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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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keinen Abbruch. Überhaupt fragte ich mich, wie man dermaßen positiv sein kann.
    Denkbare Annäherungen blieben aus, er küsste mich stattdessen, streichelte und wärmte mir mit seiner großen Hand den Bauch und schlief irgendwann friedlich neben mir ein. Der Sonntag fing für mich mit einem Frühstück im Bett an, welches mir Sean zusammen mit einem aufrichtigen Lächeln servierte. Und nachdem meine einmetersechsundachtziggroße ›Nanny‹ sich vergewissert hat, dass ich keinerlei Schmerzen habe, packten wir Handtücher, meinen Badeanzug, Shampoo und eine Wasserflasche in seine Sporttasche. Diese verstauten wir in meinem Kofferraum und statteten dem Kemptener Erlebnisbad einen Besuch ab. Ebenfalls ein Event für mich.

    S ean trägt mich buchstäblich auf den Händen, und ich untersage mir jedwede Gedanken an ein mögliches ›weiches Betten, hartes Schlafen‹. Sein Umgang mit mir, die ausführlichen Gespräche, welche wir führen und seine Blicke sprechen Bände. Die eindeutigste Bestätigung seiner Gefühle bekomme ich jedoch erst am Sonntagabend ...
    »Musst du morgen arbeiten?«, fragt er mich, ohne vom Fernseher aufzusehen.
    »Nein. Ich baue gerade Überstunden ab und bin bis Mittwoch quasi zwangsbeurlaubt.«
    »Das trifft sich sehr gut, weil ich dich darum bitten möchte, dass du mit zu mir fährst.«
    Vor lauter Überraschung halte ich die Luft an.
    »Ich dachte, du lebst noch bei deinen Eltern«, stammele ich schließlich.
    »So ist es ja auch.«
    »Aber ...«
    Lächelnd schaut er auf. »Du könntest sie bei der Gelegenheit gleich kennen lernen!«
    Die Einwände, dass es womöglich zu schnell läuft, schlucke ich in dem Augenblick runter, als mir in Erinnerung tritt, dass ich ausschließlich positiv denken wollte. Dennoch kommt eine Frage auf, die ich unmöglich für mich behalten kann.
    »Bringst du des Öfteren Mädchen mit?«
    Seans Lächeln wirkt mit einem Mal traurig. Er legt seine Stirn in Falten und lässt seinen Blick über mein Gesicht schweifen.
    »Willst du die unverblümte Wahrheit wissen?«, fragt er nun ganz ernst.
    Obwohl meine Kopfhaut zu kribbeln beginnt und die Angst vor seiner Antwort meine Kehle zuschnürt, nicke ich.
    »Es wäre das erste Mal!«
    Oh!
    Oh?
    Ähm!
    »Aber ...«
    »Es gibt hier kein ›aber‹, Janessa! Wir haben mit deinem ersten Mal begonnen, wie wäre es also, wenn wir mit einem ersten Mal bei mir fortsetzen.«
    Mit zittrigen Fingern fahre ich durch seine dichten Haare und gehe in seinem offenen Blick förmlich unter.
    »Das klingt gut!«, wispere ich.
    »Finde ich auch. Außerdem ist das nur fair, weil ich ein weitaus beschriebeneres Blatt bin, als du. Es gibt nicht mehr viel, was ich zum ersten Mal erleben kann.«
    »Reine Frage aus Neugierde: Was denn zum Beispiel?«
    »Abgesehen davon, dass ich meine Freundin mitbringe?« Ich nicke und lasse mir dieses Wort in Gedanken auf der Zunge zergehen. Es klingt so zätzlich, wenn er ›Freundin‹ sagt. »Lass mich mal überlegen ...« Er legt seinen Kopf in den Nacken und betrachtet die Decke. »Ich bin noch nie auf dem Motorrad gefahren, war noch kein einziges Mal auf einem FKK-Strand oder auch nur in dem textilfreien Sauna-Bereich. War noch nie im Urlaub. Zudem hatte ich mich von Beziehungen ferngehalten und habe mich niemals zuvor in jemanden verliebt ...«
    »Zuvor?«, platzt es aus mir heraus.
    »Bevor ich dich traf ...«, erklärt er nickend, als ob nichts dabei wäre, dass der Typ mir gerade indirekt seine Gefühle gestanden hat. Den hopsenden Herzschlag ignoriere ich, den entgeisterten Blick einzustellen, erweist sich als eine bedeutend schwierigere Aufgabe. Ich frage mich, wann ihn der Sinn seines eigens ausgesprochenen Satzes erreicht, verbiete mir aber irgendwelche Hoffnungen aufkeimen zu lassen. »Was?«, fragt er schließlich.
    »Ach nichts weiter, du hast nur eben ›zuvor‹ gesagt ...«
    »Sie zweifeln doch nicht etwa meine Gefühle an, Miss Bears?«
    Meine Gesichtszüge entgleisen endgültig und ungeachtet dessen, dass ich eigentlich nicken will, schüttle ich den Kopf.
    »Hajajaj!«, raunt er. »Jetzt versucht sich dieses ehrliche Ding tatsächlich in einer Lüge!«
    Vollkommen unvermittelt beißt er mich in den Hals, sodass ich erschaudere. »Schmink dir derartige Versuche von vornherein ab, Kleines, weil ich dir für den nächsten dieser Art gehörig den süßen Hintern versohlen werde. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja!«, japse ich, weil Sean mich zur Bekräftigung seiner Worte unter sich zieht.
    Und

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