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Mein Ist Die Nacht

Mein Ist Die Nacht

Titel: Mein Ist Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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sie unter Druck gesetzt und sie gezwungen, den Wanderparkplatz
anzufahren«, murmelte Mellinghaus und rührte in seiner
Teetasse. Einer Zeremonie gleich, zog er den Teebeutel aus dem
dampfenden Wasser, drückte ihn mit dem kleinen Löffel aus
und legte in auf der Untertasse ab, bevor er drei Stückchen
Süßstoff in den Tee plumpsen ließ und in kleinen
Schlucken trank. »Wie er es mit einer Pistole getan haben
könnte«, nahm er dann den Faden wieder auf.
    »Eine Pistole,
mit der kurz zuvor Klaus Baumann erschossen wurde«,
führte Franka den Gedanken des introvertierten Kollegen fort.
»Das ist zwar spekulativ, aber durchaus denkbar. Woraus sich
dann aber die Frage ergibt, wie der Täter vom Ort des Mordes
an Baumann, der im Westen der Stadt liegt, in den Norden kam, wo er
seinem zweiten Opfer auflauerte.« Sie blickte Birgit Hanser
an. »Was ist mit Baumanns Wagen? Er ist sicherlich mit dem
Auto zur alten Fabrik in Varresbeck gekommen,
oder?«
    »Da der Wagen
zur Fahndung ausgeschrieben war, wurde er kurze Zeit später
verlassen aufgefunden. Der Mercedes stand in einem Parkhaus in der
Elberfelder Innenstadt und fiel dem Personal dort auf, weil es sich
um einen männlichen Fahrer handelte, der den Wagen auf einem
Frauenparkplatz in der Nähe des Ausgangs abgestellt hatte. Das
hat übrigens auch die Videoüberwachung des
Parkhausbetreibers festgehalten.«
    »Moment«,
rief Franka. »Das würde bedeuten, dass wir jetzt wissen,
wie der Mörder aussieht?«
    »Der Anruf des
Parkwächters erreichte uns erst vor einer halben Stunde. Wir
werden nach der Besprechung nach Elberfeld fahren und die
Aufzeichnung auswerten. Wenn es sich bei dem Fahrer von Baumanns
Mercedes tatsächlich um den Mörder handelt, dann haben
wir einen echten Anhaltspunkt und können die Datenbanken
durchforsten.« Birgit Hanser fuhr sich durch die kurzen
schwarzen Haare, nickte in die Runde und klappte ihre Unterlagen
zu.
    »Dann sollten
wir ein Team der Spurensicherung losschicken«, schlug Bever
vor, der zurückgelehnt auf seinem Stuhl hockte. »Wenn es
sich bei Baumanns Mörder und dem Peiniger der Frau um ein und
dieselbe Person handelt, dann müssten wir das anhand der
DNA-Spuren klären können.«
    Krüger nickte.
Franka stellte fest, dass er sehr müde war.
    »Was ist mit dem
Computer von Klaus Baumann?«, fragte Bever in die Runde. Als
er keine Antwort erhielt, fuhr er fort: »Wir sollten ihn
sicherstellen und die Festplatte spiegeln. Vielleicht erhalten wir
so einen Hinweis auf das seltsame Treffen mit seinem Mörder.
Ich könnte mir vorstellen, dass er an der alten Fabrik in
Varresbeck mit ihm verabredet war. Wahrscheinlich hat ihn der
Mörder unter einem Vorwand dorthin gelockt, um ihn dann zu
erschießen.«         
    »Du meinst, um
auch ihn aus dem Weg zu räumen«, brummte Micha.
»Der Typ ist so gefährlich, dass er jeden, der mit
seinem Mord an Mandy Klimmek auch nur im weitesten in Verbindung
stand, eiskalt aus dem Weg räumt. Dabei scheint er zu
unterscheiden: Seine weiblichen Opfer werden missbraucht und zu
Tode gebissen, vielleicht bildet sich der Täter ein, Kannibale
oder womöglich Vampir zu sein. Die männlichen Opfer
räumt er deutlich schneller aus dem Weg, indem er sie
erschießt oder mit einem Messer tötet.«
    »Vielleicht
sollten wir einen Profiler aus Düsseldorf ins Boot
holen«, schlug Mellinghaus an Bever gewandt vor. »Der
Fallanalytiker wird nach den Fakten entscheiden, die uns vorliegen,
und ich werde das dumme Gefühl nicht los, dass wir uns mehr
und mehr in dem Fall verrennen.«
    Bever tauschte einen
Blick mit dem Staatsanwalt. Stefan Adler zuckte die Schultern und
nickte. Offiziell leitete er die Ermittlungen, hielt sich aber
bewusst im Hintergrund, um die weitaus erfahreneren Beamten ihre
Arbeit machen zu lassen.
    »Dann stellen
Sie die Akten einem Analytiker zur Verfügung«, nickte
Adler.
    »Wir werden das
Einsatztagebuch kopieren und heute noch nach Düsseldorf zum
LKA bringen«, nickte Mellinghaus und tauschte einen Blick mit
Hanser.
    Georg Brackwede, der
IT-Spezialist, räusperte sich.
    »Die Auswertung
des Laptops von Daniela Sauer hat nichts Entscheidendes
ergeben«, berichtete er. »Sie war, wie die ersten
Recherchen in den frühen Morgenstunden ergeben haben,
geschäftlich in Berlin. Ihre Kollegin hatte online ein
Bahnticket gekauft, was darauf schließen lässt, dass sie
sich mit größter Sicherheit nicht im Fahrzeug befunden
hat, als es zum Treffen mit dem unbekannten Täter kam.«
Ein

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