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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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werden muss“, stellte Hugh, nachdem er sich vor den Königen verbeugt hatte, in arrogantem Ton fest.
    „Ich unterstehe nicht der Gerichtsbarkeit der Normannen“, gab Bevan zurück. Er kochte vor Wut, und am liebsten hätte er Marstowe mit bloßen Händen niedergeschlagen. Wenn er nur daran dachte, wie dieser feige Schurke Genevieve behandelt hatte, konnte er sich kaum zügeln. Statt sie zu schützen, hatte Marstowe Genevieve Angst gemacht, sie geschlagen, gequält, gedemütigt. Himmel, wie er diesen Normannen hasste!
    König Henry musterte Bevan jetzt voller Abneigung. Die Bemerkung des Iren hatte ihn sichtlich erzürnt.
    Ruaidhrí fand, dass es an der Zeit war, einzugreifen. „Ihr seid an unser Recht und Gesetz gebunden, MacEgan“, erklärte er ruhig. Dann wandte er sich seinem königlichen Gast zu. „Wir werden eine Lösung finden, die beide Seiten zufriedenstellt.“
    Jetzt ergriff Ailfred das Wort. „Entführung ist auch nach unserer Rechtsprechung ein Verbrechen, das gesühnt werden muss. Ihr, Bevan MacEgan, solltet Sir Hugh eine Gegenleistung dafür anbieten, dass Ihr seine Verlobte geraubt habt.“
    „Sie bat mich, sie mitzunehmen. Sir Hugh hat sie so schlecht behandelt, dass sie vor ihm geflohen ist. Er hat sie geschlagen und ihr deutlich sichtbare Verletzungen zugefügt. Er sollte ihr eine Gegengabe zahlen.“
    „Wenn sie Euch freiwillig gefolgt ist, dann müsst Ihr ihrer Familie eine noch festzusetzende Summe zukommen lassen“, meinte Ailfred.
    Bevan war klar, welche Richtung die Diskussion nun unweigerlich nehmen würde.„Ich bin hier“,erklärte er mit fester Stim me, „um meinen Besitz Rionallís zurückzufordern. Lady Genevieve wünscht, zu ihren Eltern zurückzukehren. Sie wartet in der Burg meines Bruders darauf, dass ihr Vater sie abholt.“
    Der irische Hochkönig schaute zu Henry, dessen Miene noch immer Ärger und Unzufriedenheit ausdrückte.
    „Euer Untertan“, sagte König Henry zu Ruaidhrí, „ist offenbar nicht bereit, seine Strafe anzunehmen. Wenn er sich weigert, ein Entgelt zu entrichten, dann sollte Longfords Tochter so schnell wie möglich befreit und zu ihrer Familie zurückgebracht werden. Weiterhin“, er betrachtete Bevan finster, „sind wir der Ansicht, dass man ihm Rionallís auf keinen Fall zurückgeben sollte. Schließlich hat er sich bereits einmal als unfähig erwiesen, den Besitz zu schützen.“
    Bevan war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Er trank einen Schluck Met und ließ den Blick dann von König Henry zu Hugh wandern. Dieser bedachte ihn mit einem überheblichen Lächeln.
    Die Vorstellung, Rionallís einem Schuft wie Marstowe überlassen zu müssen, bewirkte, dass sich alles in ihm sträubte. Noch schlimmer allerdings war es, wenn er sich ausmalte, dass Genevieve wieder in die Hände dieses brutalen Mannes fallen würde. Er konnte das nicht zulassen. Er würde es nicht ertragen, verantwortlich für Genevieves Unglück zu sein.
    In diesem Moment wurde ihm klar, dass Patrick von Anfang an recht gehabt hatte. Es gab nur eine Lösung: Er, Bevan, musste Genevieve heiraten. Ihm war, als würde eine Schlinge sich um seinen Hals zusammenziehen. Aber ganz gleich, welche Opfer von ihm gefordert wurden, jetzt kannte er seine Pflicht. „Ich nehme an, die Angelegenheit würde sich anders darstellen, wenn Lady Genevieve mich ehelichen würde.“
    „Ja“, stimmte Ailfred sogleich zu, „wenn sie Eure Gemahlin wird, dann fällt der Besitz Rionallís Euch als ihrem Ehemann zu. Mir scheint, dass das eine gute Lösung wäre. Obwohl ich denke, Ihr solltet sowohl Sir Hugh als auch der Familie der Braut einen Ausgleich überreichen, damit allen Ansprüchen Genüge getan ist.“
    „Longford würde einer solchen Regelung nie zustimmen“, behauptete Henry.
    Bevan schaute von einem zum andern. Jetzt, da er seine Entscheidung getroffen hatte, würde er tun, was in seiner Macht stand, um alles zu einem guten Ende zu bringen. „Ich möchte ei nen Vorschlag machen“,begann er.„Lasst Lady Genevieve nach Tara bringen. Sie selbst soll hier, in Anwesenheit ihres und unseres Königs entscheiden, wen sie heiraten will. Derjenige, den sie wählt, soll Rionallís erhalten.“
    Ruaidhrí wandte sich König Henry zu. „Ist das ein auch für Euch akzeptables Vorgehen?“
    Der Normanne schüttelte den Kopf. „Es ist das Recht eines Vaters, den Gemahl der Tochter zu wählen. Ohne die Zustimmung des Earls kann keine Hochzeit geplant werden. Ich allerdings hätte weder gegen

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