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Mein Ist Die Nacht

Mein Ist Die Nacht

Titel: Mein Ist Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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…«
    »Klimmek, Mandy
Klimmek«, half Franka ihr.
    Karla Baumann dachte
nach und schüttelte schließlich den Kopf.
    »Nein, nie
gehört.«
    »Mandy Klimmek
wurde ermordet. Vergewaltigt und ermordet. Für die Tatnacht
hat uns Ihr Mann ein Alibi genannt. Ein falsches Alibi, denn Sie
haben uns bereits berichtet, dass er in der betreffenden Nacht
nicht nach Hause kam. Haben Sie eine Idee, wo er gewesen sein
könnte?«
    »Steht er denn
unter Mordverdacht? Also, stand?«
    »Er befand sich
jedenfalls bis zu seinem Tod im Kreise der Verdächtigen, um es
mal so zu nennen«, erklärte Micha. »Also: Wo war
Ihr Mann in der betreffenden Nacht?«
    »Vermutlich hat
er sich die Zeit mit einer dieser kleinen Schlampen in einem Hotel
vertrieben.«
    »Kannten Sie
seine weiblichen Kontakte?« Micha drückte sich
vorsichtig aus.
    »Nein. Es hat
mich, wie gesagt, nicht interessiert. Warum hätte ich mich
quälen sollen?« Fast klang sie trotzig. Jetzt traten
Tränen in ihre Augen. Sie zog ein Taschentuch aus der
Hosentasche und schnäuzte sich die Nase. »Ich werde
alles erben«, flüsterte Karla Baumann. »Alles. Das
Haus, die Firma, den Wagen, alles wird mir gehören.« Sie
wischte sich mit dem Handrücken Tränen aus dem Gesicht.
Dabei verwischte ihre Schminke. »Verhaften Sie mich
jetzt?«
    »Warum fragen
Sie?«
    »Immerhin bin
ich als Alleinerbin seines gesamten Vermögens eingetragen. Ist
das nicht Mordmotiv genug?«
    Franka ging nicht auf
die Frage ein. »Haben Sie eine Idee, wer Ihren Mann
umgebracht haben könnte?« Insgeheim machte sie sich
darauf gefasst, dass Karla Baumann ihr jetzt eine lange Liste
nennen würde. Doch die Witwe schüttelte den Kopf.
»Nein«, sagte sie mit ruhiger Stimme.
»Natürlich hatte er nicht nur Freunde. Natürlich
war er in der Branche für seine rüden Methoden bekannt.
Aber einen Mord? Nein, ich wüsste nicht, wer einen Mord
riskieren würde, um ihn los zu werden.«
    »Wir werden
seinen Computer beschlagnahmen müssen«, bemerkte
Micha.
    Jetzt lachte Karla
Baumann humorlos auf. Sie schüttelte den Kopf.
    »Da kommen Sie
zu spät.«
    »Warum?«
    »Weil die Diebe
unter anderem den Computer meines Mannes mitgenommen haben. Was
sonst, weiß ich noch gar nicht so genau.«
    »Das klingt, als
ginge es den Einbrechern um die Daten, die sich auf der Festplatte
befanden«, überlegte Micha. »Die Diebe wollten
verhindern, dass wir den PC mitnehmen
können.«
    »Ich
fürchte, ich verstehe nicht ganz«, erwiderte Karla
Baumann.
    »Wir hatten
ebenfalls vor, den Rechner Ihres Mannes mitzunehmen, um ihn auf
für uns relevante Daten zu untersuchen. Immerhin ist er
ermordet worden. Und da er ein Geschäftsmann war und
sicherlich nicht nur gute Freunde hatte, drängt sich uns der
Verdacht auf, dass er seinen Mörder kannte.
Möglicherweise hatte er sogar mit ihm E-Mail- Kontakt, oder
die Adresse des Mörders tauchte in einem Adressverzeichnis
auf.«
    »Und jetzt
stehen Sie mit leeren Händen da?«
    »So sieht es
aus«, nickte Micha und unterdrückte einen Fluch.
»Dürfen wir das Büro sehen?«
    »Natürlich.« Sie
rutschte von der Sessellehne herunter. »Kommen
Sie.«
    Die beiden Beamten
folgten Karla Baumann durch die Halle zur Tür, die in das
Büro führte. An der Schwelle blieben sie stehen. Die
Frau, die heute Nacht zur Witwe geworden war, öffnete die
Tür. Franka und Micha bot sich ein Bild der Zerstörung.
Alle Aktenschränke waren umgekippt worden, der Inhalt der
Regale verteilte sich auf dem Boden. Auch der Schreibtisch war
leergefegt - im wahrsten Sinne des Wortes. Bücher, Mappen,
lose Papiere, und dazwischen immer wieder Büromaterial. Der
Monitor des Computers war zwar noch vorhanden, aber auch er lag
zerstört auf dem Boden. Eines der Fenster stand offen. Der
Wind fegte hinein und blähte die Jalousienvorhänge zur
Seite.
    »Na
Mahlzeit«, entfuhr es Micha. »Die haben sich aber nicht
gerade in Acht genommen. So wie das hier aussieht, haben die einen
Höllenlärm veranstaltet.« Er wandte sich zu der
Witwe um.
    »Haben Sie
nichts davon gehört?«
    Karla Baumann wich
seinem Blick aus und starrte auf den Fußboden. »Ich
… ich war nicht zuhause letzte Nacht. Das heißt, ich
bin erst in den Morgenstunden nach Hause gekommen. Gegen zwei Uhr
muss das gewesen sein. Der Wagen meines Mannes stand nicht vor der
Tür, also dachte ich, dass er noch unterwegs sei. Deshalb bin
ich auch nicht noch mal ins Büro gegangen, sondern bin sofort
hoch. Unsere Schlafzimmer liegen im ersten Stockwerk. Ich
weiß

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