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Mein Leben

Mein Leben

Titel: Mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Clapton
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spielten.
    Zum Ende der Sessions begannen wir eine Liste der fertigen Songs zusammenzustellen, und ich sagte, dass »I Shot the Sheriff« meiner Meinung nach nicht auf das Album sollte, weil es der Version der Wailers nicht gerecht würde. Aber alle anderen meinten: »Nein, nein, das wird ein Hit, ganz bestimmt.« Und tatsächlich koppelte die Plattenfirma den Song vor Veröffentlichung des Albums als erste Single aus, die zu meiner absoluten Verblüffung direkt an die Spitze der Charts schoss. Ich habe Bob Marley erst sehr viel später persönlich kennengelernt, aber als die Single herauskam, rief er mich an und schien ganz zufrieden. Ich versuchte, ihn zu fragen, wovon der Song handelte, konnte jedoch den größten Teil seiner Antwort nicht verstehen. Ich war nur erleichtert, dass ihm unsere Version gefallen hatte.
    Die Aufnahmen zu 461 Ocean Boulevard dauerten einen Monat, anschließend kehrte ich nach England zurück, wo ich beschloss, es noch einmal bei Pattie zu versuchen. Mittelsmänner hatten mir zugetragen, dass es zwischen George und ihr schlecht stand und die beiden in Friar Park in einer Art offenem Krieg miteinander lebten, bei dem er auf der einen Seite das »Om«-Banner schwenkte und sie auf der anderen Seite die Totenkopf-Flagge. Doch der allgemeine Rat meiner Freunde lautete: »Warte deine Zeit ab. Sie wird ihn bestimmt verlassen.« Nachdem ich eines Abends mit Pete Townshend im Studio die Aufnahmen für Tommy fertiggestellt hatte, verspürte ich plötzlich den Drang, Pattie zu sehen. Unter dem Vorwand, dass George ihn unbedingt kennenlernen wollte, und Beteuerungen, dass wir nicht lange bleiben müssten, konnte ich Pete überreden, mit mir dorthin zu fahren. Im Grunde genommen sind wir einfach bei den beiden eingefallen. George wollte Pete natürlich gleich sein schickes Studio vorführen und ein paar Songs vorspielen, an denen er gearbeitet hatte, während ich mit Pattie schäkerte und sie zu überreden versuchte, George endlich zu verlassen. Als wir irgendwann wieder fuhren, hatte sie noch keine Entscheidung getroffen, aber der Abend sollte sich als folgenreicher Moment in unserer Beziehung erweisen.
    Ich besuchte Robert Stigwood, der gerade schwer mit anderen Projekten beschäftigt war. Er hatte die Musicals Jesus Christ Superstar , Oh! Calcutta! und Hair auf die Bühne gebracht, produzierte die Verfilmung von Tommy und war Manager der Bee Gees. Deshalb verpflichtete er Roger Forrester auf Vollzeit, damit dieser mir die Aufmerksamkeit widmen konnte, die ich Stigwoods Meinung nach verdient hatte. Roger war ein intelligenter, humorvoller Nordengländer, der für seine Firma RSO schon geraume Zeit als Booker gearbeitet hatte. Ich kannte ihn, weil er einige meiner Tourneen organisiert hatte. Er trug eine Brille mit riesigen viereckigen getönten Gläsern, flotte Anzüge und breite bunte Krawatten. Er kämmte sich die Haare über die Glatze und war alles in allem eine echte Marke.
    Jack und Ginger versuchten immer, ihm das Leben zur Hölle zu machen – Ginger brachte beispielsweise gerne seine Hunde mit in Rogers Büro und ermutigte sie, das Mobiliar anzuknabbern –, aber meistens behielt Roger die Oberhand. Er konnte die beiden mit seiner flinken Zunge und seinen trockenen Einzeilern immer in die Schranken weisen. Er hatte seine Karriere als Promoter für Ringkämpfe in Arbeiterkneipen begonnen, bevor er für Popbands wie die Honeycombes und Pickety Witch gearbeitet hatte, war also kein Neuling in der Welt des Showbusiness. Es ist erstaunlich, dass er ausgerechnet bei mir landete, weil wir eigentlich grundverschiedene Menschen sind. Ich interessierte mich für so esoterische Dinge wie Kunst, Film und Mode, während er gern den typischen Arbeiter gab, der von Bratwürsten und Kartoffelbrei lebte. Wir trafen uns irgendwo in der Mitte und verstanden uns prima.
    Nach dem Riesenerfolg von »I Shot the Sheriff« und der anschließenden Veröffentlichung des Albums 461 Ocean Boulevard im Juli 1974 war es Zeit, wieder auf Tour zu gehen, und Stigwood hatte eine gigantische Sechs-Wochen-Stadion-Tour durch achtundzwanzig nordamerikanische Städte geplant, eine Entscheidung, mit der der frisch eingestellte Roger offenbar gar nicht einverstanden war. Er fand, dass ich langsam und behutsam wieder aufgebaut werden sollte, mit einer kürzeren Tournee durch kleinere Hallen. Aber Stigwoods Pläne wurden aus welchen Gründen auch immer ausgeführt, und so gingen wir wieder im großen Stil auf Tour.
    In seiner Zeit

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