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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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und eine schlanke Gestalt mit langem offenem Haar setzte die Füße auf den Boden. Zögernd kam sie auf ihn zu.
    „Genevieve!“
    Sie stand jetzt so dicht vor ihm, dass er die Angst in ihren Augen sehen konnte. Gleichzeitig spürte er, wie das Verlangen erneut in ihm aufloderte. Ein heißer Schauer überlief ihn.
    „Ich wusste nicht, was ich tun sollte“, sagte sie leise. „Die irischen Sitten sind offenbar anders als die unsrigen. Ich dachte, ich sollte …“ Sie brach ab und starrte zu Boden.
    An ihrer Haltung erkannte Bevan, welchen Mut und welche Überwindung es sie gekostet haben musste, in dieser Nacht in sein Gemach zu kommen. Was sollte er tun? Einerseits erschien es ihm richtig, sich ihr nicht aufzudrängen, sondern sie fortzuschicken. Andererseits wusste er, dass sie es als Zurückweisung verstanden hätte, wenn er sie nicht in sein Bett einlud.
    Er griff nach ihren Händen und drückte sie sanft. Dann zog er Genevieve vorsichtig näher und legte schließlich die Arme um ihre bebenden Schultern. Eine Weile standen sie so eng beieinander. Bevan atmete tief den Duft ihres Haars ein, der ihn an warme Sommernächte erinnerte. Irgendwann begann er, sie sanft zu streicheln. Und endlich hob sie den Kopf, bot ihm die Lippen zum Kuss.
    Er ließ sich auf den Stuhl zurücksinken, ohne Genevieve loszulassen. Sie zuckte zusammen, als sie sich auf seinem Schoß sitzend wiederfand und spürte, wie erregt er war. Doch er drängte sie zu nichts. Tatsächlich hatte er nicht die Absicht, in dieser Nacht seinem Verlangen nachzugeben. Er würde – diesen Entschluss hatte er inzwischen gefasst – die Ehe mit ihr später vollziehen, dann, wenn Genevieves Angst vor körperlicher Nähe nachgelassen hatte.
    Aber küssen wollte er sie. Und ihren Rücken streicheln. Ihre Brüste liebkosen und an ihren Ohrläppchen knabbern. Er wollte ihre samtene Haut fühlen und schmecken. Er wollte …
    Mit einem kleinen Schrei sprang sie auf. Sie zitterte jetzt am ganzen Körper und Bevan begriff, dass er ihr mehr Zeit lassen musste.
    „Verzeiht“, stammelte sie. Ihr Gesicht war blass und ihre erschrocken aufgerissenen Augen wirkten riesig. „Ich dachte, ich würde … Ich hatte gehofft, ich könnte …“
    „Habt keine Angst. In dieser Nacht werde ich das Recht eines Ehemanns nicht einfordern.“
    Sie wurde noch blasser. „Es tut mir leid, dass ich Euch enttäuscht habe.“ Sie wandte sich ab.
    „Genevieve, bitte!“ Er bemerkte, dass das Tuch, mit dem er sich abgetrocknet hatte, jetzt auf dem Boden lag und er völlig nackt war. Rasch bückte er sich und schlang es sich um die Hüfte. „Wir wissen beide, dass dies keine einfache Ehe sein wird. Ich kann Euch nicht geben, was Ihr Euch ersehnt. Aber ich werde Euch auch zu nichts zwingen, was Euch zuwider ist.“
    „Ich werde tun, was von mir erwartet wird“, gab sie zurück. „Ich brauche nur etwas mehr Zeit.“
    Statt zu antworten, nahm er ihre Hand und führte Genevieve zum Bett. „Schlaft jetzt.“
    Sie kroch unter die Decke und schloss die Augen. In ihren Ohren dröhnte Hughs Stimme. Wie oft hatte er ihr Vorwürfe gemacht. Und nun hatte sie wieder versagt. Wahrscheinlich hatte ihr früherer Verlobter recht gehabt mit seiner Anschuldigung, dass sie gar keine richtige Frau sei. Ihr solltet Euch glücklich schätzen, dass ich Euch überhaupt Beachtung schenke, hatte er mehr als einmal in spöttischem Ton erklärt.
    Sie hatte Hugh – dem Himmel sei Dank – nicht heiraten müssen. Sie war nun Bevans Gemahlin, doch dieser schenkte ihr keine Beachtung. Es musste an ihr liegen, dass ihre Beziehungen zu Männern immer so kläglich scheiterten …
    Sie hörte, wie Bevan in der Kammer unruhig umherwanderte. Sollte sie noch einmal versuchen, ihn auf sich aufmerksam zu machen? Zögernd schob sie den Bettvorhang beiseite.
    Ihr Gemahl schritt vor dem flackernden Feuer auf und ab. Er war nackt bis auf das Tuch, das er um die Hüfte geschlungen hatte. Seine Haut wirkte im Schein der Flammen bronzefarben, und an einigen Stellen waren hellere Narben zu sehen. Deutlich konnte Genevieve erkennen, wie seine Muskeln sich spannten und entspannten. Ein attraktiver Mann, ein Krieger, ein Beschützer …
    „Bevan?“, flüsterte sie.
    „Ja?“
    „Bitte, lasst mich heute Nacht nicht allein.“
    Er kam zum Bett und schaute ihr fest in die Augen. „Niemals würde ich Euch bloßstellen, indem ich unser eheliches Schlafgemach verlasse. Alle glauben, dass ich gerade dabei bin, Euch zu meiner Frau zu

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