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Mein irischer Held

Mein irischer Held

Titel: Mein irischer Held Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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sollten.“
    „Das ist gut.“ Genevieve erinnerte sich nur zu deutlich an Hughs Drohungen. Es war wichtig, Verbündete zu haben.
    Ein Stalljunge hatte die Zügel von MacEgans Pferd ergriffen und führte das Tier fort.
    „Es ist kalt“, stellte Bevan fest. „Beabsichtigst du, mich hier draußen erfrieren zu lassen? Oder wollen wir in die Burg gehen?“
    „Komm!“ Sie reichte ihm die Hand und wollte ihn mit sich ziehen.
    Er jedoch führte ihre Finger an die Lippen und hauchte einen Kuss darauf. „Hast du gelegentlich an mich gedacht?“
    Errötend schaute sie zu Boden. Ihr Herz schlug plötzlich schneller. Hatte Bevan nicht angedeutet, dass er sie in die Kunst der Liebe einführen wolle, sobald er von dem Feldzug gegen die Normannen zurück sei? Genevieve schluckte. Sie hatte noch immer Angst, aber sie würde sich die größte Mühe geben, ihm eine gute Frau zu sein.
    Während sie an seiner Seite auf die Tür zum Wohnbereich der Burg zuschritt, musste sie einen Seufzer unterdrücken. Ihre Mutter hatte ihr gegenüber ein paar Andeutungen über die Vorgänge in der Hochzeitsnacht gemacht. Daher wusste sie, dass sie damit rechnen musste, körperlichen Schmerz beim Verlust ihrer Jungfräulichkeit zu empfinden. Dieses Wissen und die Erfahrungen, die sie mit Hugh hatte machen müssen, verursachten ihr ein leichtes Gefühl der Übelkeit. Dabei mochte sie es inzwischen sehr, wenn ihr Gemahl sie küsste und streichelte.
    Ach, wenn doch dies alles nicht so verwirrend wäre.
    „Du bist bestimmt hungrig und durstig“, sagte sie zu Bevan gewandt, „und deine Männer natürlich auch. Ich werde sofort in der Küche Bescheid geben, dass man euch die besten Dinge auftischen soll.“
    „Ich bin sehr hungrig“, gab Bevan leise zurück. Er beugte sich zu ihr herab und küsste sie so leidenschaftlich, dass kein Zweifel daran bestehen konnte, wonach ihn hungerte. „Man soll mir ein Bad richten und mir das Essen in meinem … in unserem Ge mach servieren. Du wirst mir doch Gesellschaft leisten?“
    „Natürlich.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, das mehr Zuversicht ausdrückte, als sie tatsächlich empfand. Dann wandte sie sich an eine der Mägde, um die entsprechenden Anweisungen zu erteilen.
    Bevan schritt zur Treppe und malte sich in lebhaften Farben aus, wie er den Abend gestalten wollte. In Gedanken sah er Genevieve vor sich, wie sie ihn erwartungsvoll anschaute und begierig darauf wartete, dass er ihr zeigte, wie schön die Liebe sein konnte. Er stellte sich ihr Gesicht in dem Moment vor, da es die Ekstase widerspiegelte, die er ihr verschaffen würde.
    „Gut, dass du zurück bist, Bruder.“ Es war Ewans Stimme, die Bevan aus seinen Tagträumen riss. „Sir Hugh war hier. Genevieve hat ihn und seine Leute hinausgeworfen. Ich habe einigen unserer Männer den Auftrag erteilt, die Normannen zu beobachten.“
    „Was wollte der Kerl hier?“ Bevan hatte nicht vergessen, wie der Normanne ihn auf Tara behandelt hatte. Nie hatte er auch nur eine Sekunde lang daran gezweifelt, dass Marstowe alles tun würde, um Rionallís wieder in seinen Besitz zu bringen.
    „Er hat Genevieve ein Geschenk gebracht und behauptet, er wolle ihr zur Vermählung gratulieren. Sie hat es nicht angenommen und ihn aus der Burg gewiesen. Er ist scheinbar bereitwillig mit seinen Leuten fortgeritten. Aber seine Augen haben mir verraten, dass er beabsichtigt, zurückzukommen. Er will Rionallís. Und er will deinen Tod, Bevan. Er hat Genevieve sogar damit gedroht, dass er sich mit Strongbow gegen dich verbünden würde.“
    „Du hättest ihn gar nicht erst hereinlassen dürfen.“
    „Es war nicht meine Entscheidung. Genevieve erklärte sich bereit, ihn zu empfangen. Vorher allerdings hatte sie veranlasst, dass genügend Bewaffnete sich im Saal aufhielten. Sie ist kein Risiko eingegangen.“
    Bevan runzelte die Stirn. Er konnte nicht verstehen, warum Genevieve Hugh überhaupt gestattet hatte, die Burg zu betreten. Misstrauen erwachte in ihm. „Wie weit haben unsere Leute ihn verfolgt?“, fragte er seinen Bruder.
    „Fast bis nach Tara.“
    „Hm …“ Zweifellos wollte Marstowe noch einmal mit König Henry reden, ehe dieser Irland verließ. „Ich danke dir für deine Umsicht, Ewan.“ Zum ersten Mal hatte Bevan das Gefühl, dass aus dem Jungen doch noch ein richtiger Mann werden würde.
    Ewan bemühte sich, bescheiden zu wirken, aber tatsächlich strahlte sein Gesicht vor Stolz über das Lob.
    „Ich muss mich umziehen.“ Damit stieg Bevan die

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