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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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Augen, mein Rücken spannt im unteren Bereich, der Bauch ist so hart, als ob ich einen Steinklumpen verschluckt hätte. Ungeachtet dessen versuche ich mich auf die Straße zu konzentrieren, was mir gar nicht so leicht fällt, weil ich mein Leben den Bach heruntergehen sehe.
    Der Wortwechsel mit Tyler fiel knapp aus. Ich habe ihn angerufen und gefragt, wo er ist. Er sagte mir, dass er über der Autobahnbrücke zwischen Landsberg und Buchloe steht. Daraufhin habe ich ihm versichert, dass ich zu mir nach Hause fahre und wir uns dort treffen werden.
    Mein darauffolgender Abschied von Sean dauerte gefühltermaßen mehrere Stunden lang.
    Als ich rein ging, war sein Blick düster. Als ich darum bat, mich zu meinem Auto zu bringen, sah ich zum ersten Mal Tränen in seinen Augen, die er aber ganz schnell unterdrückte. Schweigend schnappte er sich meine Jacke und Tasche, zeigte Jonas die ›Wir hören uns!‹ Geste und eilte voraus.
    Ich versuchte zwar, ihm zu erklären, warum ich noch einmal hinfahren muss. Betonte auch, dass das zum letzten Mal wäre. Doch er wollte nichts hören.
    »Du hast dich entschieden, Jane!«, sagte er. »Nun geh deinen Weg!«
    Seine Frustration konnte ich ihm im Endeffekt nicht mal verdenken. Deswegen ließ ich ihn in Ruhe, stieg am Parkplatz angekommen aus und sah ihm voller Sorge hinterher, während er seinen Wagen gewendet hat und mit quietschenden Reifen davonbrauste.
    Eins stand außer Frage: Sean würde keine Dummheiten machen. Er konnte zwar ein ganz schöner Hitzkopf sein und ließ schnell die Fäuste sprechen, allerdings wusste er um die Liebe seiner Familie Bescheid und könnte sie niemals dermaßen enttäuschen, wie es Tyler gerade plant.
    Zumindest hoffe ich, dass es so ist ...

Kapitel 37

    N iemand hätte ernsthaft erwartet, dass Jane doch noch einen anderen Weg einschlägt. Ich am allerwenigsten! Und doch sitze ich da, starre seit rund fünf Minuten Löcher in die Luft und spiele währenddessen mit meinem Handy. Dies habe ich ausgemacht und nur, um auf Nummer sicher zu gehen, dass ich keine Dummheit mache, die SIM-Karte herausgezogen. Meinen Vorkehrungen zum Trotz habe ich an diesem Abend rund genommen vier Fehler und lediglich eine Sache richtig gemacht.
    Zunächst die Fehler:
    Den Ersten, als ich mich umgedreht und Jane auf dem Balkon hab stehen lassen.
    Den Zweiten, als ich sie nicht zu Wort kommen ließ.
    Den Dritten, weil ich in meiner Wut einfach davongebraust bin.
    And last but noch least: den Vierten, indem ich meine SIM-Karte zwischen den Fingern knickte und somit ein für alle Mal unbrauchbar machte.
    Und nun das Einzige, was gut war:
    Nachdem Jane ausgestiegen war, ließ ich mich von dem Wunsch leiten, als Erster in Kaufbeuren anzukommen. Ich wollte Tyler eigenhändig ins Jenseits befördern, nur damit er Jane niemals wieder ein Leid zufügen kann. Dreißig Kilometer später nahm die Vernunft Oberhand. Ich fuhr in eine Parkbucht, stellte den Motor ab und schlug mit der Stirn gegen das Lenkrad. Es war nicht das Versprechen, welches mich aufhielt, sondern die Einsicht, dass man mich in jedem Fall zu fassen bekommt und wegsperrt, sollte ich Tyler irgendwas antun. Dies wäre jedoch nicht gerade sinnvoll, wenn ich für Jane und unser Baby da sein will.
    Schlussendlich wird sie deswegen nicht glücklicher, wenn ich durchdrehe.
    Aus diesem Grund und dem Verständnis heraus, dass ich sie ihren Weg gehen lassen muss, kehrte ich um und fuhr mit derselben Geschwindigkeit zurück zu der Bar.
    Manch einer wird mir jetzt sicherlich Feigheit zusprechen. Was soll´s! Ich kenne meine Beweggründe und die haben rein gar nichts mit Furcht zu tun.
    Ganz anders schaut es bei der Sache aus, die ich nun gedenke zu tun ...

    I nmitten einer vermeintlich fröhlichen Runde aus irgendwelchen Deutschen, deren Namen ich weder verstanden noch in meinem nunmehr vom Alkohol ausgebremstem Begriffsvermögen behalten habe, sitze ich da und bestelle einen Drink nach dem anderen. Kein Bier! »Dat is ja wat für Grünschnäbel´«, hat einer der Männer gesagt, als ich ein helles Weizen ordern wollte. Das Zeug, welches sie wie Apfelsaft in sich hineinschütten, brennt wie die Sau und schaltet mein uneingeschränktes Wahrnehmungsvermögen binnen weniger Minuten aus.
    Scheiße nur, dass ich in diesem Zustand noch tiefer in meinen eignen Gedanken versinke. Und die drehen sich - ganz klar - allesamt um meine aus jeder Hinsicht beschissene Situation.
    Im ersten Augenblick will ich heulen. Dann aber entdecke ich den

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