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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Adam
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›Norm‹ fallen würde? Das alles ist Tylers ›Verschulden‹.«
    »Ab diesem Punkt bitte ganz genau.«
    »Sie traf ihn, kurz, nachdem sie siebzehn wurde. Am neunzehnten Januar, um genau zu sein, bereits zwei Tage später wurden sie ein Paar ...«
    »Aber ... aber ...«
    »Ja, ich weiß! Der Einundzwanzigste ist auch für euch zwei ein sehr wichtiger Tag und es wird dich vermutlich schockieren, aber du hast sie genau deswegen kennen gelernt. Tyler hat immerzu auf seinen freien Tagen bestanden, unternahm dann immer etwas mit seinen Freunden oder seiner Schwester. Jane hat sich ihm und seiner Meinung so oft untergeordnet, dass sie alles verloren hat, was sie selbst ausgemacht hat. Und als er dann auch noch an ihrem Jahrestag auf dem freien Abend bestanden hat, fuhren wir zwei in die Disko, wo wir auf euch gestoßen sind.« Nancy gewährt mir eine kurze Pause, die ich übrigens bitter nötig habe, um das gehörte zu verdauen. »Er hat ihr niemals etwas Gutes getan, bis zu diesem Abend!«
    »Wie meinst du das?«
    »Tyler wollte schon immer eine Blondine, Voila, Jane rannte zum Friseur und hat sich die Haare gefärbt. Weil ihn die Länge ihrer Haare gestört hat, wurden diese bei der Gelegenheit auch abgeschnitten. Damit er mit seinen Witzen, dass sie ein Specki ist, aufhört, hat sie sich selbst eine nahezu unmenschliche Diät aufgezwungen. Und da ihre Talente und Hobbys allesamt weder Geld noch Ansehen bei seiner Familie bringen können, brachte er sie zudem dazu, ihre Lehre abzubrechen und etwas ›Rentableres‹ zu suchen. Wie gesagt! Ein Arsch in persona, aber gerade deswegen, weil er so ist, hat sie sich auf dich eingelassen und dabei dir - und zwar ausschließlich dir - ihr wahres Gesicht gezeigt!«
    Das ganze Bild, das Mysterium um den Fall Janessa Bears hat mit einem Mal an Klarheit gewonnen und stachelt nun eine unbändige Wut in mir an. Es steht außer Frage, dass dies der reinsten Wahrheit entspricht, ebenso wie es sicher ist, dass ich dem Typen für immer nach dem Leben trachten werde, obgleich ich ihm unter Umständen einiges zu verdanken habe.
    »Beantwortest du mir eine Frage ...?«
    »Aber sicher doch!«
    Die feinen Härchen auf meinen Armen stellen sich auf. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass mir die Antwort auf meine Frage überhaupt nicht gefallen wird. Trotzdem nehme ich den letzten Atemzug, richte meinen Blick auf Nancys Gesicht und frage.
    »Was für eine Lehre war das, die sie seinetwegen abgebrochen hat?«

Kapitel 30

    E ine Hand hält die Meine. Dieser Griff ist warm und vermeintlich zärtlich, ich weiß jedoch ganz genau, dass dieser Schein trügt. Öfters, als gut wäre, bin ich schon auf den Glanz dieses Scheingoldes hereingefallen und bin kurz davor, es erneut zu tun ...
    »Bitte, Janessa. Es tut mir wahnsinnig leid. Wirklich!«
    Ich schüttle den Kopf und bei dieser Gelegenheit auch seine Hand ab. Vielleicht ein bisschen zu sanft, um so nachdrücklich zu sein, wie die Situation verlangen würde, allerdings schaffe ich es nicht, anders mit ihm umzugehen.
    »Deine Entschuldigungen erreichen mich nicht mehr, Tyler! Du missbrauchst es viel zu oft, dass ich jeden Scheiß verzeihe.«
    »Sag mir wenigstens, was mit dir los war. Ich mache mir Vorwürfe deswegen und sorge mich um dich.«
    Pah! Sorgen macht er sich! Du wirst ihn doch gleich auslachen, nicht wahr?
    Jane?
    Denkvermögen an Jane, bitte kommen!
    »Sorry!«, sage ich und meine damit sowohl den zum Schein reuevollen Mann vor mir, wie auch mein zuweilen viel zu selbstständiges ›Denkvermögen‹.
    »Ich will dich nicht verlieren, oder vermissen. Und eins kannst du mir glauben: Genau das tue ich, wenn du nicht da bist.«
    »Bist du sicher, dass das ich bin und nicht etwa die durch meine Unterdrückung erlangte Bestätigung, dass du die Macht über alles und jeden hast?«, hinterfrage ich abfällig.
    Er kann sich Kopfstellen, aber ich glaube ihm nicht ...
    »Wo denkst du denn hin? Ich liebe dich ... Außerdem bist du die Einzige, die meine Eigenarten verstehen kann.«
    »E RTRAGEN trifft es wohl eher!«, spotte ich.
    »Jetzt sei mal nicht so herzlos.« Er stößt sich von meinem Tisch ab, stellt sich direkt hinter mich und legt eine Kussspur entlang meines Nackens. Mein Körper missachtet den Befehl, keinerlei Reaktion darauf zu zeigen. Ich erschaudere in Erwartung weiterer Zärtlichkeiten. Jedoch ist Tyler sehr geizig im Bezug auf diese. Das war er schon immer. Und so etwas schürt nicht nur eine Wut, es lässt auf Basis dieser sogar

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