glaube, er ist bereits auf Tara“, entfuhr es Bevan.
    „Ja.“ König Henry nickte. „Euer Bruder Patrick MacEgan hat ihm eine Nachricht geschickt und ihn gebeten, hierher zu kommen.“
    König Henry gab nun einem seiner Leute ein Zeichen, woraufhin dieser den Saal verließ. Kurz darauf kam er in Begleitung eines kräftigen Mannes zurück, dessen Haar bereits grau wurde, dessen muskulöse Arme und Schenkel jedoch verrieten, dass er noch immer ein ausgezeichneter Kämpfer war. Genevieves Vater! Dass Marstowe bei seinem Anblick blass wurde, erfüllte Bevan mit Befriedigung.
    „Euer Majestät!“ Der Earl verbeugte sich erst vor König Henry, der ihn hatte rufen lassen, und dann vor seinem Gastgeber, dem irischen Hochkönig. Als er sich wieder aufrichtete, fiel sein Blick auf Sir Hugh. Alle, die in der Nähe standen, spürten, wie ihn dieser Ritter mit Zorn erfüllte.
    „Wir haben eine Entscheidung bezüglich der Zukunft Eurer Tochter getroffen“, informierte König Henry seinen Untertan. „Euer Einverständnis vorausgesetzt, wird Lady Genevieve selbst zwischen Sir Hugh Marstowe und Bevan MacEgan als Bräutigam wählen dürfen. Der zu ihrer Mitgift gehörende Besitz Rionallís wird an ihren Ehemann übergehen.“
    Ein leicht spöttischer Unterton war nicht zu überhören, und so beschloss Longford, sehr vorsichtig zu antworten. „Ich fühle mich geehrt durch das Interesse Eurer Majestät.“ Dann wandte er sich um und musterte sowohl Hugh als auch Bevan ein gehend. Seine Miene war jetzt undurchdringlich. Sein Zorn schien verflogen zu sein. Er wirkte kühl und überlegen. „Wie ich gehört habe, ist meine Tochter aus der Burg Rionallís entführt worden.“
    Es war eine Art Test, das begriff Bevan sofort. „Ich habe Lady Genevieve auf ihre Bitte hin geholfen, aus Rionallís zu fliehen“, erklärte er gelassen.
    Longford schaute ihn mit gerunzelter Stirn an, ein unausgesprochener Vorwurf lag in seinem Blick.
    Doch MacEgan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Sie war geschlagen und verletzt worden“, fuhr er

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