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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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mich, womit ich diesen Kindergarten verdient habe. Warum nur, kann er diese Sache nicht wie ein erwachsener Mann handhaben, einfach zurücktreten und erkennen, dass wir niemals eine normale Beziehung geführt haben und es auch niemals könnten?
    In diesem Augenblick legt mir irgendwer eine Jacke um die Schultern. Ich schrecke zusammen und lasse dabei fast mein Telefon fallen.
    Es ist selbstverständlich Seans Jacke und auch sein Blick, der sich nun in mein Gesicht bohrt.
    »Wie lange noch, Jane? Zwei Monate? Oder drei? Wenn das Baby da ist?«
    »Bitte, Sean ...«
    »Was ›Bitte‹, Jane? Soll ich wieder den Mund halten, obwohl es um die Zukunft von uns allen geht? Um die Zukunft UNSERES Babys? Es tut mir leid, allerdings werde ich das nicht mehr schweigend hinnehmen. Ich gab dir genügend Zeit, um deine Entscheidung zu fällen und will nun wissen, auf wen deine Wahl gefallen ist.«
    Es ist der pure Ernst, den ich aus seinen ruhigen Zügen und der felsenfesten Haltung herauslesen kann. Diesmal wird er wirklich nicht mehr klein beigeben. Und wieso sollte er auch? So viel, wie Sean in dem einen Jahr unserer Beziehung ertragen hat, hätte niemand anderes ausgehalten. Beziehungsweise kein Mann, der mich nicht auf dieselbe Weise lieben würde.
    Meine Entscheidung ist längst gefallen und ich weiß auch, dass ich sie niemals bereuen werde. Trotzdem gibt es da auch noch mein Verantwortungsbewusstsein Tyler gegenüber.
    Bisher habe ich zwei ernsthafte Versuche unternommen, um ihn zu verlassen, diese endeten aber beide Male im Krankenhaus.
    Beim ersten Mal hat Tyler sich in den Tabletten vergriffen - dies ist die Aussage, welche er den Ärzten und seiner Schwester aufgetischt hat.
    Beim zweiten Mal ist er direkt aus der Arbeit mit dem Krankenwagen abgeholt worden und durfte zwei Tage lang überwacht werden, weil er ›irgendwie‹ mit der Hand an die Leitung eines Prüfgeräts gelangt hat und einen heftigen Stromschlag abbekam. Und jedes Mal, wenn ich ins Krankenhaus eilte, fraß mich mein Gewissen wirklich von innen heraus auf.
    Ich konnte nicht mein Glück über dem der anderen stellen und hoffte stets darauf, dass es auch für dieses Problem eine Lösung gibt. Möglichst eine, die nicht bei einer Beerdigung endet, bei der zusammen mit Tyler mein und der Ruf meiner ganzen Familie begraben wird.
    Andersgesehen habe ich es sogar bei den Dearings probiert. Bin hingefahren und wollte mit Tylers Mutter reden. Sie darauf hinweisen, dass mit ihrem Sohn etwas nicht stimmt. Angetroffen habe ich dabei lediglich seinen Vater, der mich mit einem Arschtritt vor die Tür gesetzt und dabei auch gleich mitgeteilt hat, dass er über meine ›Freveltaten‹ bestens im Bilde ist.
    Nun will ich mir nicht einmal ausmalen, was passieren wird, wenn Tyler Scheiße baut und dabei indirekt behauptet, ich hätte dies zu verschulden. Seine Familie hasst mich eh schon, weil ich in ihren Augen niemals gut genug war für Tyler, in dem Fall, werden sie mir jedoch sicherlich nach dem Leben trachten. Keine tolle Prognose, wenn man mich fragt!
    Sean hat mein Schweigen offenbar satt, weil er sich umdreht und ins Innere geht. Gerade in dem Augenblick erreicht mich auch die versprochene SMS.
    ‹T YLER ›
    Olive, verzeih mir bitte, dass ich nicht stark genug war. Küss die Kinder von mir und bleib stark, Schwesterherz.
    Vivian, wir haben uns niemals richtig kennen gelernt, weil unser Altersunterschied zu groß war, dennoch möchte ich dir sagen, liebste Schwester, dass auch du stets in meinem Herzen warst.
    Mum und Dad, es tut mir auch euch gegenüber leid, dass ihr den einzigen Sohn zu Grabe tragen müsst. Ich wünschte, dass es andersherum wäre. Nur kann ich nicht mehr! Ich liebe Janessa, obwohl sie mich nicht zurückliebt, und sehe deswegen keinen anderen Ausweg, außer mein Leben hier enden zu lassen.
    Euch, meine Lieben, trifft keine Schuld! Ich weiß zwar, dass ihr eure Differenzen hattet und Janessa nicht immer annehmen wolltet. Meine Entscheidung hat aber nichts damit zu tun! Mir ist nun klar, dass ihr mich beschützen wolltet, während sie mich einfach so gegen einen anderen ausgetauscht hat. Ich liebe euch! Verzeiht!
    Dir Janessa möchte ich nur eines sagen: Ich habe dich wirklich geliebt. Und so wie ich, wird dich kein zweiter lieben. Denk darüber nach, wenn du alleine bist und ich nicht mehr da bin, um dich zu trösten. Ich bin zwar kein Dichter, dennoch hätte ich dein Leben in einen Roman verwandelt!
    Tyler.

    T ränen strömen aus meinen

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