Mein ist dein Herz
allein schon deswegen nicht, weil mein Wunsch bei ihm zu bleiben, auch ohne Geständnisse unbändig ist, ich ...
Oh Mann!
Verdammt!
Voller Entsetzen schlage ich mir die Hand vor den Mund und starre Sean so an, als wäre er ein gefährliches Monster. Dabei entspringt dieser Schock doch eigentlich meiner eigenen Gefühlswelt. Es gibt nur eine richtige Erklärung für mein absolut uncharakteristisches Verhalten, die ich per du nicht wahrhaben wollte: Ich bin glücklich. So glücklich, wie niemals zuvor und das habe ich allein ihm zu verdanken.
Einer Ertrinkenden gleich, halte ich mich an Seans breiten Schultern fest, umarme seine Taille mit meinen Beinen und küsse jeden Zentimeter von seiner Haut, den ich erreichen kann. Ungestüm, mit Freudentränen, die ich nicht mehr zurückzuhalten vermag und frei von Ängsten oder Sorgen.
Jetzt ist er da. Er will mich so, wie ich bin und verlangt nicht nach einer Veränderung. Was will ich also mehr?
Gibt es überhaupt ein ›mehr‹?
Undenkbar!
Der letzten Fetzen entledige ich mich eigenhändig, animiere Sean dazu, sich auf den Rücken zu rollen und setze mich oben auf. Von hier aus habe ich einen weitaus besseren Blick auf ihn, seine abgehackte Atmung und den verklärten Blick, der so ziemlich meinen eigenen Zustand widerspiegelt.
Die pochende Härte, welche sich einladend an meinen Oberschenkel schmiegt, beziehe ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht auf bloße Geilheit eines Mannes. Sie ist wunderschön. Ein Inbegriff dessen, wie viel ich Sean bedeute. Und kaum als solches erkannt, sehne ich mich förmlich nach einer Vereinigung.
»Zeig es mir, Sugar ...«, flehe ich und ergebe mich dieser neuen, schönen Ungewissheit.
Kapitel 16
»D as ist Janessa«, stelle ich meine Freundin vor, die mit ihren glühenden Wangen und dem schüchternen Blick wirklich atemberaubend aussieht.
Meine Mutter erholt sich als Erste von dem anfänglichen Schock und zieht Jane in ihre Arme.
»Sehr erfreut ...«, sagt sie. »Sagt mal, stehen heute die Sterne günstig für ein Kennenlernen, oder was ist los?«
Ich will gerade nachfragen, was sie damit meint, als Dean samt Nancy im Türrahmen erscheint und uns verschmitzt angrinst.
»Aber wie seid ihr denn hergekommen?«, frage ich sogleich und mustere Deans gebrochenen Arm.
»Wir haben einfach die gute Synchronisation unserer Bewegungen aufs Schalten übertragen!«, erklärt mein Bruder mit einem Zwinkern und kassiert keine Sekunde später einen Stoß in die Rippengegend.
»Viel überraschender finde ich ja, dass du hier bist. Vor allem den Part mit deiner zauberhaften Begleitung ... Habe ich es dir nicht gesagt, Schatz? Ich wusste, dass Jane ihn bekehrt.«
»Hey! Hör auf dich so zu verhalten, als wäre ich nicht da. Ich bin´s nämlich und kann dich ausgezeichnet hören!«, rüge ich ihn.
»Echt?«, spottet Dean. »Schlägt dir dein endlich zum Leben erwachtes Herz nicht bis zum Hals?«
»Dean ...«, gröle ich. Jane legt mir zur Beschwichtigung die Hand auf die Brust.
»Lass ihn doch. Anscheinend weiß er selbst nicht, wohin mit seinen neuen Emotionen«, bemerkt sie lächelnd.
»Ha ha! Sehr witzig ...«, feixt er.
Meine Süße zuckt mit den Schultern. »Eher niedlich würde ich sagen ...«
»Und sie machte aus dem Grizzly einen Plüsch-Teddy«, schließe ich mich meiner Freundin an und könnte sie für diesen geschickt umgedrehten Spieß am liebsten abknutschen. Warum könnte? Ich mache es einfach! Deans Pfeifen und Johlen ignoriere ich dabei großzügig, kann es mir aber trotzdem nicht verkeifen, meine Faust unsanft in seine Schulter zu schleudern.
»Aua«, mault er.
»Geh doch petzen«, schlage ich vor.
»Hört auf ihr zwei und kommt endlich ins Wohnzimmer«, ermahnt uns Mum.
»Ich will sie schließlich auch zu Gesicht bekommen«, sagt mein Vater und begrüßt Jane in derselben Manier, wie ein lange vermisstest Familienmitglied.
»Habt ihr Hunger?«, fragt uns Nancy.
»Also Jane sollte auf jeden Fall was essen. Du musst auch keine Angst vor ein paar zusätzlichen Pfunden haben, Schätzchen. Sean ist kein Junge, der auf Oberflächlichkeiten achtet.«
»Hast du das gehört, Honey?«, will ich leise wissen und knabbere bei der günstigen Gelegenheit auch gleich an ihrem Ohrläppchen. Sie erschaudert sogleich, das Rot auf ihren Wangen wird noch einen Tick dunkler und das bringt mich nun doch zum Lachen. »Wir haben eigentlich schon richtig gut gefrühstückt. Deswegen bin ich auch nicht hungrig. Was ist mit dir,
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