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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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wollte aufbrausen, doch Longford, der die Auseinandersetzung verfolgt hatte, lenkte sein starkes Kriegsross neben Bevans Pferd und fragte: „Wann werden wir die Festung Eures Bruders erreichen?“
    „Ehe die Nacht hereinbricht.“
    „Und Ihr seid Euch sicher, dass es meiner Tochter gut geht?“
    Nein, dessen war Bevan sich durchaus nicht sicher. Der Grund seiner Eile war, dass er befürchtete, Hughs Männer hätten irgendetwas unternommen, um Genevieve aus Laochre zu rauben. Aber das wollte er dem besorgten Vater nicht mitteilen.
    Dieser allerdings erwartete eine Antwort auf seine Frage. Und als er die nicht erhielt, stellte er verärgert fest: „Wenn es stimmt, was man über Euch erzählt, dann wart Ihr nicht in der Lage, für die Sicherheit Eurer verstorbenen Gemahlin zu sorgen.“
    „Und wenn es stimmt, was Lady Genevieve mir berichtet hat, dann wart Ihr nicht fähig, Eurer Tochter Unterstützung zu gewähren, als sie Euch verzweifelt um Hilfe bat.“ Er warf dem Earl einen forschenden Blick zu. „Oder ist es bei den Normannen üblich, Frauen zu schlagen? Wir Iren jedenfalls halten es für nicht richtig, unsere Frauen mit Gewalt zu unterwerfen.“
    Das bestätigte Longford in seiner Überzeugung, dass Mac-Egan – ganz gleich, welche Fehler und Schwächen er haben mochte – nie die Hand gegen Genevieve erheben würde. Das war eine einigermaßen beruhigende Vorstellung. Dennoch hielt es der Earl für nötig, sich noch einmal mit Marstowe darüber zu unterhalten. „Sir Hugh“, begann er, „ich würde gern unter vier Augen mit Euch sprechen.“
    „Selbstverständlich, Mylord.“
    Sie zügelten ihre Pferde, bis der Abstand zu den anderen so groß war, dass niemand ihr Gespräch belauschen konnte.
    „Es wundert mich“, stellte Longford fest, „dass Ihr so wenig zu MacEgans Vorwürfen zu sagen habt.“
    „Mylord, ich hätte nicht erwartet, dass Ihr überhaupt etwas auf die Lügen eines Barbaren gebt. Wir wissen doch beide, dass diesem Mann nichts an Lady Genevieve liegt. Er sucht lediglich nach einer Möglichkeit, den Besitz zurückzugewinnen, den er durch eigenes Verschulden verloren hat. Es ist unsere gemeinsame Pflicht, Genevieve vor ihm zu schützen.“
    Der Earl schwieg einen Moment lang, er sah, dass auf Hughs Stirn Schweißperlen traten.
    „Ich habe mit einigen der Soldaten gesprochen, die Euch und Genevieve in meinem Auftrag nach Rionallís begleitet haben, und sie gefragt, wie Ihr meine Tochter behandelt habt“, fuhr Longford jetzt fort. „Ihr könnt Euch sicher vorstellen, was Sie berichtet haben.“
    Marstowe wurde erst rot und dann blass. „Ich schwöre, dass ich mein Leben opfern würde, um Genevieve zu schützen. Allerdings …“ Er zögerte. „Niemand wird abstreiten können, dass sie sehr eigenwillig ist, so dass man sie gelegentlich daran erinnern muss, dass eine Frau ihrem Gemahl zu gehorchen hat.“
    „Ihr meint, es sei nötig gewesen, sie für ihren Eigensinn zu strafen und sie mit Schlägen gefügig zu machen? Hugh, Ihr seid nicht ihr Gemahl!“
    „Ich bin ihr Verlobter. Das ist beinahe dasselbe.“
    „Keineswegs. Solange Ihr nicht mit Genevieve verheiratet seid, ist meine Autorität als Vater bedeutend größer als die Eure.“ Er schaute Marstowe nachdenklich an, auf diese Weise wollte er ihm die Gelegenheit zu einer Erwiderung oder einer Entschuldigung geben. Doch er wartete vergeblich. Also sagte er nach einer Weile: „Ich bin froh, dass niemand uns hören kann, denn es ist nicht meine Absicht, Euch vor anderen zu beschämen. Aber merkt Euch eines: Ich werde meine Zustimmung zu einer Ehe zwischen Genevieve und Euch nicht erteilen. Es wäre wohl am klügsten, wenn Ihr Euch sogleich auf den Rückweg nach England machen würdet. Eure Besitztümer, die sich noch auf Rionallís befinden, werde ich Euch nachschicken lassen. Ich werde Euch auch alle Geschenke zurückgeben, die Ihr meiner Tochter im Laufe der Zeit gemacht habt. Von Euch erwarte ich, dass Ihr mir nie wieder unter die Augen tretet.“
    „Aber …“, stammelte Hugh.
    Longford griff in die Tasche und zog ein zerknittertes Blatt hervor. Es war der Brief, den er von Genevieve erhalten hatte. Sie bat ihn darin dringend, zu ihr zu kommen, auch berief sie sich auf andere Schreiben mit ähnlichen Hilferufen, die sie ihm zuvor geschickt hatte. Keiner dieser Briefe hatte ihn je erreicht. Vermutlich hatte Hugh selbst dafür gesorgt, dass sie nicht bei ihm eingetroffen waren.
    „Ihr habt nicht vollkommen verhindern

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