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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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weil ich dadurch bei ihm bleibe.
    »Was magst du?«, fragt Sean, stellt sich dabei hinter mich und bettet wie auch vorhin in der Disko sein Kinn auf meiner Schulter.
    Weitere Erkenntnis: Eine Auswahl zu treffen, wenn ein süßer Junge dein Gesicht mustert und dich dabei wie seinen wertvollsten Besitz an sich gedrückt hält, ist ungefähr so leicht, wie sich während eines Sprints die Schuhe zuzubinden. Der Spaßfaktor ist allerdings derselbe, wie wenn man jemanden dabei beobachtet, wie er diese Aufgabe zu lösen versucht.
    »Wenn du dich nicht sofort entscheidest, tu ich das für dich ...«, raunt er mir ins Ohr. Die Wärme seiner Stimme nimmt denselben Weg, wie die Kälte vorhin, nur mündet diese schließlich irgendwo in Bauchnähe. Eine rein körperliche Reaktion, die von meiner lebhaften Fantasie noch mehr angekurbelt wird und dadurch zu einem Erlebnis für alle Sinne macht.
    Der hier vorherrschende Geruch nach Frittieröl wird auf der Stelle von Seans männlichem, herbsüßen Duft überdeckt. Und weil ich mich so sehr nach mehr sehne, stelle ich zudem den Hautkontakt zu ihm her, indem ich meine Hand über seine lege.
    Selbst der Wunsch, den Kopf nach hinten fallen zu lassen, die Augen zu schließen und einfach in dieser neuen Empfindung unterzugehen, bleibt nicht aus. Jedoch ist da irgendein kleiner Teil in mir - eine leise Stimme, wenn man so will - die mir immer wieder zuflüstert, dass mein Verhalten nicht normal ist.
    Eine junge Frau, die etwas von sich hält, würde so einen Umgang nicht zulassen! , huscht es auch jetzt durch meine Gedanken.
    Seans Nähe zu genießen fällt mir wiederum so leicht, wie atmen. Kann ich also etwas für falsch erklären, was sich dermaßen richtig anfüllt?
    Ich spüre plötzlich weiche Lippen an meinem Hals und ein sanftes Lächeln, welches mich erneut erschaudern lässt.
    Verdammt, wie macht er das bloß?
    »Ein Kaffee wird dir sicherlich genauso gut tun, wie mir. Und wenn du davor ein Big Mäc mit Pommes isst und hinterher eine Apfeltasche vernaschst, wird es zudem deinem Magen gut tun. Du isst doch Fleisch, oder?«
    Mein Nicken kommt schnell und unüberlegt, dementsprechend blöd komme ich mir vor, als ich einem Kleinkind ähnlich neben Sean dranstehe und glühende Wangen bekomme, weil ich nach den richtigen Worten suche, um ihm mitzuteilen, dass ich üblicherweise niemals mehr, als einen Burger bestelle.
    Bis mein übermüdetes Hirn einen passenden Satz herausgespuckt hat, war die Bestellung längst getätigt.
    Wenige Minuten später begeben wir uns mit einem vollbeladenen Tablett in den hinteren, gemütlichen Teil. Hier entledige ich mich meiner Jacke und nehme sofort einen kräftigen Schluck von dem brühheißen Kaffee. Wie nicht anders erwartet, verbrenne ich mir dabei Zunge und stelle fernerhin fest, dass ich den Zucker vergessen habe.
    »Zucker!«, kündige ich an und gehe noch einmal nach vorne, um ein paar Päckchen für mich und auch vorsorglich für Sean zu holen und nun, da ich den Rückweg zu ihm angetreten habe, fällt mir ein weiteres Mal auf, wie interessant Seans Aussehen ist. Ich kann nicht behaupten, dass er perfekt ist, die charmante Ausstrahlung lässt die ungewöhnliche Mischung, aus süß und verwegen, dennoch einladend wirken.
    Die Art, wie er mit seinem widerspenstigen Haar umgeht, danach seine Ärmel hochkrempelt und anschließend unser Essen verteilt, lässt mein Herz definitiv höher schlagen.
    »Du hast nicht etwa auch an mich gedacht?«, fragt er, nach einem Blick auf meine Mitbringsel.
    »Trinkst du deinen Kaffee Schwarz?«
    »Nein mit Milch und Zucker ...«
    »Dann habe ich auch was für dich mitgebracht.«
    »Du bist ein Schatz!«
    »Und du ein Charmeur!«, murmele ich verlegen.
    »Eher ein frauchenloser Kater, der eine umwerfend schöne Katzendame gefunden hat.«
    Sag ich doch, ein Charmeur! Anstandslos, direkt und so ... süß!
    »Also Janessa, wie schaut der Plan aus?«, fragt er unverhofft ernst und reißt die Ketchuptüte auf. Schluckend beobachte ich, wie er deren Inhalt in den abgerissenen Deckel von seiner Burgerverpackung herauspresst, und begreife erst einen langen Augenblick später, was mich gerade dermaßen irritiert hat.
    Reglos wie eine Statue sitze ich nun da, starre Sean an und versuche es mit einem Satz, der aber, allen guten Vorsätzen zum Trotz, meine Erschütterung bezeugt.
    »Woher weißt du, dass ich Janessa heiße?«

Kapitel 10

    J anes Gesicht wirkt mit einem Mal leblos, schön und kreideweiß, kurzum es erinnert

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