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Mein Ist Die Nacht

Mein Ist Die Nacht

Titel: Mein Ist Die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Biss des
Täters in die Kehle seines Opfers und der damit verbundene
hohe Blutverlust. Fest steht nun auch, dass die Tote unmittelbar
vor der Tat Geschlechtsverkehr hatte, wie wir bereits wissen.
Inzwischen habe ich mit den Kollegen in Hagen Rücksprache
gehalten. Die DNA, die bei Mandy Klimmek gefunden wurde, stimmt
nicht mit der ihres Freundes überein, insofern erhärtet
sich unser Verdacht, dass Mandy Klimmek Opfer einer Sexualstraftat
wurde, bevor der Täter sie tötete.«
    Stille war am
Besprechungstisch eingekehrt.
    »Die am Opfer
festgestellte DNA wurde sichergestellt und wird mit den
bundesweiten Datenbänken abgeglichen. Sollten wir eine
Übereinstimmung feststellen, haben wir den Täter.«
Adler klappte seine Mappe zu und lächelte. »Also
drücken Sie uns die Daumen.«
    »Wir werden
morgen noch mal zur alten Fabrik fahren und sehen, ob wir in der
Brandruine weitere DNA-Spuren finden. Uns fehlt noch eine
Feinanalyse: Hautschuppen, Fasern und so weiter.
Möglicherweise taucht der Täter dann ja schon in unserer
Datenbank auf.« Meilinghaus blätterte in seinen
Unterlagen. »Das sieht schlecht aus, da das Gebäude
völlig verwüstet wurde«, erwiderte er.
    »Ich will nichts
unversucht lassen.« Micha blickte sich in der Runde um.
»Wo ist eigentlich Krüger?«, fragte er und
zwinkerte Franka zu.
    »Krüger hat
Urlaub, aber die Kollegen sind auch ganz fit«, erwiderte
Bever ohne aufzublicken. »Demnach decken sich eure
Beobachtungen mit der Aussage von Thomas Belter, die er
während des Notrufes gemacht hat. Die Klimmek hat sich also
tatsächlich in der Fabrik aufgehalten. Ob sie dort aber auch
getötet wurde, ist fraglich, wenn auch sehr
wahrscheinlich.«
    »Ich denke, dass
uns morgen auch die Auswertung von Mandy Klimmeks PC vorliegt, dann
haben wir sicherlich weitere Anhaltspunkte. Außerdem habe ich
Peterberg, unseren Sektenbeauftragten, befragt, ob ihm ein
ähnlich gelagerter Fall bekannt ist. Um einen Ritus handelt es
sich aber offenbar nicht, die Datenbank des BKA hat nichts
Vergleichbares ausgespuckt.«
    Franka fühlte
sich todmüde. Ihre Knochen taten ihr weh, und sie sehnte sich
nach einem heißen Erkältungsbad, einem Grog und dem
warmen Bett.

 
    27
    19.20
Uhr
    »Ah, hier
läufst du rum!«
    Franka blieb auf der
Stelle stehen. Sie war nach der Besprechung bei Hauptkommissar
Bever nur noch schnell in ihr Büro geeilt, um den Rechner
auszuschalten und um ihre Jacke und die Tasche zu holen. Morgen
früh musste sie fit sein. Der Autoschlüssel klimperte
schon in ihrer rechten Hand, als sie auf dem Korridor des
Präsidiums stand und Georgs Stimme hörte. Er kam etwas
atemlos angelaufen und wedelte mit einem dicken Aktenordner.
»Hier«, keuchte er und tippte auf die Unterlagen.
»Der erste Schwung.«
    »Der erste
Schwung - von was?«
    »Na, du wolltest
doch die Auswertung vom Rechner von Frau Klimmek haben. Hier ist
der erste Schwung.« Er grinste stolz.
    »Und morgen
kommt der Rest - versprochen.«
    »Ich bin
eigentlich auf dem Heimweg.«
    »Das ist ja
prima. Vielleicht kannst du mich ein Stück mitnehmen? Renate
hat das Auto, weil sie heute zur Kinderärztin musste, und
…«
    Franka rollte mit den
Augen. Heute blieb ihr aber auch gar nichts erspart. Die
Kinderkrankengeschichten ihres Kollegen hatten ihr gerade noch
gefehlt. Sie nahm ihm den Ordner aus der Hand.
    »Beeil dich, ich
will einfach nur nach Hause, bin total platt.«
    »Du bist ein
Schatz«, rief Georg und machte auf dem Absatz kehrt.
»Ich hole nur schnell meine Sachen!« Er stürmte
davon. Franka hörte sein gut gelauntes Pfeifen auf dem kahlen
Korridor des Präsidiums und trat schon mal ins Freie.
Gedankenverloren stand sie auf der oberen Stufe der breiten Treppe
und blickte auf die Friedrich-Engels- Allee herunter. Der Schnee
war wieder nicht liegen geblieben, und der Verkehr floss recht
zügig. Georg war ein netter Kollege, aber mitunter recht
anstrengend. Sie war jetzt schon froh, wenn er wieder ausstieg und
sie ihre Ruhe hatte. Der Tag war lang, die vorige Nacht viel zu
kurz gewesen, und sie spürte, dass sie etwas ausbrütete.
Krank werden konnte sie, wenn der Fall erledigt war.
    »So, da bin ich
schon. Du, ich find' das total super, dass du mich mitnimmst, dann
muss Renate nicht noch mal los bei diesem Sauwetter, und
…«
    »Georg«,
unterbrach Franka den Kollegen. Georg, der den lieben langen Tag in
seinem Büro hockte und die Technik von irgendwelchen
elektronischen Geräten knacken musste, hatte scheinbar ein
Defizit an

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